Optimismus in der Wirtschaft keine Inspiration für Anleger

Der rigorose Sparkurs muss sein und wird durchgezogen. Das betonte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble am Ende der Woche noch einmal in einem Gastbeitrag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Wir werden unseren Weg einer stabilitätsorientierten, wachstumsfreundlichen Konsolidierung auch international selbstbewusst vertreten“ – allen globalen Forderungen nach einer Lockerung der Sparmaßnahmen zum Trotz. Dabei verlief die abgelaufene Woche in punkto Nachrichtenlage für Deutschland gar nicht mal so schlecht. Der Ifo-Geschäftsklimaindex für August ist weiter gestiegen, nachdem er zuvor bereits den höchsten Sprung seit der Wiedervereinigung vorgelegt hatte. Was dafür spricht, dass sich die deutschen Unternehmen wohlfühlen. Auch die Verbraucher zeigten sich für September mehr als zufrieden. Der GfK-Konsumklimaindex verbesserte sich überraschend. Die Bundesbürger gehen wieder Einkaufen. Ist doch alles Bestens, oder?

Weit gefehlt! Die gute Stimmung, die sich im deutschen Aktienmarkt noch in der letzten Woche breit gemacht hatte, ist verflogen. Der Optimismus ging zurück (Vgl. Cognitrend Bull/Bear-Index). Am Zahlenmaterial zur deutschen Konjunktur kann das jedoch nicht liegen. Nachdem die starken BIPZahlen ja schon für Euphorie gesorgt hatten, revidierten Wirtschaftsinstitute und der DIHK diese Woche reihenweise ihre Wachstumsprognosen nach oben. Vielmehr überwiegt die Skepsis über ein Anhalten der positiven Entwicklungen. Die Investoren scheinen ein „zu früh gefreut“ auf jeden Fall vermeiden zu wollen. Hinzu kommt, dass die schwachen Daten aus den USA auch hierzulande für Pessimismus sorgen. Stimmen über die drohende Gefahr eines Double-Dip verhallen auch bei den Daxianern nicht ungehört. Dabei erwiesen sich die US-Arbeitsmarktdaten aus dieser Woche als kleiner Lichtblick für die Anleger. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist erstmals seit drei Wochen wieder gefallen und sorgte für Erleichterung – nicht nur in Amerika.

Am Ende bleibt für den DAX immer noch offen ob er die Folgen der Fehlentwicklung an der Oberseite vor nunmehr vier Wochen in vollem Maße hinnehmen und tatsächlich die unteren Bereiche seiner seit Mai bestehenden Konsolidierung in vollem Ausmaß durchschreiten (5.645/50) muss. Immerhin ist der Stabilitätspunkt etwas nach unten gerutscht und liegt nunmehr bei 6.170/75.

Alle in diesem Dokument genannten Preisniveaus verlieren bei einem Durchstoß von zehn Punkten ihre Gültigkeit.

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