Analyse
14:00 Uhr, 10.06.2015

PIMCO verkauft US-Staatsanleihen ab

PIMCO ist nicht mehr der weltgrößte Anleihenfonds, aber sie haben sich elegant um den jetzt anlaufenden Abverkauf von US-Staatsanleihen herumlaviert. Wie Pimco die Märkte jetzt einschätzt, lesen Sie hier.

Erwähnte Instrumente

  • Euro-Bund Future
    ISIN: DE0009652644Kopiert
    Kursstand: 149,03 € (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Euro-Bund Future - WKN: 965264 - ISIN: DE0009652644 - Kurs: 149,03 € (Commerzbank CFD)

Pimco, die ihre Rolle als weltgrößter Anleihenfonds in diesem Jahr wegen Mittelabflüssen der Kunden verloren haben, senken ihre Long-Position in US-Staatsanleihen auf eine Portfoliogewichtung von 8,5%, nach 23,4% im April. Damit ist man dem jetzt anlaufenden Abverkauf amerikanischer Staatsanleihen elegant aus dem Weg gegangen.

Pimco äußert sich gegenüber der Presse "ziemlich vorsichtig“ hinsichtlich des Zinsrisikos im eigenen Portfolio. Es sei „absolut plausibel“ anzunehmen, dass die Märkte das Risiko kommender Leitzinsanhebungen durch die US-Notenbank, und das Tempo, das die Fed dabei vorlegen wird, unterschätzen.

Auch die zehnjährigen Bundesanleihen, deren Rendite von 0,05% Mitte April auf zuletzt 1% gestiegen sei, sind noch nicht richtig bewertet. Der Zins der Bundesanleihen werde weiter steigen.

Der Bankensektor trage dabei das geringste Risiko. Die Institute seien derart mit Regularien überschüttet worden, während sie ihre Eigenkapitaldecken verdoppeln und verdreifachen mussten, dass von ihnen das geringste Risiko ausgehe.

In Europa sei der Grad der Regulierung der Banken laut Pimco auf ein so immenses Maß gestiegen, dass man sich die Frage stellen müsse, ob Europa überhaupt noch daran interessiert sei, „nachhaltige Kapitalmärkte“ zuzulassen.

Ein möglicher Austritt Griechenlands sei laut Pimco kein Risiko für die Märkte, die EZB habe längst eine Firewall geschaffen, um andere Eurozone-Länder von den Auswirkungen abzuschirmen.

Großbritannien werde unterdessen nach Pimco-Einschätzung in der EU bleiben, das liegt auch daran, dass sich der Wirtschaftsausblick in der EU wieder verbessert haben wird, bevor das Referendum stattfinden wird.

1 Kommentar

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  • Andreas Hoose
    Andreas Hoose

    "Ein möglicher Austritt Griechenlands sei laut Pimco kein Risiko für die Märkte, die EZB habe längst eine Firewall geschaffen, um andere Eurozone-Länder von den Auswirkungen abzuschirmen".

    Mit dieser so genannten "Firewall" sind die europäischen Steuerzahler gemeint. Die dürfen jetzt über die ELA-Notkredite der EZB schon mal den griechischen Bankrun finanzieren.

    http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/06...

    23:26 Uhr, 10.06.2015