Panik an der Wall Street
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Erwähnte Instrumente
- Nasdaq-100Kursstand: 12.850,55 Pkt (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 12.850,55 Pkt (Nasdaq)
Nachdem die Kurse an den US-Börsen am Mittwochabend nach dem Fed-Zinsentscheid deutlich gestiegen waren, kam es am Donnerstag zu einem dramatischen Sell-off.
Besonders stark betroffen waren Aktien von Technologie- und Wachstumsunternehmen. So verloren die Nasdaq-Indizes zeitweise rund sechs Prozent, erholten sich allerdings in der letzten halben Stunde wieder etwas und beendeten den Handel rund fünf Prozent tiefer als am Vorabend.
Aber auch der S&P 500 sowie der Dow Jones Industrial Average verbuchten kräftige Kursverluste.
Auf Schlusskursbasis unterbot der Nasdaq-100 auch sein bisheriges Jahrestief und sank auf den tiefsten Stand seit März 2021.
Die größten Verlierer in den bedeutenden US-Indizes waren die Papiere von Etsy mit einem Minus von knapp 17 Prozent und die Aktien von eBay mit einem Minus von mehr als 11 Prozent. Beide Unternehmen hatten am Mittwochabend ihre Quartalszahlen veröffentlicht. Die Aktien von Shopify verloren nach Zahlen knapp 15 Prozent. Auch die Aktien der Technologiegiganten verloren deutlich, so brachen die Amazon-Aktien um knapp acht Prozent ein.
Für den Sell-off wurden verschiedene Gründe verantwortlich gemacht:
- Die langfristigen Zinsen kletterten nach dem gestrigen Zinsentscheid deutlich. So legte die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe am Donnerstag auf mehr als drei Prozent zu. Steigende langfristige Zinsen belasten vor allem Aktien von Wachstumsunternehmen, weil hier der Gegenwartswert von künftigen Cashflows im Rahmen einer Discounted-Cashflow-Bewertung besonders deutlich sinkt, wenn höhere Zinsen angesetzt werden.
- Am Nachmittag wurden überraschend schwache US-Wirtschaftsdaten veröffentlicht. So brach die Produktivität in der US-Wirtschaft außerhalb des Agrarsektors im ersten Quartal so stark ein wie seit dem Jahr 1947 nicht mehr ein. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe legten überraschend zu.
- Auch Margin Calls und erzwungene Verkäufe bei überhebelten Tradern und Anlegern könnten eine Rolle gespielt und den Sell-off noch verstärkt haben. Ein Margin Call erhält ein Anleger, der mit Hebel zum Beispiel mit Futures oder Optionen spekuliert hat und wegen Verlusten von seinem Broker dazu aufgefordert wird, Geld nachzuschießen oder seine Positionen am Markt zu verkleinern. Möglicherweise könnten sich auch Hedgefonds verspekuliert haben und nun gezwungen worden sein, ihre Long-Positionen zu verkleinern oder aufzulösen. Außerdem verkauften Anleger offenbar im großen Stil gehebelte ETFs auf den Nasdaq-100, hieß es am Markt.
Am Freitag werden die mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten für April veröffentlicht. Das schlechteste Szenario aus Sicht der Marktes wäre eine wirtschaftliche Abkühlung bei gleichzeitig hoch bleibender Inflation. Im Zusammenhang mit der Inflation dürften morgen auch die Daten zur Veränderung der Stundenlöhne, die zusammen mit den Arbeitsmarktdaten veröffentlicht werden, stark beachtet werden. Eine sogenannte Lohn-Preis-Spirale könnte die Inflation weiter anheizen.
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