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10:18 Uhr, 01.07.2013

PMI-Daten: Der chinesische Industriemotor stottert

Peking (BoerseGo.de) - Die chinesische Industrie hat im Juni nur eine schleppende Entwicklung hingelegt. Wie die am Montag veröffentlichten Frühindikatoren zeigen, hängen die Industrieunternehmen zwischen Stagnation und rückläufiger Produktion fest.

Der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI), den die China Federation of Logistics and Purchasing (CFLP) veröffentlicht, sank auf 50,1 von 50,8 Zähler im Vormonat. Ökonomen hatten den leichten Absturz aber erwartet. Der Rücksetzer entstand auf breiter Basis. Den größten Anteil hatte ein substanzieller Rückgang der Produktions- und Neuauftragskomponenten um 1,3 bzw. 1,4 Punkte. Die Beschäftigungskomponente rutschte zugleich um 0,1 auf 48,7 Zähler ab und lag damit bereits den 13. Monat in Folge unter der wichtigen Schwelle von 50 Punkten, die Wachstum von Kontraktion trennt. Der Index deckt 3.000 hauptsächlich staatliche Unternehmen ab und unterscheidet sich damit vom HSBC-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe, der sich auf 420 private Exportunternehmen konzentriert.

Dieser PMI der Großbank HSBC fiel im Juni auf 48,2 von 49,2 Punkten. Die Produktions- und Neuauftragskomponenten verzeichneten gegenüber Mai ebenfalls signifikante Rückgänge um 2,0 bzw. 1,1 Indexpunkte. Und auch die Beschäftigungskomponente rutschte im Juni um 1,0 Punkte ab. HSBC-Chefvolkswirt für China, Qu Hongbin, sprach von erhöhtem Druck auf die Industrieunternehmen.

Ökonomen erklären die Schwächephase der chinesischen Industrie auch mit dem wirtschaftspolitischen Kurs der Regierung, die die Binnennachfrage stärken will. Diese Neuausrichtung kostet in der kurzen Frist Wachstum.

Der Einkaufsmanagerindex ist ein bedeutender Konjunkturbarometer für die gesamtwirtschaftliche Lage. Für den Index werden Manager, die für ihre Unternehmen im Einkauf tätig sind, zur aktuellen Geschäftslage befragt. Zu den wichtigsten Subindizes gehören die Auftragslage, die Produktion, Exportaufträge, Beschäftigung und die Einkaufspreise.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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