Ölmarkt: Lagerbestände in China explodieren
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Singapur/ New York (Godmode-Trader.de) - Die Auswirkungen der Ausbreitung des Coronavirus auf die Ölnachfrage werden (vor allem in China) immer deutlicher. Ein Beispiel: Neueste Daten von Sublime China Information zeigen, dass die Auslastung der Raffinerien in Shandong am 7. Februar bei 50,33 Prozent lag, nach 64,56 Prozent vor den Neujahrs-Feiertagen zum Mondschein zu Beginn der letzten Januar-Woche. Die schwache Abnahme, die zu einem Aufbau von Lagerbeständen geführt hat, zwang die Raffinerien des Landes zu einer Senkung ihrer Ausführungsraten. Diese Kürzungen haben in den letzten zwei Wochen zu einem starken Anstieg der Rohölbestände im ganzen Land geführt. So sind die Vorräte in Shandong den Angaben zufolge um 11,57 Mio. auf insgesamt 51,69 Mio. Barrel am 7. Februar gestiegen.
Unterdessen lässt Russland seine Partner in der Allianz OPEC+ weiter auf eine Antwort warten, ob man zusätzliche Kürzungen im Umfang von 600.000 Barrel pro Tag (bpd) per Ende Juni mittragen werde, während die derzeitige Vereinbarung von 2,1 Mio. bpd bis Ende des Jahres verlängert werden solle. Nach der Sitzung des Gemeinsamen Technischen Ausschusses der OPEC+ in der vergangenen Woche wurde angekündigt, dass Moskau einige Tage brauchen würde, um zu einer Entscheidung zu gelangen.
Darüber hinaus gibt es wachsende Zweifel, ob die derzeit für den 5. und 6. März anberaumte außerordentliche OPEC+-Sitzung vorgezogen wird. So wurde zuletzt der Energieminister von Aserbaidschan mit den Worten zitiert, dass eine baldige Sitzung „höchstwahrscheinlich nicht stattfinden wird".
Derweil stehen die Entwicklungen in Libyen weiterhin im Fokus, insbesondere nach den von dem Vereinten Nationen unterstützten Friedensgesprächen am Wochenende. Die libyschen Lieferunterbrechungen haben dazu beigetragen, einige der Nachfrageverluste, die als Folge des Coronavirus eingetreten sind, zu kompensieren. Sollte es jedoch zu einer raschen Erholung der libyschen Fördermenge kommen, würde dies den Ölmarkt kurzfristig wahrscheinlich erneut unter Druck setzen, insbesondere wenn die OPEC+ ihren Sitzungstermin Anfang März einhalten würde, anstatt ihn vorzuziehen.