Kommentar
14:25 Uhr, 14.12.2020

Öl mit starkem Signal

Europa ist größtenteils im Lockdown, die USA könnten noch folgen. Trotzdem steigt der Ölpreis. Ein starkes Signal.

Erwähnte Instrumente

  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 47,10500 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl - WKN: 792451 - ISIN: XC0007924514 - Kurs: 47,10500 $/bbl. (FXCM)

Vor der OPEC+ Sitzung Anfang Dezember war eine gewisse Nervosität zu spüren. Es war nicht ganz klar, ob die Fördermengenbeschränkung wie vereinbart fortgesetzt wird. Sie wird fortgesetzt, wobei ab Januar die monatliche Kürzung um 0,5 Mio. Barrel/Tag schrumpft. Es wird im kommenden Jahr also wieder mehr Öl gefördert. Wie viel genau, das weiß derzeit noch niemand so recht. Es soll monatliche Beratungen geben. Je nach Marktumfeld steigt die Fördermenge um weitere 0,5 Mio. Barrel oder bleibt konstant. Das verhindert 2021 zumindest, dass es wieder zu einem enormen Überangebot kommt. Der OPEC Entscheid hat den Ölpreis allerdings nicht nach oben gehievt. Dafür waren andere Faktoren verantwortlich. Die OPEC tut ja im Prinzip das, was sie angekündigt hatte. Was den Ölpreis sehr viel mehr geholfen hat, waren Impfstoffhoffnungen.

Das wirtschaftliche Umfeld ist es jedenfalls nicht, das den Ölpreis stützt. Europa ist größtenteils im Lockdown, wobei man schnell den Überblick verliert, in welchem Land die Maßnahmen strikter und in welchem Land sie gerade wieder etwas gelockert werden. Tendenziell ist der Mobilitätstrend negativ. Die Menschen bleiben mehr zu Hause.


Das gilt nicht nur in Europa, sondern auch den USA. Dort erlassen einzelne Bundesstaaten striktere Maßnahmen. Einen landesweiten Lockdown gibt es nicht. Die Regierung hat sich praktisch schon verabschiedet. In Bezug auf Corona muss das Land selbst sehen wie es zurechtkommt.

Unter Biden könnte es einen Lockdown geben. Auch ohne Lockdown bleiben die Menschen vermehrt zu Hause. In den USA ist der Mobilitätstrend nach unten gerichtet. Bis Anfang November hat das den Ölpreis bewegt. Je mehr die Menschen unterwegs sind, desto mehr Öl wird benötigt, sei es beim Pendeln zur Arbeit oder bei Freizeitaktivitäten.

Ölpreis und Mobilitätstrend waren daher eng miteinander verknüpft. Seit einem Monat gilt das nicht mehr. Das ist die eigentliche Sensation. Anleger interessiert der Lockdown überhaupt nicht. Sie freuen sich einfach nur auf die Impfung und gehen davon aus, dass der Ölbedarf dadurch im kommenden Jahr deutlich steigen wird.

Ob sich die Erwartungen dann auch so erfüllen, steht auf einem anderen Blatt. Wirklich wichtig ist derzeit auch nur, dass der Lockdown ausgeblendet wird. Der Ölmarkt könnte diesen Lockdown ohne nennenswerten Rücksetzer überstehen. Das unterscheidet den Ölmarkt vom Aktienmarkt. Dieser zeigte sich zuletzt etwas schwächer. Hier dürften Gewinnmitnahmen das Geschehen bestimmen. Konjunkturell zeigt die Stärke des Ölpreises, dass Anleger bessere Zeiten klar im Blick haben.

Clemens Schmale


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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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