Ölpreis setzt Zentralbanken erneut unter Druck
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- WTI ÖlKursstand: 30,17 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Edinburgh (GodmodeTrader.de) - Bei ihrer Prognose einer Inflationsrate von 1,0 Prozent für 2016 und 1,6 Prozent für 2017 in der Eurozone hatten die EZB-Volkswirte einen Ölpreisanstieg auf gut 52 Dollar in diesem und auf gut 57 Dollar im Jahr 2017 unterstellt. Die Volkswirte von Standard Life Investments rechnen in ihrem aktuellen „Weekly Economic Briefing“ drei Szenarien für die Auswirkungen unterschiedlicher Ölpreise auf die Inflation in der Eurozone, in den entwickelten Volkswirtschaften und den BRIC-Staaten.
In ihrem Basisszenario unterstellen sie, dass der Ölpreis in Einklang mit der Forward-Kurve steigt – und zwar auf 35 Dollar pro Barrel (Brent) in 2016, 40 Dollar in 2017 und 43 Dollar in 2018. Selbst in diesem aus heutiger Sicht optimistischen Szenario wird demnach die Inflationsrate in den entwickelten Volkswirtschaften nur bei 0,6 Prozent liegen – deutlich unter dem Konsens von 1,3 Prozent. Gar nicht zu reden von dem Szenario, in dem die Ölpreise bleiben, wie sie sind. „Dann würde die Inflation in der Eurozone gerade einmal 0,2 Prozent erreichen“, sagt der für Europa zuständige Analyst James McCann. Die EZB strebe jedoch mittelfristig knapp zwei Prozent an - und dieser Wert werde bereits seit Februar 2013 unterschritten.
„Diese Analyse hat erhebliche Auswirkungen auf die Politik der Notenbanken“, so McCann. Noch im Dezember 2015 habe EZB-Präsident Mario Draghi verkündet, dass die Korrelation zwischen dem Ölpreis und den Kennzahlen für die Inflationserwartungen des Marktes durchbrochen sei. „Seitdem hat diese Korrelation 90 Prozent erreicht. Damit nimmt die Wahrscheinlichkeit für vier Zinserhöhungen in den USA in diesem Jahr ab, und unsere Überzeugung, dass die EZB und die Bank of Japan weitere Lockerungsmaßnahmen ergreifen werden, nimmt zu“, so McCann.
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