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12:34 Uhr, 27.11.2012

OECD erwartet schwächeres globales Wachstum

Paris (BoerseGo.de) - Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zeigt sich in ihrer Vorausschau auf das weltweite Wirtschaftswachstum skeptischer als noch im Sommer. Die größte Bedrohung für die globale Konjunktur ist nach Einschätzung der OECD die Krise im Euroraum. Dies gelte trotz der jüngsten Maßnahmen, die den kurzfristigen Druck verringert haben. Der Währungsraum bleibe bis weit ins nächste Jahr in oder nahe der Rezession. Für 2013 sagt die OECD einen Rückgang der Wirtschaftskraft um 0,1 Prozent voraus, nach einem Minus in diesem Jahr von 0,4 Prozent. Erst 2014 werde es wieder ein Wachstum von 1,3 Prozent geben. Auch Deutschland werde erst 2014 mit 1,9 Prozent wieder spürbar wachsen.

Im Kampf gegen die Krise plädiert die Organisation von den Staats- und Regierungschefs für ein anhaltend starkes Engagement der politisch Verantwortlichen. Die OECD fordert ferner für eine Stärkung des Finanzsystems. Durch eine verbesserte Bilanzlage der Banken und eine vollständige Bankenunion könnte die negative Rückkopplung zwischen öffentlichen Finanzen und Bankensystem verringert werden, so die Experten. Zudem sollten gefährdete Volkswirtschaften notfalls das Staatsanleihenkaufprogramm (OMT) der EZB in Anspruch nehmen.

Mit Blick auf die US-Wirtschaft geht die Organisation zwar noch von einer Expansion aus, jedoch deutlich weniger ausgeprägt als im früheren Jahresverlauf erwartet. So rechnet die OECD nun mit einem Wachstum des US-Bruttoinlandprodukts im laufenden Jahr von 2,2 Prozent (bisher +2,4 %), wie aus dem aktuellen Wirtschaftsausblick der Industriestaatengruppe hervorgeht. Für das kommende Jahr veranschlagen die Konjunkturforscher nun nur noch ein BIP-Zuwachs von 2,0 Prozent (bisher + 2,6 %). Die japanisch BIP-Prognose für 2012 wurde zugleich auf plus 1,6 Prozent (bisher + 2,0 %) und für 2013 auf plus 0,7 Prozent (bisher + 1,5 %) gekürzt. In der OECD sind derzeit 34 Länder zusammengeschlossen, die sich zu Demokratie und Marktwirtschaft bekennen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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