Ölmarkt: China ist der einzige Lichtblick
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Paris (Godmode-Trader.de) - Die erneuten Teil-Lockdowns in den wichtigsten europäischen Volkswirtschaften werden die Aussichten für die Ölnachfrage zusätzlich belasten, ist Keisuke Sadamori, Direktor des Büros für Energiemärkte und Sicherheit bei der Internationalen Energieagentur (IEA), überzeugt. „Große Teile des europäischen Kontinents sind praktisch abgeriegelt. Das wird sich auf der Nachfrageseite sicherlich negativ bemerkbar machen", sagte Sadamori gegenüber Reuters. Dass die IEA in ihrem monatlichen Ölmarktbericht, der für diesen Donnerstag erwartet wird, ihre Aussichten reduzieren wird, wollte der Manager in dem Interview mit der Nachrichtenagentur nicht bestätigen.
Im Oktober-Bericht beließ die IEA ihre Prognose für den weltweiten Ölbedarf im Jahr 2020 unverändert bei 91,7 Mio. Barrel pro Tag (bpd), was einem Rückgang um 8,4 Mio. bpd gegenüber dem Vorjahr entspricht. Für 2021 rechnete die Agentur im Oktober mit einer Ölnachfrage von 97,2 Mio. bpd.
Die IEA geht nun fest davon aus, dass die Energie-Nachfrage durch die neuen Beschränkungen in Europa, insbesondere in großen Volkswirtschaften wie Frankreich, Deutschland und Großbritannien, signifikant beeinträchtigt wird. Die Auswirkungen dürften jedoch geringer sein als im Frühjahr, als die Sperrungen nicht nur Europa, sondern auch die Vereinigten Staaten betrafen und die weltweite Ölnachfrage im April um 20 Mio. bpd nach unten drückte. „Wir erwarten, dass die Auswirkungen diesmal sicherlich geringer sein werden als beim letzten Shutdown", bestätigte Sadamori.
Der einzige Lichtblick auf dem Markt sei China, das die einzige große Volkswirtschaft sein werde, die ein jährliches Wachstum der Ölnachfrage verzeichnen dürfte, so Sadamori.
Nach Angaben des Analystenanbieters OilX sind die chinesischen Rohölimporte im Oktober im Vergleich zum September um 4,88 Prozent gesunken. Mit 10,96 Mio. bpd lagen die Importe um 560.000 bpd unter dem September-Durchschnitt, sie fielen aber immer noch um 3,47 Prozent bzw. 367.000 bpd höher aus als im September 2019.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.