Fundamentale Nachricht
13:32 Uhr, 18.06.2019

Öl aus Russland: In der Freundschaft fließt das schwarze Gold wieder

Acht Wochen nach dem Lieferstopp wegen verschmutztem Öl ist die Druschba-Pipeline aus Russland wieder frei.

Frankfurt/ Moskau (Godmode-Trader.de) - 'Alles fließt', sagt Heraklit. Für die „Druschba“-Pipeline galt dies acht Wochen lang allerdings nicht. Nach dieser Zeit der Lieferunterbrechung ist gestern wieder gereinigtes Rohöl aus Russland in Deutschland angekommen. Die Hauptleitung der „Druschba“ (Freundschaft) von Polen nach Deutschland sei wieder frei, so dass darüber wieder sauberes Rohöl aus Russland nach Deutschland fließe, hieß es laut FAZ vom französischen Mineralölkonzern Total, der die Raffinerie in Leuna am Ende der russischen Pipeline betreibt. Allerdings habe die Pipeline noch nicht wieder ihre volle Leistungsfähigkeit erreicht.

Es dürften weitere Wochen ins Land ziehen, bis sich das gesamte Pipelinesystem wieder im Normalbetrieb läuft. Wegen eines zu hohen Anteils von Chloriden war die Lieferung seit Ende April unterbrochen. Anfang Mai hatten russische Ermittler sechs Russen präsentiert, die das verschmutzte Öl in die Pipeline eingespeist haben sollen, um Öl-Diebstahl zu vertuschen.

Ostdeutsche Raffinerien mussten, ebenso wie vorgelagerte Raffinerien in Polen, ihre Produktionskapazität herunterfahren. Zunächst nutzten sie die gut gefüllten Lager, später wurde Rohöl über kleinere Leitungen aus Rostock und Danzig nach Deutschland importiert. Das reichte aber nicht, um die Anlagen auf volle Kapazität zu bringen. Benzin und Diesel wurden sodann mit Tankwagen und per Zug aus westeuropäischen Raffinerien herangebracht, um Tankstellen im Osten Deutschlands zu versorgen.

Noch ungeklärt ist die Höhe der entstandenen Schäden und die Frage, wer dafür die Verantwortung trägt. Es geht um Entschädigung für Produktionsausfälle, Ersatzbeschaffung oder Lagerkosten .Entschädigungsforderungen können die Milliardengrenze übersteigen

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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