Fundamentale Nachricht
15:26 Uhr, 28.11.2016

Peter Schiff: "Wir sind jetzt schon bankrott!"

Auch Donald Trump wird die US-Wirtschaft nicht vor der nächsten Krise retten, erwartet der bekannte Fed-Kritiker Peter Schiff. Die USA seien bereits jetzt "bankrott"

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Der bekannte US-Ökonom und Fed-Kritiker Peter Schiff sieht die US-Wirtschaft auch nach dem Wahlsieg von Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl weiter auf dem Weg in eine schwere Krise.

"Das Problem ist, dass wir jetzt schon bankrott sind. Wir haben 20 Billionen Dollar an Staatsschulden aus all den fehlgeschlagenen Stimulierungsmaßnahmen der Vergangenheit. Und wir können nicht einfach immer neue Schulden anhäufen, ohne eine Krise zu erwarten", sagte Schiff im Interview mit dem Finanzsender CNBC. Man sehe bereits jetzt einen deutlichen Anstieg bei den langfristigen Zinsen. Hypothekenzinsen mit einer Laufzeit von 30 Jahren könnten bereits zu Beginn der Trump-Präsidentschaft ein Niveau von fünf oder sechs Prozent erreichen. Obwohl das im langfristigen Vergleich immer noch niedrig sei, könne der Markt keinesfalls ein solches Zinsniveau ohne Wirtschaftseinbruch überstehen.

Die Steuersenkungen und höheren Staatsausgaben von Trump werde letztlich die US-Notenbank finanzieren müssen, so Schiff. "Das bedeutet, dass wir eine neue Runde von Quantitative Easing bekommen werden, die viel größer sein wird als in der Vergangenheit." Das sei aber negativ für den Dollar. Dabei sei es völlig nebensächlich, ob die Fed im Dezember tatsächlich die Zinsen anhebe. "Die Inflation steigt viel schneller, als die Fed die Zinsen anhebt. Deshalb sinken die Realzinsen." Die Zinserhöhungen seien "zu wenig, zu spät", so Schiff. Früher oder später werde die Notenbank ihren Kurs wahrscheinlich ändern und die Zinsen wieder senken müssen, obwohl die Inflation anziehe.

"Viele Leute denken, dass allein der Wahlsieg von Donald Trump all die wirtschaftlichen Probleme lösen wird", so Schiff. Die Probleme könnten aber nicht ohne eine schmerzhafte wirtschaftliche Restrukturierung gelöst werden. Auch Trump werde unpopuläre Maßnahmen wie eine Kürzung der Altersbezüge nicht umsetzen. "Wir müssten weniger konsumieren und mehr investieren, produzieren und sparen", so Schiff. "Das bedeutet kurzfristig eine sehr schmerzhafte Rezession, während wir von einer Blasenwirtschaft in eine reale Wirtschaft übergehen."

Weiter positiv gestimmt ist Schiff für den Goldpreis. "Wenn die Leute erst erkennen, dass wir sehr viel Inflation bekommen werden und die Fed nichts dagegen tun kann, ohne das Problem zu vergrößern, werden sie auch sehen, dass es viele gute Gründe gibt, Gold zu kaufen." Eine steigende Inflation sei nur dann negativ für den Goldpreis, wenn die Notenbank darauf mit stark steigenden Zinsen wie einst unter Fed-Präsident Paul Volcker reagiere. Dies sei aber angesichts der hohen Verschuldung ausgeschlossen.

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8 Kommentare

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  • Chronos
    Chronos

    Immo-Vermögenssteuer

    Geht´s noch?? Schon mal gesehen wie Grundsteuer angestiegen ist?

    Das führt nur zu noch mehr Brachland. Oder Projekten wie STU21 und Berliner Flughafen.

    Das sind immer die verzweifelten Fragen der Masse, des VolX (simple X)

    Jeder ruft nach dem Staat und schimpft lieber auf Unternehmen.

    Wie wär´s einfach mal mit sparen? Mit Bürokratieabbau, mit Vereinfachung der

    Verwaltung und Steuererhebung, Verkleinerung der NATO-Ausgaben.

    Geht nicht? da ein riesen Apparatschik dahinter steckt...?

    Was dann, als weg damit?

    Soli wird nicht angegangen, oder erwähnt....

    Nüchtern und nackt betrachtet ist selbst die ESt eine von Linken fortgesetzte Masche aus dem drittem Reich.

    08:51 Uhr, 29.11. 2016
    1 Antwort anzeigen
  • tschak
    tschak

    Gut, ABER: Hat Peter Schiff schon jemals Geld verdient? Worauf setzt er? Gold - wie war sein Timing bisher? Dass die Welt etwas komplizierter ist als die Zeit "1990 bis 2006" glauben sogar die Millenials (mittlerweile) zu "wissen"...das ist ein Kunststück - Hat er irgendwelche Lösungsansätze oder macht er nur Angst - sprich: Null-sinn-Aktion.

    07:25 Uhr, 29.11. 2016
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Schiff hat absolut recht, keine Frage. Die hohe Politik und die Zentralbanken wissen genau was läuft, weil sie eine Bereinigungskrise fürchten, wie der Teufel das Weihwasser, wird eben weiterhin getrickst, getäuscht und beschissen.

    Bei Licht betrachtet, handeln die Politiker und die Zentralbanken letztendlich kriminell, das ist nicht mehr nur bloße Rosstäuscherei, das ist Betrug an der Arbeitnehmerschaft, Betrug an den Alten und den Kindern.

    Seit 2008 halten sich die Eliten mit dieser Vorgehensweise an der Macht, inzwischen schlagen sie im übertragenen Sinne schon um sich, wie ein Ertrinkender, dem das Wasser bereits in den Mund läuft. Das Wasser ist im vorliegenden Fall der rasante Renditeanstieg der US-Staatsanleihen, eine schwächelnde Weltwirtschaft und der teuere US-Dollar. Das Wasser kommt schnell im Moment und mit Wucht, wie bei einem Gewitter in den Bergen sammeln sich die einzelnen Rinnsaale an den Hängen, um unten im Tal eine heftige Zerstörungskraft zu entfalten. Zum Wasser darf auch die inzwischen geradezu lächerliche Wirksamkeit neuer Schulden gezählt werden, um die Wirtschaft zu stimulieren.

    Das wilde um sich schlagen des Ertrinkenden, das sind die Machenschaften zur Bargeldabschaffung, die Diskussion um Helikoptergeld, das Drücken der Zinsen in den negativen Bereich und der massive Ankauf von Anleihen und Aktien durch die Zentralbanken und imo auch die mittlerweile starke Aufmerksamkeit auf sich ziehenden Drückungsaktionen beim Goldpreis?? Sind das nur wiedereinmal kriminelle Banker, die nach dem Motto handeln, es ist am leichtesten eine Bank auszurauben indem man eine gründet? Oder sind es die Zentralbankster? Ich tippe auf letzteres, denn was die Notenbanken in Zeiten wie diesen überhaupt nicht gebruchen können, das ist ein rasant steigender Goldpreis, das würde auch den allergrößten Schlafschafen ein erstauntes Blöken entlocken.

    Wie auch immer, die Uhr für die "Weiter so Fraktion" der Merkels, Junckers und Obamas tickt unerbittlich, das Wasser steigt rasant und der Tag, an dem die Abrechnung für diese frevelhafte Politik bezahlt werden muß, rückt näher.

    21:26 Uhr, 28.11. 2016
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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