Obwohl die Rezession auf sich warten lässt rechnen die Märkte mit schnellen Zinssenkungen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
„Im Vorfeld der letzten Zentralbank-Sitzungen des Jahres 2023 klammern sich die Finanzmärkte nach wie vor an das Szenario einer raschen geldpolitischen Lockerung. Die Wiederherstellung einer Laufzeitprämie scheint trotz der erwarteten Wiederaufnahme umfangreicher Anleiheemissionen nach den Feiertagen Geschichte zu sein.
Das Pendel der Zinserwartungen schlägt vom higher for longer aus dem Sommer um in higher for long enough. Fed-Präsident Jerome Powell muss sich nun von den fast schon aufrührerischen Äußerungen seines Kollegen Christopher Wallers distanzieren, die einer präventiven Zinssenkung Tür und Tor geöffnet haben. Eine geldpolitische Erleichterung würde zweifelsohne auch eine Überprüfung der derzeitigen Politik der quantitativen Straffung bedeuten. Der Markt scheint jedoch die Bilanzpolitik der Fed zu ignorieren.
So stellen die Kurzsichtigkeit der Märkte und ihre unvollständige Interpretation von Daten und Kommentaren von Fed-Vertretern jetzt das größte Marktrisiko dar. Die Rezession lässt auf sich warten, und die Beweislast liegt wieder einmal bei den „Tauben“ im FOMC.
Auch die EZB sollte durch das Ausbleiben offensichtlicher Produktivitätsgewinne eigentlich alarmiert sein. Die Lohnstückkosten bilden eine Untergrenze für die Inflation, die auf lange Sicht nicht gesenkt werden kann. Auch wenn der Zinsanstieg in Europa vorbei ist, kann die quantitative Straffung durch eine mögliche Reduzierung der PEPP-Reinvestitionen verstärkt werden.“
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.