Niedrige Inflation: Japans Teuerungstraum zerplatzt
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Tokio (BoerseGo.de) - Die schwache Inflation in Japan bleibt ein Sorgenkind für die Regierung. Die Gesamtinflation des Landes blieb im Dezember laut Regierungsangaben zwar bei 2,4 Prozent und schloss das Jahr somit leicht höher als erwartet. Die Kerninflation (ohne Lebensmittel und Energie) blieb aber unverändert bei 2,1 Prozent. Diese Kernrate liegt noch knapp über dem Ziel der Notenbank von zwei Prozent. Abzüglich der Mehrwertsteuererhöhung von April 2014 liegt die Inflation aber nur bei 0,5 Prozent und nähert sich damit allmählich dem deflationären Bereich an.
Davon abgesehen zeigen die Daten zur Wirtschaftsaktivität im Dezember, dass sich die japanische Wirtschaft vom wirtschaftlichen Einbruch der beiden vorangegangenen Quartale erholt hat, wenn auch in einem recht langsamen Tempo. So legte die Industrieproduktion um 1,0 Prozent zum Vormonat zu. Im Jahresvergleich stieg die Produktion im Dezember um 0,3 Prozent. Im gesamten vierten Quartal von Oktober bis Ende des Jahres produzierten die Unternehmen 1,7 Prozent mehr als im Vorquartal, nachdem der Ausstoß im dritten und zweiten Quartal noch um 1,9 Prozent bzw. 3,8 Prozent geschrumpft war. Das Wirtschaftsministerium zeigte sich zuversichtlicher als in den vergangenen Monaten und sprach von einer moderat anziehenden Produktion.
Der Konsum fiel hingegen enttäuschend schwach aus. So wuchsen die nominalen Einzelhandelsumsätze im vierten Quartal nur um 0,8 Prozent zum Vorquartal (gesunken von 3,5 % im dritten Quartal). Der Arbeitsmarkt blieb jedoch in einer ausgezeichneten Verfassung. Die Arbeitslosenquote ist im Dezember weiter auf 3,4 Prozent gesunken, und der Anstieg des Verhältnisses von offenen Stellen zu Bewerbern auf 1,15 deutet weiterhin auf knappe Arbeitsmarktbedingungen hin dürfte den Druck auf die Unternehmen erhöhen, die Löhne zu erhöhen, um damit Jobsuchende anzulocken.
Die Wirtschaftspolitik der Regierung Shinzo Abe soll Japan endlich aus der viele Jahre anhaltenden Deflation befreien, die dem Wachstum entgegenstand. Das Kabinett in Tokio hat einige Konjunkturpakete verabschiedet, und die Notenbank stützt den Kurs mit einer massiven Geldschwemme. Dafür kauft die Bank of Japan Staatsanleihen in enormer Größenordnung. Die im April installierte erhöhte Mehrwertsteuer sollte die Einnahmeseite des hochverschuldeten Staates stärken, stieß das Land aber zurück in die Rezession.
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Die EZB hätte ja leicht von Japan lernen können. Auch dort nützt die Staatsfinazierung nichts
an der Inflationsrate !!
Aber die EZB mit Super-Draghi weis ja alles besser !!!