Ökonomische Tristesse in Brasilien
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Rio de Janeiro (Godmode-Trader.de) - Die US-Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit Brasiliens auf „Baa3" heruntergestuft. Dies ist eine Stufe vor dem sog. Ramschniveau. Mit der Bewertung bringen die Rating-Spezialisten zum Ausdruck, dass der Anleihen-Kauf mit Ausfallrisiken verbunden ist. Die nächste Stufe wäre eine Warnung, dass der Anleihen-Kauf mit hohen Ausfallrisiken verbunden ist. Dann würden Anleihen als eine spekulative Anlage eingestuft.
Die Zentralbank hat den Leitzins bereits auf 14,25 Prozent angehoben - um Anleger für den Kauf von Staatsanleihen anzulocken und so den Real zu stärken. Für 2015 wird ein Rückgang der Wirtschaftsleistung in Brasilien um 2,1 und der Investitionen um 9 Prozent erwartet.
Die Wirtschaft leidet unter einen hohen Inflation - offiziell 9,56 Prozent - einer schrumpfenden Industrieproduktion und einem schleppenden Konsum. Nach den jetzt vorgelegten Juni-Daten sanken die Umsätze im Einzelhandel im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,7 Prozent. Der um Automobil- und Baustoffverkäufe erweiterte Index verlor sogar 3,5 Prozent in der Jahresrechnung. Somit haben sich die breit gefassten Umsätze der brasilianischen Einzelhändler zum siebten Mal in Folge verringert. Verantwortlich für die geringe Konsumneigung der Brasilianer ist vor allem die Entwicklung des heimischen Arbeitsmarktes. Dort führt das fehlende Wirtschaftswachstum zu einer steigenden Arbeitslosenquote. 2015 ist mit einer spürbaren Zunahme auf bis zu 6,8 Prozent (2014: 4,8 %) zu rechnen. Die hohe Inflation wiederum verringert die Kaufkraft der privaten Haushalte.
Die Bürger verlieren nicht zuletzt wegen eines milliardenschweren Korruptionsskandals das Vertrauen in die Politik und speziell in Präsidentin Rousseff und ihre seit 2003 regierende Arbeiterpartei. Fast täglich gibt es neue Enthüllungen, Politiker sollen bei Auftragsvergaben massiv Schmiergelder kassiert haben. Bundeskanzlerin Angela Merkel reist mit zahlreichen Ministern in einer Woche zu den ersten deutsch-brasilianischen Regierungskonsultationen nach Brasilia, die am 19. und 20. August stattfinden werden.
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