Analyse
15:45 Uhr, 08.11.2024

NORDEX - Wie geht es in Amerika jetzt weiter?

Die Nordex Group hat in den ersten neun Monaten 2024 ein starkes Umsatzwachstum von 14 % auf 5,1 Mrd. EUR verzeichnet und die Profitabilität erneut gesteigert.

Erwähnte Instrumente

  • Nordex SE
    ISIN: DE000A0D6554Kopiert
    Kursstand: 12,500 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Nordex SE - WKN: A0D655 - ISIN: DE000A0D6554 - Kurs: 12,500 € (XETRA)

Die EBITDA-Marge stieg auf 3,7 % im Vergleich zu -1,5 % im Vorjahreszeitraum. Diese positive Entwicklung resultiert vor allem aus einer stabilen Nachfrage in Europa sowie einer verbesserten Kostenstruktur. Das EBITDA belief sich nach neun Monaten auf 189 Mio. EUR, ein signifikanter Anstieg gegenüber dem Verlust von -67 Mio. EUR im Vorjahr. Das Unternehmen erwartet nun, die Jahresziele am oberen Ende der EBITDA-Prognose von 3 bis 4 % zu erreichen.

CEO José Luis Blanco zeigte sich zufrieden: „Wir haben im dritten Quartal erneut einen positiven Nettoertrag sowie einen positiven Free Cashflow erzielt. Diese beständige Entwicklung bringt uns auf einen guten Weg, unser mittelfristiges EBITDA-Ziel von 8 % zu erreichen.“

Auftragslage positiv

In den ersten neun Monaten stieg der Auftragseingang im Projektgeschäft um 4 % auf 5,1 GW, was einem Volumen von 4,6 Mrd. EUR entspricht. Mit einem stabilen Durchschnittspreis von 0,9 Mio. EUR pro Megawatt zeigt sich die Nachfrage vor allem in Deutschland, Kanada und den USA robust. Bis Ende September 2024 wuchs der Auftragsbestand auf 11,5 Mrd. EUR (September 2023: 10,2 Mrd. EUR). Davon entfallen 6,9 Mrd. EUR auf das Projektgeschäft und 4,6 Mrd. EUR auf den Servicebereich, der durch die in den letzten zwei Jahren installierten Turbinen und höhere Vertragsabschlüsse stark zulegte.

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Insgesamt montierte Nordex bis Ende September 944 Windturbinen in 24 Ländern mit einer Gesamtleistung von 5,0 GW und lag damit im Rahmen der internen Planungen. Im Vergleichszeitraum 2023 waren es 1.090 Turbinen und 5,5 GW. Dabei entfielen 73 % der Installationen auf Europa und 15 % auf Lateinamerika.

Das Servicegeschäft trug erneut zum Wachstum bei und verzeichnete einen Umsatzanstieg von 13 % auf 543 Mio. EUR. Die EBIT-Marge im Service wird laut Nordex mittelfristig auf ein Niveau von 18 bis 19 % zurückkehren, da die Nachfrage nach langfristigen Wartungsverträgen weiterhin steigt. Die Serviceverträge im Bestand haben mittlerweile eine durchschnittliche Laufzeit von rund 12 Jahren und sichern kontinuierliche Einnahmen bei stabilen Gewinnmargen.

Die robuste Liquidität unterstreicht die stabile finanzielle Position des Unternehmens. Zum Ende des dritten Quartals verfügte Nordex über liquide Mittel in Höhe von 882 Mio. EUR, während der Free Cashflow mit einem positiven Ergebnis von 159 Mio. EUR im dritten Quartal die Jahresbilanz deutlich verbesserte. Diese Entwicklung führt zu einer stabilen Netto-Cash-Position von 583 Mio. EUR.

Blanco betonte im Investoren-Call, dass Nordex weiterhin an das Wachstumspotenzial des Onshore-Windmarktes in den USA glaubt, unabhängig vom Wahlausgang.

Blanco hob hervor, dass die Energiebedürfnisse der USA stetig wachsen und Windkraft einen wichtigen Beitrag leisten kann. Der US-Markt ist jedoch derzeit nur begrenzt in der Nordex-Bilanz berücksichtigt, da das Unternehmen erst wieder dabei ist, diesen Markt zu erschließen. Potenzielle Änderungen der US-Politik werden daher kurzfristig keine wesentlichen finanziellen Auswirkungen auf Nordex haben.

Nordex wirtschaftet im Plan

Nordex plant, das Jahr am oberen Ende der EBITDA-Prognose abzuschließen und die Profitabilität durch eine starke Auftragsentwicklung in Europa und Nordamerika weiter zu steigern. Die langfristige Erreichung des EBITDA-Ziels von 8 % bleibt mit einer positiven Marktentwicklung und stabilen Preisen im Fokus.

Die strategischen Maßnahmen zur Steigerung der Profitabilität zeigen zunehmend Wirkung. „Unser operativer Fortschritt im laufenden Jahr bestätigt den Aufwärtstrend. Mit einem starken vierten Quartal sehen wir das Unternehmen auf Kurs, um nachhaltige Rentabilität zu erreichen und langfristig in wachsenden Märkten wie Europa und den USA zu expandieren“, so Blanco.

Fazit: Die Nordex-Aktie bleibt nur etwas für sehr spekulative Naturen. Die Fortschritte sind erkennbar, müssen aber noch durch eine gewisse Beständigkeit unterlegt werden. Die Trump-Wahl dürfte für Nordex zumindest nur indirekte Auswirkungen haben.

Weitere Analysen & News zur Aktie unserer Redaktion findest Du hier.

Jahr 2023 2024e* 2025e*
Umsatz in Mrd. EUR 6,49 7,32 7,80
Ergebnis je Aktie in EUR -1,33 0,08 0,77
KGV -9 154 16
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00% 0,00% 0,00%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Sascha Gebhard
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Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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