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11:47 Uhr, 27.10.2014

Ölpreise können noch weiter fallen

Solange das weltweite Öl-Angebot die Nachfrage um nahezu eine Million Barrel pro Tag übersteigt, ist eine nennenswerte Erholung des Ölpreises Saxo-Bank-Rohstoffexperte Ole Hansen zufolge nicht in Sicht.

Erwähnte Instrumente

  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 80,59 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 85,26 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Kopenhagen (BoerseGo.de) - „Die globalen Aktienmärkte haben sich von der Panik der vergangenen Woche kräftig erholt. Auch der US-Dollar steigt wieder, nachdem es in den vergangenen Wochen zu Profitmitnahmen kam“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Zusätzlich hätten die besser als erwarteten Daten des verarbeitenden Gewerbes in China und Deutschland die Sorgen über das Ausmaß des globalen Wirtschaftsabschwungs abgemildert. Dennoch könne die anhaltende Ebola-Ausbreitung außerhalb Westafrikas zu neuen Risiken führen.

Die verbesserten Konjunkturdaten hätten insbesondere Industriemetallen einen Schub gegeben. Edelmetalle hingegen seien von Gewinnmitnahmen geschwächt worden. „Nachdem sich zuletzt die Stimmung in diesem Sektor von negativ zu neutral gewandelt hat, haben taktische Trader wie etwa Hedgefonds ihre negativen Wetten reduziert“, sagt Hansen. Trotzdem gebe es weiterhin Abflüsse aus mit physischem Gold abgedeckten ETFs. Auch das schweizerische Gold-Referendum am 30. November 2014 stehe weiter im Fokus. „Sollte das Referendum positiv ausgehen, müsste die Schweiz in den nächsten fünf Jahren 20 Prozent ihrer Währungsreserven in Gold halten. Momentan sind es nur acht Prozent. Dazu müsste die Schweiz in den nächsten fünf Jahren 1.500 Tonnen Gold zukaufen, was einen enormen Einfluss auf den Goldpreis haben könnte“, sagt Hansen.

Der Energiesektor habe die vierte Woche in Folge nachgegeben. Die größten Verlierer seien Erdgas und Benzin, während sich die Erdölmärkte nach dem Ausverkauf in den vergangenen Wochen stabilisiert hätten. Das aktuelle Überangebot bleibe jedoch nach wie vor ein Problem. Das weltweite Öl-Angebot übersteige die Nachfrage um nahezu eine Million Barrel pro Tag. Solange dies so bleibt, sei eine nennenswerte Erholung nicht in Sicht. „Es kann durchaus sein, dass wir den Boden des Ausverkaufs noch nicht erreicht haben“, sagt Hansen. Dementsprechend seien kurzfristig die Möglichkeiten für weitere Kurssteigerungen begrenzt. „Es bedarf entweder einer größeren Nachfrage aus den USA nach Ende der aktuellen US-Raffinerie-Instandhaltungssaison, oder einer Angebotsreduktion seitens der OPEC“, sagt Hansen abschließend.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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