NORTHERN DATA - 2022 war sehr durchwachsen
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- Northern Data AG - WKN: A0SMU8 - ISIN: DE000A0SMU87 - Kurs: 7,045 € (XETRA)
Prognoseverfehlungen sind bei Northern Data leider nichts Neues, wir hatten dies schon in unserem letzten Bericht moniert. Man muss dabei jedoch auch berücksichtigen, dass das Unternehmen in einer extrem volatilen Bereich tätig ist, und alle Firmen dieser Branche im letzten Jahr enorm Federn lassen mussten und teilweise sogar in bedrohliche Schieflagen gerieten. Soweit ist es bei Northern Data zum Glück nicht gekommen.
Im Dezember 2022 generierten die Frankfurter 177 Bitcoin nach 209 im November. Im Gesamtjahr wurden 2.798 Bitcoin geschürft im Vergleich zu 666 im Jahr 2021. Das liest sich zunächst sehr positiv. Allerdings wurde damit gerade so die untere Grenze der ursprünglich prognostizierten Spanne von 2.750 bis 4.500 Bitcoin erreicht.
Deutlich verfehlt wurde hingegen die ursprünglich für Ende 2022 geplante Anzahl der in Betrieb genommenen ASIC-Mininggeräte. Noch im August war von bis zu 100.000 Geräten mit einer Leistung von 8,3 bis 9,3 Exa-Hash/Sekunde die Rede.
Im Oktober waren es dann nur noch bis zu 42.000 ASICs mit 3,5 bis 4,0 EH/s. Immerhin wurde die abgesenkte Prognose dann doch noch leicht übertroffen: Zum Jahresende hatte Northern Data 43.822 Miner mit einer Hashrate von 4,02 EH/s am Netz. Als Reserve hat das Unternehmen zudem noch 13.000 weitere Geräte, die bei Bedarf jederzeit hochgefahren werden können. Wie das Unternehmen mitteilte, könnten mit den derzeitigen Kapazitäten etwa 500 Bitcoin pro Monat produziert werden.
Auch beim Jahresumsatz für 2022 müssen Abstriche gemacht werden. Die in Aussicht gestellte Spanne von 200 bis 250 Mio. EUR wurde nun auf 190 bis 194 Mio. EUR zurückgenommen. Auch die Prognose für das EBITDA wurde von 40 bis 75 Mio. EUR auf 40 bis 50 Mio. EUR zurückgenommen.
Zu schaffen machte der Branche neben dem starken Kurseinbruch bei Kryptowerten auch der Umstand, dass die Hashrate des Bitcoin-Netzwerkes auf ein Allzeithoch anstieg, was zu einer stärkeren Konkurrenzsituation und einem Verdrängungswettbewerb bei den Mining-Firmen führte.
Außerdem hatten die Firmen mit den deutlich angestiegenen Strompreisen, die ca. 80 Prozent der Betriebskosten eines Mining-Unternehmens ausmachen, zu kämpfen. Northern Data ist es nach eigenen Angaben jedoch gelungen, das Mining-Geschäft durchgehend profitabel zu betreiben. Dennoch liegt der Fokus für 2023 in der Optimierung der Strombezugsverträge.
Ein weiteres Ziel für 2023 ist der weitere Ausbau der Cloud Computing-Kapazitäten, sodass dieser Unternehmensbereich erstmals substanziell zu den Erlösen beitragen kann.
Fazit: Es hatte sich bereits abgezeichnet, dass 2022 kein berauschendes Jahr für Northern Data werden kann. Man muss es schon als Erfolg werten, dass das Unternehmen nicht, wie der ein oder andere Mitbewerber, in ernsthafte Schwierigkeiten geraten ist. Eventuell bietet sich für die schuldenfreie Gesellschaft die Chance bei der Konsolidierung des Marktes ein Wörtchen mitzureden. Dringend notwendig ist auf jeden Fall, dass das das Cloud-Geschäft an Bedeutung gewinnt, um dadurch zumindest mittelfristig einen einigermaßen planbaren zweiten Geschäftsbereich zu haben. Die Aktie eignet sich vor allem für Zocker und Trader.
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