Neue Rezession in den USA unwahrscheinlich
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Kopenhagen/Lyngby (GodmodeTrader.de). Die amerikanischen Wirtschaftsdaten enttäuschen, das produzierende Gewerbe befindet sich bereits in einer Rezession, das Vertrauen des Marktes in weitere Zinserhöhungen durch die amerikanische Zentralbank ist fast erloschen und der Aktienmarkt kämpft darum, nach dem schlechtesten Jahresstart seit Jahrzehnten wieder Stabilität zu erlangen. Gleichzeitig wird die US-Notenbank beschuldigt, dass sie die Zinszügel zu früh angezogen hat. Kurz gesagt: Die Sorgen nehmen zu und das „R-Wort“ steht wieder auf der Tagesordnung. Rutschen die USA in eine neue Rezession? Unsere Antwort lautet: „Nein, auf keinen Fall!", wie Danske-Invest-Chefanalytiker Bo Bejstrup Christensen in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Man könne gut verstehen, dass sich manche Menschen aus bestimmten Gründen Sorgen machten. Die Liste sei lang und eine gewisse Besorgnis durchaus gerechtfertigt. Nichtsdestotrotz hätten sich diese Sorgen in panikartige Zustände verwandelt. Und das führe - trotz der Herausforderungen - zu einer übertriebenen Nervosität. In Anbetracht der aktuellen Situation komme man zu dem Schluss, dass es sich um eine Reihe mittelfristig negativer Störfaktoren für die amerikanische Wirtschaft handele, heißt es.
„Störfaktor Nummer Eins ist die Stärke des US-Dollars: Dieser verzeichnete einen Anstieg von über 20 Prozent auf handelsgewichteter Basis seit seinem Tiefpunkt im Jahr 2014. Das beeinflusst sowohl das Exportvolumen als auch die Gewinne auf US-Dollar-Basis. Aber der Dollar kann naturgemäß nicht bis in alle Ewigkeit aufwerten und irgendwann wird das Tempo der Aufwertung nachlassen. Obwohl wir weiterhin der Meinung sind, dass niedrigere Ölpreise der amerikanischen Wirtschaft generell zugutekommen, sind sie eine große Belastung für gewisse Teilbereiche. Auch wenn wir dem Ölpreis keineswegs optimistisch gegenüberstehen, kann er zudem nicht immer weiter fallen“, so Christensen.
Auch die Einschätzungen für China und die Schwellenländer seien wenig optimistisch: Das Wachstum in China habe sich - angeführt von einem rückläufigen Bausektor - bereits halbiert. Sowohl Brasilien als auch Russland befänden sich schon in einer tiefen Rezession. Das werde sich auch in der nächsten Zeit nicht so schnell ändern und China werde kurzfristig nicht zu seinen früheren hohen Wachstumsraten zurückkehren. Es gebe aber z.B. trotzdem Grenzen für den Wachstumsrückgang in Brasilien, wo das Wachstum letztes Jahr um katastrophale 7,5 Prozent zurückgegangen sei, heißt es weiter.
„Aktuell herrscht an den Märkten Panik. Diese Panik ist unserer Meinung nach übertrieben, aber auch teilweise verständlich. In sechs Monaten gibt es mehr Klarheit über die negativen Folgen insbesondere der niedrigen Ölpreise. Aber auch dann wird das Bankensystem immer noch funktionieren und der Immobilienmarkt sich weiter erholen. Damit ist Panik vor einer Rezession hinfällig - und die Fed kann ihre gemächlichen Zinserhöhungen fortsetzen. Darauf freuen wir uns“, so Christensen.
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