Ölrally verpasst? Hier die zweite Chance
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Erwähnte Instrumente
- WTI Öl - WKN: 792451 - ISIN: XC0007924514 - Kurs: 120,729 $ (JFD Brokers)
Bei Ölunternehmen sprudeln die Gewinne nur so. Das gilt für Ölunternehmen überall auf der Welt, ob in den USA, Europa oder Brasilien und China. Die Produktionskosten liegen bei den meisten Unternehmen nach Jahren tiefer Preise bei deutlich weniger als 50 Dollar je Fass. Jede Preissteigerung ist mehr oder weniger Reingewinn. Das ruft bei hohen Benzinpreisen die Politik auf den Plan. In Großbritannien sollen die „Überschussgewinne“ mit einer Sondersteuer belegt werden. Das Argument: Der Ukrainekrieg sorgt für hohe Preise und es ist ungerecht, wenn Unternehmen diese Preissteigerungen als Gewinn abschöpfen können. Die Politik rückt damit Unternehmen ins Zentrum bei der Suche nach einem Sündenbock. Seit jeher schwanken die Preise für Öl signifikant. Nicht selten waren politische Entscheidungen dafür verantwortlich. Ob Sondersteuern das richtige Mittel sind, sei dahingestellt. Die staatliche Subventionierung von Benzin, teils finanziert durch Sondersteuern für Konzerne, senkt jedenfalls nicht die Ölnachfrage, sondern unterstützt sie. So wird man das Preisproblem nicht los, aber das ist ein anderes Thema.
Die Sondersteuern sind insofern interessant, als sie ein Risiko darstellen. Anleger meiden zum Teil Aktien in Emerging Markets, weil sie politisch weniger stabil sind. Arbiträre Sondersteuern in Europa und potenziell auch in anderen Regionen stellen die Rechtssicherheit infrage.
Anleger stört dies bisher nicht. Der europäische Energieindex, der vor allem aus Shell, BP, Eni, Total, Equinor und Repsol besteht, hinkt dem US-Index hinterher. Noch mehr hinken Ölaktien aus Emerging Markets hinterher (Grafik 1).
Der Kurseinbruch des Emerging Markets Energy Index hatte einen Grund. Russische Ölaktien machten über ein Fünftel des Index aus. Obwohl diese Aktien nun nicht mehr im Index enthalten sind, hinken die Kurse den europäischen und US-Ölwerten deutlich hinterher.
Die Bewertung ist dabei sehr attraktiv. Das KGV lieg bei weniger als 10. In Europa liegt es bei ca. 13 und in den USA bei 20. Die Dividendenrendite ist in den USA mit 2,3 % nicht mehr sonderlich üppig. Für Emerging Markets Ölaktien gibt es fast 7 % und die Aktien sind zum Buchwert zu haben (Grafik 2).
Ölaktien aus Emerging Markets sind damit im Vergleich billig wie selten zuvor. Die Risiken sind höher, sei es wegen Wechselkurstrends, politischer Stabilität oder anderen Faktoren. Diese Risiken sind durch die sehr günstige Bewertung mehr als eingepreist. Die Aktien sind so bewertet, als ob der Ölpreis noch bei 50 Dollar stünde. Das Kursrisiko erscheint bei Ölunternehmen in Europa und den USA inzwischen deutlich höher als bei Emerging Markets. Dort hat die Rally nur bedingt stattgefunden.
Clemens Schmale
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Und noch zwei Gründe, erstens hat Harbour noch einiges an Schulden, die aber bis Anfang 2023 abbezahlt sein sollten. Der letzte Grund ist, ihr herging von Öl und Gas. Im Moment sind circa 50 % des Öls und 66% des Gases gehegdet. Aber, denke der Hauptgrund ist fehlende Vertrauen der Anleger.
@Fozzindex lange Geschichte. Ein paar Gründe sind, die vorherige Firma ist in der Corona Krise Pleite gegangen, d. h. die Investoren haben noch wenig Vertrauen und die veröffentlichten Zahlen beziehen sich nur auf einen kurzen Zeitraum. Ein anderer Grund, ein großer Staatsfonds mit über 10% Beteiligung stoßt diese gerade ab. Aber bitte DD.
Warum ist der Wert bisher so zurück geblieben?
Interessanter Artikel. Allerdings finde ich keinerlei ETF auf den MSCI EM Energy o.ä.. Schade.
Ein interessanter Wert aus Europa der noch viel Nachholpotential hat. Der größte englische Förderer: Harbour Energy