Fundamentale Nachricht
13:23 Uhr, 03.02.2016

Ölpreis setzt Zentralbanken erneut unter Druck

Die Wahrscheinlichkeit für vier US-Zins­erhöhungen in diesem Jahr nimmt den Standard-Life-Experten zufolge ab, während die EZB und die Bank of Japan weitere Lockerungsmaßnahmen ergreifen dürften.

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  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 30,17 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Edinburgh (GodmodeTrader.de) - Bei ihrer Prognose einer Inflationsrate von 1,0 Prozent für 2016 und 1,6 Prozent für 2017 in der Eurozone hatten die EZB-Volkswirte einen Ölpreisanstieg auf gut 52 Dollar in diesem und auf gut 57 Dollar im Jahr 2017 unterstellt. Die Volkswirte von Standard Life Investments rechnen in ihrem aktuellen „Weekly Economic Briefing“ drei Szenarien für die Auswirkungen unterschiedlicher Ölpreise auf die Inflation in der Eurozone, in den entwickelten Volkswirtschaften und den BRIC-Staaten.

In ihrem Basisszenario unterstellen sie, dass der Ölpreis in Einklang mit der Forward-Kurve steigt – und zwar auf 35 Dollar pro Barrel (Brent) in 2016, 40 Dollar in 2017 und 43 Dollar in 2018. Selbst in diesem aus heutiger Sicht optimistischen Szenario wird demnach die Inflationsrate in den ent­wickelten Volks­wirtschaften nur bei 0,6 Prozent liegen – deutlich unter dem Konsens von 1,3 Prozent. Gar nicht zu reden von dem Szenario, in dem die Ölpreise bleiben, wie sie sind. „Dann würde die Inflation in der Eurozone gerade einmal 0,2 Prozent erreichen“, sagt der für Europa zuständige Analyst James McCann. Die EZB strebe jedoch mittelfristig knapp zwei Prozent an - und dieser Wert werde bereits seit Februar 2013 unterschritten.

„Diese Analyse hat erhebliche Auswirkungen auf die Politik der Notenbanken“, so McCann. Noch im Dezember 2015 habe EZB-Präsident Mario Draghi verkündet, dass die Korrelation zwischen dem Ölpreis und den Kennzahlen für die Inflationserwartungen des Marktes durchbrochen sei. „Seitdem hat diese Korrelation 90 Prozent erreicht. Damit nimmt die Wahrscheinlichkeit für vier Zins­erhöhungen in den USA in diesem Jahr ab, und unsere Überzeugung, dass die EZB und die Bank of Japan weitere Lockerungsmaßnahmen ergreifen werden, nimmt zu“, so McCann.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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