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11:38 Uhr, 18.03.2015

Neue Entwicklungsbank für Asien: Peking lobt Berlin für Mitwirkung

Deutschland beteiligt sich wie andere große EU-Staaten an einer von China angestrebten neuen internationalen Entwicklungsbank. Für Peking ist die Beteiligung der wichtigen europäischen Staaten ein diplomatischer Erfolg. Das Vorhaben sorgt allerdings für Verstimmungen mit den USA.

Peking/ Berlin (BoerseGo.de) - Deutschland will sich an einer von China angestrebten neuen internationalen Entwicklungsbank beteiligen. Das erklärten Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und der chinesische Vize-Premierminister Ma Kai am Dienstag nach einem Treffen in Berlin. Die chinesische Führung hat die Pläne für eine Beteiligung umgehend gelobt. Sobald die formelle Bestätigung vorliege, werde China mit den gegenwärtigen Partnern beim Aufbau der Asiatischen Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB) darüber beraten, teilte das Finanzministerium am Mittwoch in Peking mit.

Die sogenannte "Asiatische Investmentbank für Infrastruktur" (AIIB) soll Projekte in Zentral- und Südostasien finanzieren und noch in diesem Jahr mit 50 Milliarden Dollar Startkapital ihre Geschäfte aufnehmen. Zu den Gründungsmitgliedern werden unter anderen Großbritannien, Frankreich und Italien gehören. Laut der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua erwägen auch Südkorea, die Schweiz und Luxemburg, bei der AIIB einzusteigen. Bisher hätten fast 30 Länder eine Beteiligung bestätigt.

Für China ist die Beteiligung der wichtigen europäischen Staaten an der Entwicklungsbank ein diplomatischer Erfolg. Das Vorhaben sorgt allerdings für Verstimmungen mit den USA. Denn die AIIB mit Sitz in Peking gilt als direkter Konkurrent zur von den USA dominierten Weltbank. Auch gibt es ungeklärte Fragen, ob die neue Bank ihre Kredite nach international üblichen Standards vergeben wird.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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