Kommentar
06:05 Uhr, 22.12.2023

Next big thing: (Liquid) Restaking

Plus: ETF nähert sich Ziellinie ++ Circle und Coinbase erhalten wichtige Lizenzen in Frankreich ++ Solana-DeFi übertrumpft Ethereum ++ Metaplex baut Monopolstellung aus

Willkommen bei Blockstories, dem Newsletter gewordenen Weihnachtsaroma aus Zimt, Vanille, Mandarine und Nelke. O du fröhliche!


Info: Mit der heutigen Ausgabe verabschieden wir uns in die Weihnachtsferien. Diese werden wir nutzen, um tief durchzuatmen und mit frischer Energie ins neue Jahr zu starten.

Vielen Dank für eure großartige Unterstützung! Wir wünschen euch ein frohes Weihnachtsfest sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr.❤️


Unsere Themen heute:

  • 📞 SEC klingelt bei ETF-Antragstellern durch
  • 💧 (Liquid) Restaking: Next big thing
  • 📊 Metaplex möchte NFT-Monopolstellung ausbauen
  • 🎄 Weihnachtslektüre: Jahresrückblick, Vermögenstransfer, Bitcoin Ordinals, State of Data Availability

Wir nähern uns der Ziellinie. Neuestem Flurfunk zufolge soll die SEC gestern in einer Reihe an Telefonaten den ETF-Antragstellern mitgeteilt haben, dass sie hinsichtlich des ETF-Designs auf in-cash anstelle von in-kind Transaktionen beharren und die Antragsteller das entsprechend in ihren Dokumenten berücksichtigen sollen.

In-cash bedeutet, dass ETF-Anteile durch Transaktionen in US-Dollar erschaffen oder eingelöst werden. Bei in-kind würde die Transaktion durch den zugrundeliegenden Vermögenswert, also Bitcoin, abgewickelt werden, was im Vergleich zu in-cash steuerliche Vorteile hat, weil die Transaktion kein steuerliches Ereignis darstellt. Ergo: In-kind hui, in-cash pfui.

Abseits der mühevollen ETF-Kaffeesatzleserei gehörte SOL die volle Aufmerksamkeit. Wieder einmal. Über 15% legte die Kryptowährung im Laufe des gestrigen Tages zu, in einer Bewegung, die sehr organisch über steigende Spot-Nachfrage getrieben zu sein scheint. Dazu passt, dass in den letzten sieben Tagen auf Solanas dezentralen Börsen zum ersten Mal überhaupt mehr Volumen gehandelt wurde als auf Ethereum (9 Mrd. USD vs. 8,8 Mrd. USD).

Stand: 22.12. 00:03 Uhr

  1. Release: Die Gaming-Plattform Immutable hat ihren "Immutable Passport" vorgestellt. Dieser soll in verschiedene Spiele und Handelsplätze integriert werden und somit als die zentrale Schnittstelle für die Online-Identitäten von Gamern im Web3 dienen.🎮️
  2. Pivot: Das Entwicklerteam hinter Lisk, einem Layer-1 Netzwerk, hat den Aufbau einer Ethereum Layer-2 basierend auf dem OP-Stack von Optimism angekündigt.🔴
  3. Regulierung: Positive Neuigkeiten für Coinbase und Circle aus Frankreich. Während die Kryptobörse gestern von der französischen Finanzaufsichtsbehörde eine Virtual Assets Service Provider (VASP) Lizenz erhielt, durfte sich der Stablecoin-Emittent über eine “conditional Digital Assets Service Provider (DASP) Registration” freuen.🏦
  4. Adoption: Die Außenministerin Argentiniens hat offiziell bestätigt, dass Finanzverträge in dem Land ab sofort in BTC denominiert werden können.🇦🇷

Next big thing: (Liquid) Restaking

Je mehr wir uns dem Jahreswechsel nähern, desto stärker bestimmt die Frage nach den nächsten großen Innovationen den öffentlichen Diskurs.

Fragt man die Buchmacher heute, wem sie das größte Potenzial attestieren, verweisen viele auf Restaking.

Und obwohl die Technologie erst im Laufe des nächsten Jahres ihr offizielles Debüt geben wird, konnte ihr Pionier, das Restaking-Protokoll EigenLayer, vor zwei Tagen bereits die Grenze von 1 Milliarde USD an TVL (Total Value Locked) überschreiten.

Hier ist alles, was ihr über Restaking & EigenLayer wissen müsst:

  • Bei Restaking ist der Name Programm. Es beschreibt den Prozess, bei dem Validatoren, ihre gestakten ETH zusätzlich auch für andere Netzwerke staken (aka als Sicherheit hinterlegen).

    • Die Idee dahinter: Anstatt ein eigenes dezentrales Netzwerk aus Validatoren aufzubauen (kapitalintensiv und hart), können sich Protokolle (z.B. Oracle-Anbieter, Bridges, Data Services) einfach der Sicherheit Ethereums bedienen. Ethereums Validatoren, die diese Sicherheit zur Verfügung stellen, profitieren wiederum von höheren Staking-Renditen. Win-Win.
  • EigenLayer dient als eine Art Marktplatz, auf dem Validatoren und Protokolle, die gesichert werden wollen (sog. “Actively Validated Services” (AVS)), zusammenkommen.
  • Aktuell befindet sich EigenLayer in Phase 1 eines dreistufigen Rollout-Plans, was heißt, dass Nutzer bisher nur ETH und Liquid Staking Tokens (z.B. stETH) in EigenLayers Smart Contract einzahlen können.

    • Phase 2 (Onboarding von Validatoren) und Phase 3 (Onboarding von AVS) sollen im nächsten Jahr durchgeführt werden.

Liquid Restaking Tokens

Risikofrei ist EigenLayer natürlich nicht. Für mehr Rendite nehmen Validatoren zusätzliche Slashing-Risiken in Kauf. Sie laufen also Gefahr, ihre hinterlegte Sicherheit (ETH) gekürzt zu bekommen, wenn sie gewisse Anforderungen des AVS nicht erfüllen.

Für Nutzer ergeben sich sich zudem zwei weitere Herausforderungen:

  1. Sie müssen die anspruchsvolle Entscheidung treffen, welchen AVS sie Sicherheit durch Restaking leihen wollen und dafür in der Lage sein, die jeweiligen Chancen und Risiken eines jeden AVS zu quantifizieren.
  2. Indem sie ihre Tokens in EigenLayers Smart Contract hinterlegen, verlieren sie Liquidität.

Hier kommen Liquid Restaking Protokolle ins Spiel.

Sie übernehmen die technische Komplexität des Restakings, verteilen das Risiko über verschiedene AVS und geben Nutzern Liquid Restaking Tokens heraus, die sie analog zu Liquid Staking Tokens auf diversen DeFi-Protokollen benutzen können.

Die meisten Projekte (u.a. Stader Labs, Rio Network, EtherFi) befinden sich noch in einer frühen Phase, sollten im nächsten Jahr mit EigenLayers Rollout aber ins Scheinwerferlicht rücken.

Boost für Innovation, aber zu welchen Risiken?

Wenn uns die Geschichte von Technologien eine Sache lehrt, dann, dass die Innovationsgeschwindigkeit zunimmt, je leichter es für Menschen wird, ein Produkt zu entwickeln.

Restaking ist eine solche Technologie, die die Eintrittsbarrieren für neue Innovationen spürbar senken kann und nebenbei mit einer Art “Security-as-a-Service” einen neuen Revenue Stream für ETH-Besitzer erschließt.

Gleichzeitig führt Restaking ein neues systemisches Risiko ein, dessen Tragweite sich noch schwer abschätzen lässt.

There is no free lunch.

Fiat Republic | 7 Mio. $ | Seed+ : Banking-as-a-Service Plattform, die traditionelle Banken mithilfe von APIs mit der Web3-Ökonomie verbinden möchte.

Claim | 4 Mio. $ | Seed : Plattform, auf der Nutzer Belohnungen jeglicher Couleur (bspw. Restaurant-Gutscheine) gemeinsam sammeln und einlösen sowie untereinander handeln können.

Grass | 3,5 Mio. $ | Seed : Plattform, über die Nutzer ihre ungenutzte Bandbreite mit anderen teilen und im Gegenzug Tokens verdienen können.

Frame | Unbekannt | Seed : Eine auf NFTs spezialisierte Ethereum Layer-2, bei der die Royalty-Zahlungen auf der Netzwerkebene durchgesetzt werden sollen. Hinweis: Alle Nutzer, die in den letzten zwei Jahren NFTs auf Ethereum gehandelt haben, sind berechtigt, sich den $FRAME-Airdrop zu sichern.🪂

Quelle: TokenInsight

Inscriptions: Die neue Meta für Solana-NFTs?

Am vergangenen Montag hat der NFT-Infrastrukturanbieter Metaplex seinen neuen Standard für Inscriptions auf dem Solana Netzwerk vorgestellt. Seitdem legte der Preis des nativen $MPLX-Tokens um knapp 200% zu.

Bei Metaplex handelt es sich um eine NFT-Plattform, die sowohl Entwicklern als auch Content Creatorn die nötige Infrastruktur zur Verfügung stellt, um NFT-Projekte auf Solana aufzusetzen.

Marktführer: Mit “Bubblegum”, ihrem Protokoll zur Erstellung sogenannter compressed NFTs (kurz: cNFTs), sind sie bereits für 99% der NFT-Mints auf dem Netzwerk verantwortlich.

  • cNFTs bauen auf der im April auf Solana eingeführten “State Compression” Technologie auf, mit der die Kosten zum Minten von NFTs um Faktor 1.000 reduziert werden konnten.

Mit der Einführung eines eigenen Standards möchte Metaplex nun auch vom Inscriptions-Hype profitieren, welcher sich mittlerweile auf allen führenden Blockchain-Netzwerken verbreitet hat (Mehr Infos dazu gab’s am Dienstag).

  • Bei Inscriptions werden nicht nur die Metadaten, sondern auch die Bild-, Video- und Audiodateien, welche mit einem NFT zusammenhängen können, auf der Blockchain gespeichert.
  • Im Gegensatz zum Status Quo, bei dem diese Daten zum Beispiel auf AWS-Servern von Amazon hinterlegt werden, entfällt dadurch die Abhängigkeit von Drittanbietern.

Zoom out: Noch ist nicht absehbar, wie nachhaltig sich Inscriptions in Solanas NFT-Ökosystem verankern werden. Für den Fall, dass sie relevant bleiben, wird Metaplex sicherstellen wollen, dass ihr de facto Monopol intakt bleibt.

  • 📝 Jahresrückblick 2023: Am Mittwoch haben wir unseren Jahresrückblick veröffentlicht, in dem wir euch auf 44 vollgepackten Seiten einen Überblick über die wichtigsten Zahlen, Trends und Ereignisse dieses Jahren liefern. Check it out!
  • 📝 The Great Wealth Transfer: In diesem Blogpost geht der Risikokapitalgeber Galaxy auf die bevorstehende Vermögens-übertragung aus den Händen der Baby-Boomer in die Hände von Millennials ein und beleuchtet dabei die Implikationen, die es für das Wachstum von Krypto als Anlageklasse haben könnte.
  • 🎧 Data Availability: In dieser Bell Curve Episode diskutieren die Hosts über die unterschiedlichen Ansätze der verschiedenen Data Availability Solutions, welchen Einfluss sie auf die Wirtschaftlichkeit von Rollups haben und wie sich ihre Adoption auf Ethereum als bisher dominanter DA-Layer auswirken könnte.
  • 🎧 Bitcoin: Udi Wertheimer, Mitgründer des Ordinals-Projekts Taproot Wizards, erörtert die Geschichte von Bitcoin, die Idee hinter Ordinals und die Vision der Taproot Wizards für die Zukunft des Netzwerks.

Disclaimer: Die im Blockstories Newsletter enthaltenen Informationen stellen in keiner Weise eine Anlageberatung dar. Deshalb gilt: wir übernehmen keine Haftung für Anlageentscheidungen, die Sie aufgrund der hier präsentierten Informationen treffen.


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