Nachricht
11:51 Uhr, 28.06.2012

OECD-Generalsekretär fordert Einschreiten der EZB

Brüssel (BoerseGo.de) – Der Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Angel Gurria, hat davor gewarnt, die sich bietenden Chancen auf dem anstehenden EU-Gipfel verstreichen zu lassen. Die Anwesenden sollten ihre Entscheidungen nicht alleine an der Frage der Eurobonds aufhängen, sagte Gurria der Tageszeitung "Welt". „Wir ziehen ja fast in den Krieg deswegen, lasst uns nicht zu viel darüber reden, über diesen einen Punkt, von dem wir wissen, dass er nicht machbar ist“, so Gurria. Nach wie vor bleibt die Bundesregierung in Berlin in dieser Frage unnachgiebig und lehnte eine Vergemeinschaftung von Schulden strikt ab.

Gurria fordert in diesem Zusammenhang vielmehr einen Beschluss über das Einschreiten der Europäischen Zentralbank. „Wenn die Regierungschefs der Eurozone nicht die volle Kraft, die Muskeln, die Kapazitäten der EZB nutzen, werden sie nie zu einer glaubwürdigen Lösung kommen", so Gurria. „Erlaubt der EZB, ihre Bazooka einzusetzen. Es sind so viele Mechanismen auf dem Tisch, die für alle annehmbar sind“. Die Konsequenzen der Destabilisierung des Finanz- und Wirtschaftssystems seien zu ernst verglichen mit dem, was passiert, wenn die EZB ihre Bilanzsumme erhöht“, sagte der OECD-Generalsekretär mit Blick auf deutsche Vorbehalte in dieser Frage.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten