Nikkei 225 und Hang Seng (Big Picture) vor weiteren Verlusten

Schienen die Trendbewegungen zu Beginn des Jahres noch freundlich, so schwächte sich die Lage mehr und mehr ab. Insbesondere der Hang Seng aus China deutete mit seinem Fehlausbruch vom April schon Ernüchterung an und so verliert der Index bereits seit Mai von Monat zu Monat.

Die prekäre Lage in den USA und auch die Chancen beim DAX wurden unlängst via Big Picture Analysen dargestellt. Heute Morgen verwiesen wir allerdings auch Live um 10:45 Uhr hier beim JFD Desktop auf eine interessante Short-Möglichkeit beim DAX, welche sich bislang fast schon zur vollen Blüte entwickelte. Das Video selbst können Sie auf dem Desktop in der Videobox oder direkt hier auf dem YouTube-Channel schauen.

Doch beginnen wir mit Japan und dem Nikkei 225. Bemerkung dazu: Dieser Index erreichte zu Beginn der 90er Jahren seinen historischen Höchststand von 38.957,00 Punkten. Lange ist es her und doch hat der Regierungswechsel in Japan Ende 2012, mitsamt Neuorientierung der Notenbankpolitik dazu geführt, dass sich der Index aus seiner über Jahrzehnte anhaltende Korrekturbewegung befreien konnte. Der Startschuss für Aktien- und Anleihekaufprogramme war und ist gestartet. Die damit einhergehende Verwässerung des Yens sucht überdies ebenso ihresgleichen und somit scheint der Nährboden für eine anhaltende Hausse geschaffen. Oder besser schien geschaffen wenn wir uns die aktuelle Situation im Chartverlauf anschauen. Der etablierte Trendkanal seit Ende 2012 wurde klar verlassen und mit den jüngsten Monatskerzen bärischer Struktur deutet sich kurz- bis mittelfristig weiteres Abwärtspotenzial an.

Zunächst könnte die unmittelbar vorausliegende Unterstützung bei 16.350,00 Punkten für ein Gegenmanöver sorgen, welches jedoch eher korrektiv im Sinne des Abwärtsimpulses zu verstehen ist. Der Widerstand bei 20.650,00 Punkten wurde nämlich zuvor punktuell bestätigt und somit bleibt die Lage angespannt. Demzufolge dürfte ein Test der darunterliegenden Marke von 14.000,00 Punkten eher interessant im Sinne eines eventuellen Bodens wirken. Unterhalb von 18.297,00 Punkten bleiben jedenfalls die Bären am Drücker.

Nur ein Ausbruch über 18.300,00 Punkte würde die charttechnische Lage wieder erhellen und könnte dabei zu einer erneuten Attacke bis zum mehrfach bestätigen Widerstand bei 20.650,00 Punkten führen.

Monthly Chart - Created Using Teletrader Professional

Kommen wir jetzt zum Hang Seng Index. Das Allzeithoch von diesem liegt nicht gar soweit zurück wie jenes vom Nikkei 225. Fündig wird man hier vor Ausbruch der Finanzmarktkrise im Oktober 2007 und einem damaligen Höchststand bei 31.958,41 Punkten. Mit mehr als 65 % brach der Index daraufhin ein und fand erst an der bereits Jahren zuvor getesteten Aufwärtstrendlinie seit 1998 einen Halt. Mit einem Tief bei 10.676,29 Punkten endete der Ausverkauf und eine Aufwärtsbewegung, mitsamt Verlaufshoch bei 24.988,57 Punkten, fand ihren Einzug. Im Anschluss an dieses Hoch korrigierte der Index bis zur Unterstützungszone bei 16.750,00 Punkten zurück und formierte eine aufsteigende Dreiecksformation, aus welcher der Index im April nach oben hin auszubrechen versuchte. Wie man allerdings sieht, folgten der Ausbruchsbewegung vom April keine Anschlusskäufe und so verabschiedete sich die Performance mit einem Fake. Die Konsequenz dessen ist eine bislang über fünf Monate andauernde Abwärtsbewegung die ihren Boden noch immer vergebens sucht. Dementsprechend erscheinen weitere Verluste kaum vermeidbar und aus technischer Sicht sollte man mit einem Rücklauf bis zur Unterstützungszone um 16.750 Punkten rechnen. Dort verläuft interessanterweise auch die mehrjährige Aufwärtstrendlinie seit Ende der 90ziger und folglich könnte sich ein solcher Rücklauf als idealer Pullback und langfristige Einstiegschance darstellen.

Um zuvor eine positive Situation zu erzeugen, bedarf es einer Rückkehr über das Hoch vom August bei 24.924,07 Punkten. Sollte dies gelingen, wäre zumindest die Korrekturfortsetzung vom Tisch und vielmehr wieder die Möglichkeit einer Performance bis rund 28.000,00 bzw. 30.000,00 Punkten und mehr gegeben.

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Christian Kämmerer

Head of Research & Analysis JFD Brokers Germany

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