Fundamentale Nachricht
14:41 Uhr, 03.08.2016

Peter Schiff: Schlimmere Krise als 2008 steht vor der Tür

Der US-Ökonom und Börsenexperte Peter Schiff rechnet mit einer neuen Finanzkrise und einem totalen Dollar-Kollaps.

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Der bekannte US-Ökonom und Börsenexperte Peter Schiff rechnet mit einer neuen Finanzkrise. "Wir steuern auf eine viel größere Krise als im Jahr 2008 zu", sagte Schiff in einem auf Youtube veröffentlichten Interview mit Christopher Greene von AMTV.

Die US-Notenbank werde keine weiteren Zinserhöhungen mehr beschließen. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis der Leitzins wieder bis auf null oder sogar in den negativen Bereich gesenkt werden müsse. Möglich sei außerdem ein neues QE-Programm und die Einführung von Helikoptergeld, also direkte Finanztransfers von der Notenbank an den Staat oder die Bürger.

Verantwortlich für die desaströse Lage der US-Wirtschaft sei die lockere Geldpolitik der US-Notenbank. "Die Wirtschaft ist heute in einem viel schlechteren Zustand als zu dem Zeitpunkt, als die Fed mit dem Versuch anfing, die Wirtschaft zu retten. Die Probleme werden erst von der Fed geschaffen. Die Zinsen waren zu niedrig als sie bei einem Prozent lagen - das war es, was zur Entstehung der Immobilienblase geführt hat. Aber dadurch, dass die Zinsen sieben Jahre lang bei null gehalten wurden, ist der Schaden für die Wirtschaft noch viel größer als zuvor", betonte Schiff.

Am Ende der Entwicklung werde ein völliger Dollar-Kollaps stehen, weil die Fed eine Deflation nicht zulassen werde. Nachdem im Dezember 2015 die Leitzinsen angehoben wurden, sei Anfang 2016 an der Wall Street der schlechteste Jahresstart aller Zeiten verzeichnet worden. Anschließend sei die Fed zurückgerudert und habe von weiteren Zinserhöhungen Abstand genommen.

"Sie wollen nicht, dass die Immobilienpreise zusammenbrechen, sie wollen nicht, dass die Anleihekurse einbrechen", betonte Schiff. "Die Regierung kann sich keine höheren Zinsen leisten, weil die Verschuldung so hoch ist. Jeder ist hoch verschuldet in den USA. Das einzige, was die Leute flüssig hält, sind die niedrigen Zinsen." Die Fed könne die Zinsen niemals anheben, egal wie hoch die Inflation auch steigen werde. "Sie können darüber reden, die Zinsen anzuheben, aber sie können es nicht tun." Wenn die Welt endlich erkenne, wie groß die Zwickmühle der US-Notenbank sei, werde der Dollar "durch den Boden fallen", so Schiff.

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19 Kommentare

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  • Dieter_HW
    Dieter_HW

    Mal so in die Runde gefragt. Was bringt es eigentlich hier zu kommentieren, außer das man vielleicht Zeit und Gehirn verbraten hat? Und welche Entscheidungsträger lesen die hier veröffentlichten Artikel, und werden zum Nachdenken angeregt? Meine Vermutung: es bringt nix, und lesen tut es eh keiner.

    16:50 Uhr, 04.08.2016
  • 1 Antwort anzeigen
  • netzadler
    netzadler

    nee, mal im ernst

    ich bin bei schiff, die zinsen können und werden nicht wieder steigen. die Produktivität ist zu mies. Wachstum wird es höchstens im gesundheits- und im umweltsektor geben, das ist zu wenig.

    der technologiebereich setzt den Faktor arbeit frei, das sind riesige umbrüche, für die es noch keine lösung gibt.

    vor Crash kommt Krieg, die FED kann nur so wie Schiff es sagt. eigentlich sind wir schon im krieg. im Finanzsystem ist krieg, im Sport ist krieg. betrug auf diesem niveau ist krieg. niemand vertraut noch irgendjemandem. solang noch irgendeine Partei glaubt, sie könnte den krieg gewinnen, wird es sich weiter hochschaukeln. oder es steht jemand mit dem rücken zur wand, der macht dann verrückte dinge.

    dollar Crash muss nicht sein, dazu müssten ja andere währungsräume stabiler aussehen. wer soll das sein? EUR ?, JPY ?, GBP ? CNY?

    08:43 Uhr, 04.08.2016
  • netzadler
    netzadler

    A. Hoose reloaded ;-)

    08:26 Uhr, 04.08.2016
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Imo liiegt Peter Schiff mit seiner Lageeinschaetzung richtig. Er steht mit seiner Meinung keineswegs alleine, etliche Beobachter, die es sich leisten koennen ihre Meinung offen zu sagen, teilen die Ansichten v. Mr. Schiff. Die FED ist Brandstifter und gleichzeitig spielt sie Feuerwehr, das wird imo in die Hose gehen.

    21:12 Uhr, 03.08.2016
  • TomCat
    TomCat

    Die letzen Vorhersagen von Schiff haben sich aber nicht bestätigt.

    19:47 Uhr, 03.08.2016
  • pecheur
    pecheur

    Sorry - es muss natürlich 54 Billionen heißen.

    18:08 Uhr, 03.08.2016
    1 Antwort anzeigen
  • pecheur
    pecheur

    "Wir steuern auf eine viel größere Krise als im Jahr 2008 zu" - Das sagen die Experten seit 2010 und jedes Jahr mit den gleichen Argumenten: Kollaps USD - FED - Euro-Banken-Misere usw. Vielleicht mal so rum (gilt für D zumindest): Kollaps der Sozialsysteme durch gigantische Einwanderungsströme, Altersarmut für (fast) Alle durch Nullzinspolitik und Verteufelung der Kapitalmärkte --> Verzicht auf eigenverantwortliche Selbstvorsorge, Deflation trotz (oder gerade wegen) verwegener Geld-Druckorgien. Exorbitante Fehlinvestitionen durch gesellschaftlichen Energieversorgungsumbau. Dadurch u.a. Niedergang der Kernindustrien. Vielleicht mit Zwischendurch etwas bürgerkriegsähnlichen/terroristischen Zuständen. Aber wir wissen doch auch: Wir schaffen das! - Auf alle Fälle brauchen wir dazu nicht zu gucken, was in den USA passiert. Allein die Deutsche Bank hat nämlich für 54 Billiarden Euro (!) eine (faule?) Derivate-Bombe angehäuft. Und irgendwann mal können wir dann sagen: alles schlimmer als 2008. - Die nächste Finanzkrise kommt bestimmt.

    18:01 Uhr, 03.08.2016
  • Spitzmaus
    Spitzmaus

    große Klasse Ihr Kommentar,bin begeistert!

    17:37 Uhr, 03.08.2016

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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