Ökonom: Ohne Strategiewechsel ist der Euro tot
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Berlin/ Frankfurt (BoerseGo.de) - Nach Einschätzung des Wirtschaftsweisen Peter Bofinger kann der Euro ohne einen grundlegenden Strategiewechsel weder ökonomisch noch politisch überleben. Sollte Europa seinen Sparkurs fortsetzen und damit die Rezession in den südeuropäischen Krisenländern noch verstärken, sei auch wieder eine Rückkehr zu nationalen Währungen eine denkbare Option schreibt der Ökonom in einem Beitrag für die“WirtschaftsWoche“. „Politisch gesehen befindet sich der Euro-Raum heute in der Mitte eines tiefen Tunnels. Wenn er in dieser unkomfortablen Lage nicht verharren möchte, gibt es nur zwei Möglichkeiten. Die Politik muss versuchen, den Weg zum Ausgang zu finden, der durch eine Währungsunion mit politischer Union gekennzeichnet ist“, so Bofinger. „Wenn es ihr dazu an der Kraft oder am Mut fehlt, sollte sie sich ernsthaft überlegen, ob es nicht besser wäre, zum Eingang zurückzukehren, das heißt zur Welt der nationalen Währungen“.
Bofinger will mit einer gemeinschaftlichen Finanzierung der Schulden gegensteuern, und zwar solange, bis die Euro-Zone auf einen Wachstumskurs zurückgekehrt sei. Die Währungsunion habe nur dann eine Chance, wenn die Mitgliedsländer die Krise als gemeinsame Herausforderung ansehen und nicht nur als eine Kumulation nationaler Defizite bei der Wettbewerbsfähigkeit. Bei einer solchen ganzheitlichen Sicht gäbe es keinen Zweifel, dass Sparmaßnahmen so lange aufgeschoben werden müssen, bis die Rezession des Euro-Raums vorüber ist, und dass in der Zwischenzeit auftretende höhere Defizite gemeinschaftlich finanziert werden müsse.
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