Kommentar
18:05 Uhr, 29.10.2007

Plus Pro - Discount-Zertifikate mit Pep

Steigende Volatilitäten sind der Stoff, aus dem Discountanlegerträume sind. Während Aktieninvestoren nach stärkeren Kursverlusten um ihre Rendite fürchten oder auf der anderen Seite vielleicht aus „Angst“ den richtigen Einstiegszeitpunkt verpassen, können Zertifikateanleger in solchen Phasen in Abhängigkeit von der zugrundeliegenden Struktur durchaus beherzt zugreifen. Allerdings sollte dabei der Blick auch einmal weg von den Standardprodukten hin zu den Protect-Discounts mit einer temporären Knock-Out-Komponente gegen Laufzeitende, den sogenannten Discount Plus Pro-Zertifikaten fallen. Denn diese Variante bietet eine ganze Reihe an Vorteilen gegenüber den Plain-Vanillas.

Vergleicht man zunächst das Auszahlungsprofil eines normalen Protect-Discounts mit dem Original, so fällt auf, dass es bei dieser Variante aufgrund einer zusätzlichen Optionskomponente in erster Linie darauf ankommt, dass eine in komfortablen Abstand zum Cap liegende Absicherungsschwelle zu keinem Zeitpunkt während der Laufzeit berührt wird. In diesem Fall erfolgt am Laufzeitende die Auszahlung des Höchstbetrages. Klar, das kennt man schon von den Bonus-Zertifikaten, nur dass hier die maximale Performance auf das Bonusniveau limitiert ist, d.h. Cap und Bonuslevel zusammenfallen. Das eigentliche Ziel eines herkömmlichen Discount-Zertifikates, nämlich das Erreichen des Höchstbetrages, spielt bei dieser Variante also nur eine untergeordnete Rolle, solange die Barriere unversehrt bleibt. Darüber hinaus ergibt sich durch die „Schreibekomponente“ bzw. den Verzicht auf eine weitere Partizipation über den Cap hinaus, je nach Ausstattung auch noch ein ansehnlicher Abschlag.

Das Problem ist allerdings evident. Der Investor muss wie bei anderen Bonus-Zertifikaten eine Barriere wählen, die seiner Meinung nach die ganze Laufzeit über hält. Genau hier setzt die Variante Plus Pro an, bei der die Kursschwelle nur in einem kleinen Zeitfenster – meist einem Monat - kurz vor Fälligkeit „scharf“ ist. In der übrigen Zeit spielt die Kursentwicklung des Basiswertes dagegen keine Rolle, so dass kurzfristige Marktturbulenzen bei diesem Produkt eindeutig ihren Schrecken verlieren, speziell wenn man als Underlying auch noch einen breit diversifizierten Index wie z.B. den Euro STOXX 50 wählt. Ein eindeutiger Vorteil gegenüber den klassischen Discounts wie den von Emittentenseite leider noch stärker gepflegten einfachen Protect-Discounts. Dabei lässt sich diese vielfach als reines Defensivinvestment verkannte Spezies auch durchaus offensiv interpretieren, indem die Barriere zulasten des Discounts in der Nähe des aktuellen Referenzkurses gewählt wird und ermöglicht so bei einem späteren Anspringen des Marktes eine deutliche Outperformance.

Discount Plus Pro Euro STOXX 50 (Defensiv) 3400/4400

Emittent/WKN:

Citibank / CG32VV

Laufzeit:

23.12.2008

Preis:

Preis: 40,04 €

Discount Plus Pro Euro STOXX 50 (Offensiv) 4100/5200

Emittent/WKN:

Commerzbank / CB4DAQ

Laufzeit:

23.12.2008

Preis:

Preis: 44,53 €

Autor: Armin Geier, boerse-go.de

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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