PMI-Daten: Der chinesische Industriemotor stottert
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Peking (BoerseGo.de) - Die chinesische Industrie hat im Juni nur eine schleppende Entwicklung hingelegt. Wie die am Montag veröffentlichten Frühindikatoren zeigen, hängen die Industrieunternehmen zwischen Stagnation und rückläufiger Produktion fest.
Der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI), den die China Federation of Logistics and Purchasing (CFLP) veröffentlicht, sank auf 50,1 von 50,8 Zähler im Vormonat. Ökonomen hatten den leichten Absturz aber erwartet. Der Rücksetzer entstand auf breiter Basis. Den größten Anteil hatte ein substanzieller Rückgang der Produktions- und Neuauftragskomponenten um 1,3 bzw. 1,4 Punkte. Die Beschäftigungskomponente rutschte zugleich um 0,1 auf 48,7 Zähler ab und lag damit bereits den 13. Monat in Folge unter der wichtigen Schwelle von 50 Punkten, die Wachstum von Kontraktion trennt. Der Index deckt 3.000 hauptsächlich staatliche Unternehmen ab und unterscheidet sich damit vom HSBC-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe, der sich auf 420 private Exportunternehmen konzentriert.
Dieser PMI der Großbank HSBC fiel im Juni auf 48,2 von 49,2 Punkten. Die Produktions- und Neuauftragskomponenten verzeichneten gegenüber Mai ebenfalls signifikante Rückgänge um 2,0 bzw. 1,1 Indexpunkte. Und auch die Beschäftigungskomponente rutschte im Juni um 1,0 Punkte ab. HSBC-Chefvolkswirt für China, Qu Hongbin, sprach von erhöhtem Druck auf die Industrieunternehmen.
Ökonomen erklären die Schwächephase der chinesischen Industrie auch mit dem wirtschaftspolitischen Kurs der Regierung, die die Binnennachfrage stärken will. Diese Neuausrichtung kostet in der kurzen Frist Wachstum.
Der Einkaufsmanagerindex ist ein bedeutender Konjunkturbarometer für die gesamtwirtschaftliche Lage. Für den Index werden Manager, die für ihre Unternehmen im Einkauf tätig sind, zur aktuellen Geschäftslage befragt. Zu den wichtigsten Subindizes gehören die Auftragslage, die Produktion, Exportaufträge, Beschäftigung und die Einkaufspreise.
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