Kommentar
07:43 Uhr, 13.02.2015

Parallelwährungen: Ein Modell für die Eurozone?

Ein Austritt aus der Währungsunion galt bisher als juristisch nahezu unmöglich. Aber stimmt das wirklich?

In einem Gastbeitrag für die Wirtschaftswoche erläutert Dirk Meyer, Professor für Wirtschaftswissenschaft an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg, wie ein Mitglied der Währungsunion aus dem Euro austreten oder zumindest eine Parallelwährung einführen könnte.

Dabei wird vor allem eines sofort klar: So juristisch unmöglich wie man zunächst meint ist das Austritts-Prozedere nicht. Es bedarf dabei einiger Flexibiliät und viel Pragmatismus: beides war in der Eurokrise bisher reichlich vorhanden. Und überdehnt wurde schon so mancher Vertragstext.

Option 1: Staat scheidet ganz aus der Eurozone aus und verlässt auch die EU. Das geht über Artikel 50 Abs.1 EUV: “Jeder Mitgliedstaat kann im Einklang mit seinen verfassungsrechtlichen Vorschriften beschließen, aus der Union auszutreten. “

Option 2: Staat verlässt die Eurozone, tritt kurz aus der EU aus (Art. 50 Abs. 1 EUV) und tritt dann wieder ein gemäß Art. 49 EUV. Hier müsste das europäische Parlament zustimmen, der Europäische Rat müsste einstimmig nach Anhörung der EU Kommission entscheiden. Ferner wäre eine Ratifizierung des Wiedereintritts durch alle Mitgliedsstaaten nötig.

Option 3: Staat verlässt die Eurozone und bleibt in der EU. Königsweg dabei: Art. 2 Abs. 1 AEUV : “Übertragen die Verträge der Union für einen bestimmten Bereich eine ausschließliche Zuständigkeit, so kann nur die Union gesetzgeberisch tätig werden und verbindliche Rechtsakte erlassen; die Mitgliedstaaten dürfen in einem solchen Fall nur tätig werden, wenn sie von der Union hierzu ermächtigt werden, oder um Rechtsakte der Union durchzuführen.”

Der Europäische Rat könnte einstimmig einem Einzelstaat die Währungssouveränität rückübertragen. Dieser würde dann nicht mehr an der gemeinsamen Geldpolitik teilhaben.

Meyer kommt zu dem Schluss, dass speziell im Falle Griechenlands auch eine Option 4 denkbar wäre:

Nämlich ein De-facto-Austritt aus der Währungsunion nach Eintritt der Zahlungsunfähigkeit. Die Griechen würden dann Euro-Bargeld horten (tun sie wohl bereits schon!). Der griechische Staat könnte dann eine neue Drachme auf Schuldscheinbasis einführen und damit seinen fiskalischen Verpflichtungen nachkommen.

Parallelwährungen: Wäre das auch ein Modell für die gesamte Eurozone? Was der Europäische Rat einstimmig für ein einziges Land beschließt, kann natürlich theoretisch auch für jedes Land beschlossen werden. Bleibt am Ende der Euro nur noch eine europaweite Quasi-Verrechnungseinheit? Es lohnt sich, darüber intensiver nachzudenken

47 Kommentare

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  • Daniel Kühn
    Daniel Kühn Freier Finanzjournalist

    Die "DM-Druckgerüchte" kommen erstens aus total dubiosen Quellen.Die Mutter aller dubiosen Quellen ist ja wahrscheinlich als de facto Satire-Seite bekannt, das ist hartgeld.com
    Dessen Betreiber Walter Eichelburg berichtet seit 5 Jahren von Lastwagensichtungen, und regelmäßig vermutet er darin die neue DM...

    Zweitens: Selbst wenn irgendein Land als Notfallplan eine eigene Währung drucken würde (was sicherlich nicht auszuschließen ist), dann hätte diese mit der vor dem Euro existenten Währung maximal den Namen gemeinsam, und sonst nichts (deswegen wäre es übrigens auch völlig egal, in welchem Tauchverhältnis die Wiedereinführung einer alten Währung erfolgen würde. Sprich, mit alten DM-Scheinen könnten man auch nicht dann bezahlen, wenn die DM wieder einegführt würde).

    Drittens: Es gibt Stand jetzt keine (offiziellen) Parallelwährungen in der Eurozone. Regionalerscheinungen wie den Chiemgauer kann man ja nicht ernsthaft so bezeichnen.

    19:00 Uhr, 14.02.2015
    3 Antworten anzeigen
  • Cristian Struy
    Cristian Struy

    um Artikel von Hr Kühn selbst. Haben wir nicht eigentlich bereits bzw immer noch die ParallelWährungen. So weit ich weiß ist der Euro doch nur ein gemeinsam vereinbartes Zahlungsmittel. Die Währungen der Einzel Länder existieren parallel dazu und müssen als Reserve Währungen permanent vorgehalten werden. Meinen infos zufolge wurden erst letztes jahr grosse Mengen DM aus diesem Grund nachgedruckt. Somit müsste doch auch die Drachme parallel noch existieren. Oder lieg ich da falsch?

    17:41 Uhr, 14.02.2015
    1 Antwort anzeigen
  • Löwe30
    Löwe30

    Wenn man das Entstehen von Marktgeld zuließen und das Zinsdiktat via Zentralbanken aufgeben würden, wäre die Folge zwar eine scharfe, aber kurze Depression. Doch wäre das geradezu paradiesisch im Vergleich zu der Hölle, die bevorsteht, wenn die beiden Grundpfeiler der Volkswirtschaften, das Geld und den Zins, nicht endlich vom staatsmonopolistischen Zwangsgeld und vom zentralplanwirtschaftlichen Zinsdiktat befreit werden.

    Ein Beispiel dafür was passiert, wenn der Geldsozialismus abgeschafft wird, sind die USA in den Jahre 1866 bis 1896. Dort sind die Preise nach einer solchen Umstellung des Geldsystems innerhalb dieser dreißig Jahre um zwei Drittel (!) gesunken. Während in derselben Zeit die Reallöhne des Durchschnittsamerikaners um 90 Prozent stiegen! In dieser Zeit tauchten zahllose innovative Unternehmer auf - mit neuen Produkten wie Telefon, Radio und Automobil, die zunehmend der Allgemeinheit zur Verfügung standen. Dies Zeit wurde zwar von Ökonomen die Zeit der "großer Depression" genannt, aber in Wahrheit sind damals nur viele Kartellbetreiber (Eisenbahn, Dampfschiffahrt u.ä.) verarmt, während die breite Masse der Amerikaner wohlhabend wurde.

    Eine schmerzfreie Beseitigung der gigantischsten Verschuldung aller Zeiten ist unmöglich. Eine gesunde Wirtschaft und eine gesunde Welt ohne dauerhaft gesundes Geld kann es nicht geben.

    Diese Lösung des Weltfinanzproblems würde die politischen Kasten der Gegenwart hinwegspülen und die Herrschaftseliten des Filzkartells aus Politik und Hochfinanz dauerhaft ihrer Macht und Pfründe berauben. Deshalb ist diese vernünftige Lösung leider nicht zu erwarten.

    19:11 Uhr, 13.02.2015
    1 Antwort anzeigen
  • Lumpazi
    Lumpazi

    Herr Kühn,

    Sie suchen nach vernünftigen Lösungen.

    Die griechische Regierung sucht nach schlauen, günstigen Lösungen.

    Man wird sehen, ob das das Gleiche oder wenigstens dasselbe ist. Ich bin da eher skeptisch.

    16:16 Uhr, 13.02.2015
  • mkgeld
    mkgeld

    eine Leihwährung wäre eine Option. Griechenland brauch keine eigene Währung sondern soll aus dem Währungsverbund austreten und den Euro als Leihwährung behalten. Positive Beispiele dafür gibt es wie z. B. Ecuador mit dem US-Dollar als Leihwährung fährt seit über 10 Jahren sehr gut damit. Warum wird das nicht diskutiert.

    13:55 Uhr, 13.02.2015
    2 Antworten anzeigen
  • Investor
    Investor

    Eine Parallelwährung wäre eine Option. Deren Ausgestaltung wird schwierig. Nur einige Fragen:

    - Was passiert mit den nationalen Krediten? Sind diese in Euro zu zahlen oder werden die umgestellt? Ohne echte Abwertung (d.h. auch die Umstellung aller Staatsschulden und Kredite) ist nichts gewonnen. Werden die Kredite umgestellt und abgewertet, wer trägt die Verluste.

    - Soll in den Ländern dann zwei Währungen gesetztliches Zahlungsmittel werden?

    - Wie handhaben wir die Übergangsfrist? Eine Umstellung auf eine neue Währung erfordert sowohl in der Wirtschaft und bei der Notenbank einen Mindestumstellungsaufwand von 1,5 bis 2 Jahre.

    Führt man eine Parallelwährung stückweise ein indem man neue Kredite in der neuen Währung oder in Euro ausnehmen kann, dann werden die Zinsen in der neuen Währung höher sein, da es ein Abwertungsrisiko in Neue Drahmen zum Euro geben wird. Für Gr würde dies bedeuten, daß die Mehrzahl der Kredite in den nächsten Jahren weiterhin in Euro bleiben und es keine Vorteile für die Parallelwertung geben wird.

    Aus den Überlegungen bleibt nur, daß man alle kredite direkt auf "Drahme" umstellen muß. Dies entspricht aber direkt einem Schuldenschnitt in Höhe der Abwertung. Dieser muß dann durch die verbleibenden Staaten getragen werden. Wenn man jetzt noch berücksichtigt,daß die Länder im Osteuropa oft ein niedrigeres pro Kopfeinkommen als die Gr haben, wird dies entweder bedeuten, daß sich quasi die Eurozone auflöst oder daß die großen Länder wie Deutschland einen Großteil der Last tragen müssen.

    Wenn ich dann noch berücksichtige, daß die Umstellung ca 2 Jahre dauert, in denen die Menschen ihre Euro nach D schaffen werden (ggf auch noch Kredite aufnehmen), dann ist dies aus meiner Sicht nicht praktikabel.

    Ein direkter Schuldenschnitt wäre sinnvoller und effizienter

    12:43 Uhr, 13.02.2015
  • student
    student

    Ein klares "Ja!!!" für ein Europa der Vaterländer, ein "NEIN!!!" für ein imperiales und undemokratisches Europa.

    Tsipras sollte sich an Adenauer und deGaulle, an den echten Europäer Robert Schumann orientieren:

    Adenauer und der französische Außenminister Robert Schumann waren sich darin einig:

    Ganz Europa sollte nie wieder gegeneinander kämpfen. Vielmehr gemeinsam an der Hebung des Lebensstandards arbeiten. Dafür war es wichtig, das monetäre System des britischen Empire aufzulösen, um ganz Europa am amerikanischen System teilhaben zu lassen. Und die Hebung des Lebensstandards war die erste Interpretation für ein freies Europa, was sich niemals zu einem Imperium zusammenschließen sollte. Dazu sagte Schumann damals:

    Robert Schumann, Für Europa

    „Unser Ziel ist es nicht, die Staaten zu verschmelzen, einen Überstaat zu schaffen. Unsere europäischen Staaten sind eine historische Wirklichkeit, sie verschwinden zu lassen, wäre psychologisch unmöglich. Ihre Unterschiedlichkeit ist im Gegenteil von Vorteil, und wir wollen sie weder nivellieren noch gleichmachen.“

    Vielmehr sah Schumann das neue politische Ideal für Europas Staatenbund in Abraham Lincolns Idee der Regierung des Volkes durch das Volk und für das Volk. Solidarität und fortschreitendes Vertrauen, Versöhnung und christliche Brüderlichkeit sollten die Ideale vor allem der jungen Generationen Europas sein.Und das erste gemeinsame Projekt für ein Europa der Vaterländer begründete Schumann in der Montanunion.

    Der Schumann-Plan „ Montanunion“

    „Die Solidarität der Produktion, die so geschaffen wird, wird bekunden, daß jeder Krieg zwischen Frankreich und Deutschland nicht nur undenkbar, sondern materiell unmöglich ist.

    Die Schaffung dieser mächtigen Produktionsgemeinschaft, die allen Ländern offensteht, die daran teilnehmen wollen, mit dem Zweck, allen Ländern, die sie umfaßt, die notwendigen Grundstoffe für ihre industrielle Produktion zu gleichen Bedingungen zu liefern, wird die realen Fundamente zu ihrer wirtschaftlichen Vereinigung legen.

    Diese Produktion wird der gesamten Welt ohne Unterschied und Ausnahme zur Verfügung gestellt werden, um zur Hebung des Lebensstandards und zur Förderung der Werke des Friedens beizutragen.

    Europa wird dann mit vermehrten Mitteln die Verwirklichung einer seiner wesentlichen Aufgaben verfolgen können: die Entwicklung des Afrikanischen Erdteils.“

    Das war eine Ausrichtung des Europas der Vaterländer, die nicht nur in deutschen Teilen auf dem amerikanischen Systemder politischen Ökonomie ihre Richtung haben, sondern zusammen als Grundlage die Entwicklung der Welt vorantreiben sollen.Vor allem der Teile, die vorher als Kolonien ausgebeutet wurden.

    DeGaulle führte diese Idee zusammen mit Adenauer weiter. Es war auch keinGeheimnis, dass er nicht wollte,dass die Briten wegen ihrem wirtschaftlichen Freihandel dem System der europäischen Gemeinschaft beitreten.

    Denn erst sollten sie ihre imperialen Strukturen aufgeben. Und sich zum Vorteil des einzelnen Menschen verändern. Was sie aber nie taten. Im Gegenteil: sie machten sich auf, Europa wieder unter die Fittiche der langsam erstarkenden Londoner City zu pressen. Und deshalb liegt es deshalb jetzt an uns, das amerikanische System endgültig in Europa einzuführen.

    Viele Grüße

    10:44 Uhr, 13.02.2015
  • student
    student

    Das Amerikanische System in Deutschland

    Nach dem Zweiten Weltkrieg initiierten Patrioten in Deutschland den Wiederaufbau und gleichzeitig das Wirtschaftswunder, indem sie ein Mechanismus aus den USA übernahmen der auch schon Franklin Roosevelts New Deal finanzierte: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau.

    Der Aufbau und die Durchführung der Kreditanstalt war ein integraler Bestandteil des Erfolgs der deutschen Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg. Wenige wissen heute, dass die KfW ein Teil des Amerikanischen Systems der politischen Ökonomie ist.

    George C. Marshall,ehem. Außenminister der USA am 5.Juni 1947,

    Marshall-Plan

    „Unsere Politik ist nicht gegen irgendein Land oder Glaubenslehre gerichtet, sondern gegen Hunger, Armut, Verzweiflung und Chaos.

    Die Absicht sollte die Wiederbelebung einer funktionierenden Wirtschaft in der Welt sein, sowie die Entstehung von politischen und sozialen Verhältnissen ,in denen freie Einrichtungen existieren können. „

    Konrad Adenauer, Gedanken und Erinnerungen1945-1953

    „Durch die Demontagen, die namentlich in der britischen Zone weiter anhielten, verloren Hunderttausende von deutschen ihre Arbeit. …

    Ich erklärte, das die beabsichtigte Ausplünderung der deutschen Industrie mit Völkerrecht, Haager Konvention oder Bestimmung anderer internationaler Verträge nichts zu tun habe.“

    „ Die CDU und alle anderen deutschen Parteien und die Gewerkschaften, denen das Wohl des deutschen Volkes am Herzen liegt, werden in den nächsten Tagen vor großen Entscheidungen stehen;denn ein erster Blick in die Liste, namentlich wenn man die Verhältnisse kennt, zeigt, das es sich bei den Demontagen von fast siebenhundert Betrieben um einen tiefen Einbruch in das deutsche Wirtschaftsleben handelt.… Die Deutsche Wirtschaft wird etwas derartiges überhaupt nicht überstehen, geschweige denn einen Beitrag zu der Gesundung der europäischen Wirtschaft leisten können. Ganz offenbar sind bei den Alliierten zwei einander völlig widersprechende Auffassungen vorhanden;eine Vernünftige, die auf das Gemeinwohl Europas abgestellt ist und den Marshall-Plan fordert, und eine andere mit dem Bestreben, dem sterbend am Boden liegenden deutschen Volk möglichst viel zu nehmen, gleichgültig, was aus den Menschen wird.“

    Die Kreditanstalt für Wiederaufbau

    Eine der wichtigsten Maßnahmen für das zerstörte Nachkriegsdeutschland war die Kreditanstalt für Wiederaufbau, die auch nach dem Wiederaufbau die deutsche Wirtschaftund speziell die physischen produktiven Bereiche zinsgünstig mit Krediten versorgte und so auch die Grundlage für das deutsche Wirtschaftswunder war.Ein Abbild der Reconstruction Finance Corporation, die die Finanzierung des „New Deal“ organisierte,wurde in Deutschland für den Wiederaufbau und danach für die Wirtschaftsförderung eingesetzt.Und allein durch die deutsche Kreditanstalt wurden die Marshall-Gelder so gut ausgenutzt wie sonst nirgendwo anders in Europa.

    Die Hilfsgelder wurden als zinsgünstige Kredite an bestimmte Bereiche an die Wirtschaft vergeben. In den Tagen des Wiederaufbaus gingen die Kredite vor allem an die für den Wiederaufbau wichtigen Wirtschaftsbereiche. Für das Wirtschaftswunder änderten sich die Bestimmungen nur dahingehend, dass die zu fördernden Bereiche größer abgesteckt wurden. Der Erfolg der deutschen Wirtschaft lag immer in der Konzentration auf den deutschen Mittelstand und der Produktion von nützlichen Gütern.Und nie in der reinen Geldwirtschaft.

    Denn auch die Rückzahlung der Kredite, inklusive der Zinsen wurden zu 100% reinvestiert. Das half auch bei der Steigerung des Kreditvolumens.

    Konrad Adenauer, Gedanken und Erinnerungen1945-1953:

    „ Ich wandte mich öffentlich gegen die im Zusammenhang mit der Demontage vorgesehene starken Konzentration einzelner Industriezweige . . .Dadurch würde eine Zusammenballung der kleinen und mittleren Industriebetriebe erreicht werden.Die Absicht der CDU sei, die kleinere und mittlere Industrie zu stärken, denn nach unserer Ansicht könnte nur das zu einer wirklichen Demokratie auch auf dem Gebiet der Wirtschaft führen.“

    Ahlener Programm der CDU, 1947

    „ Inhalt und Ziel dieser sozialen und wirtschaftlichen Neuordnung [Deutschlands] kann nicht mehr das kapitalistische Gewinn- und Machtstreben, sondern nur das Wohlergehen unseres Volkes sein.

    Durch eine gemeinwirtschaftliche Ordnung soll das deutsche Volk eine Wirtschafts- und Sozialverfassung erhalten, die dem Recht und der Würde des Menschen entspricht, dem geistigen und materiellen Aufbau unseres Volkes dient und den inneren und äußeren Frieden sichert. [. . . ]“

    Die Wirtschaft hat der Entfaltung der schaffenden Kräfte des Menschen und der Gemeinschaft zu dienen.“

    Das war die Entscheidung für das amerikanische System. Von der Politik Adenauers und Abs´s wurde in Deutschland zum zweiten Mal ein Instrument aufgebaut, um die freie Wirtschaft zu steuern, mit Krediten zu versorgen und ließ in Deutschland einen freien Mittelstand erwachsen, der nirgendwo in der Welt seinesgleichen sucht. Und das war nicht nur für Deutschland geplant, sondern auch für ganz Europa und den afrikanischen Erdteil.

    Viele Grüße

    10:32 Uhr, 13.02.2015
    1 Antwort anzeigen
  • Löwe30
    Löwe30

    Ein Währungswettbewerb, bei dem auch private Währungen zugelassen werden, wäre für Griechenland die beste Lösung, allerdings schließe ich mich der Meinung von Andreas Hoose an, dass es wohl dafür zu früh ist, leider!

    Ein anderes Geldsystem würde aber alleine nicht reichen, um die Wirtschaft in Griechenland zu beleben. Ohne den Rückzug des Staates aus der griechischen Wirtschaft, wird das Land nicht gesunden können. Die Menschen sind dann in der Lage, sehr schnell zur Wohlstandsmehrung aller einen Beitrag zu leisten. Wer wissen möchte, wieso es Deutschland nach dem 2. Weltkrieg so schnell geschafft hat, die Zerstörung die der Nationalsozialismus in Deutschland hinterlassen hat, zu beseitigen und zu einer der führenden Wirtschaftsnationen in der Welt zu werden, der sollte sich die Ausführungen von Stefan Molyneux „Der Untergang Deutschlands“ anzusehen:

    Er erklärt darin nicht nur, warum Deutschland wieder mal vor einem „Untergang“ steht, sondern zu Beginn auch wie es die Menschen in Deutschland geschafft haben, aus einem zerstörten Land eine der stärksten Wirtschaftsnationen der Welt zu machen, und dass dies keineswegs hauptsächlich wegen der Mittel aus dem Marshallplan geschafft wurde, sonder der Liberalisierung zuzuschreiben ist. Diese Möglichkeit besteht für Griechenland jetzt auch, sowie für jedes Land, dass durch politisches Handeln zerstört wurde, um sehr schnell die bittere Armut zu überwinden. Liberalismus, mit seiner Freiheit für die handelnden Menschen, führt schneller zu Wohlstand für alle, als alles politische (staatliche) Handeln, denn die Menschen handeln, um ihre Lage zu verbessern sehr effektiv. Liberalisierung ist die Zauberformel, die aber heute leider der Verachtung anheim gefallen ist, weil sie den Machthabern ihre Macht nehmen würde und diese ihre ganze Propagandamaschinerie in Gang setzten, um zu verhindern, dass die Menschen mehr Freiheit einfordern.

    09:20 Uhr, 13.02.2015
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Über den Experten

Daniel Kühn
Daniel Kühn
Freier Finanzjournalist

Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied sich der Börsen-Experte zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Von 2012 bis 2023 leitete Daniel Kühn die Redaktion von stock3 (vormals GodmodeTrader). Seit 2024 schreibt er als freier Autor für stock3.
Daniel Kühn interessiert sich vor allem für Small und Mid Caps, Technologieaktien, ETFs, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie für makroökonomische Themen.

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