Kommentar
06:05 Uhr, 06.09.2024

Neue Details zu Trumps DeFi-Projekt geleast

World Liberty Finance soll in Zusammenarbeit mit Aave eine DeFi-Plattform bauen. Details zum Token wurden auch bekannt.

Willkommen bei Blockstories. Diese Themen stehen heute auf der Agenda:

  • Neue Details zum DeFi-Projekt der Trumps
  • Samsung investiert in Sonys Web3 Projekt
  • Polygon startet Token-Migration
  • Trending Debate: Quiet Quitting in Krypto?
  • One cool thing: Der erste onchain Dark Pool

Stand: 05.09. 23:27 Uhr | Preise in USD

Heute um 14:30 Uhr werden die neuen US-Arbeitsmarktdaten veröffentlicht. Es wird voraussichtlich einer der letzten und entscheidenden Datenpunkte sein, anhand derer die US-Zentralbank Mitte des Monats ihre Zinsentscheidung treffen wird. Fällt die Arbeitslosenquote schlechter aus als erwartet (≥ 4,3%), rechnen Experten sogar mit Zinskürzungen von 50 Basispunkten. Welcher Ausgang präferiert wird - eine Zinskürzung über 25 oder 50 Basispunkte im September - darüber ist sich der Markt noch uneins.

Im Kryptomarkt nähern wir uns unterdessen einer breiten Kapitulation. Von “Quiet Quitting” ist die Rede (s. unseren Bericht weiter unten). Bitcoin tradet, als würde der Markt bis zur heißen Phase der US-Präsidentschaftswahl in den Winterschlaf gehen wollen, ETH steckt inmitten einer Sinnkrise, während Altcoins bis auf wenige Ausnahmen (Aave, Helium, Tron) jede Woche tieferen Boden finden. Max pain.

Es fehlt ein Katalysator. Und es fehlt Sicherheit. Wodurch es wiederum an Käufern fehlt, die ihre Conviction in Kauforders übersetzen und Liquidität in den Markt bringen. Dass Trump gestern erneut seine Absicht erklärte, die USA zur “capital of crypto and bitcoin” machen zu wollen, scheint zumindest aktuell nicht die dafür notwendige Überzeugungsarbeit zu leisten.


Top Stories der Woche: Trumps DeFi-Projekt & Arbitrum Stylus

#1 Neue Details zu DeFi-Projekt der Trump-Familie

In aller Kürze: Am Mittwoch veröffentlichte das mit der Trump-Familie in Verbindung gebrachte DeFi-Projekt World Liberty Finance (WLF) neue Details zu seinen Plänen. Wie das Projekt auf X bekannt gab, wolle man eng mit Aave an einer Plattform bauen, die die “mass adoption of stablecoins and decentralized finance” vorantreiben solle. Aave selbst kündigte eine Stellungnahme für kommende Woche an.

Einen Tag zuvor hatte Coindesk berichtet, Auszüge aus dem Whitepaper gelesen zu haben. Aus ihnen soll hervorgehen, dass es sich bei WLF um eine dezentrale Kreditplattform handelt, an der Donald Trumps drei Söhne beteiligt sein sollen. Das Medienhaus möchte außerdem erfahren haben, dass es sich bei dem Token $WLFI um einen nicht-transferierbaren Governance-Token handeln werde, der zu 70% an Insider gehen wird und zu 30% im Pre-Sale verkauft werden soll.

Warum das wichtig ist: Im Gegensatz zu typischen "Celebrity-Projekten" soll World Liberty Finance laut ersten Berichten auf Experten in den Bereichen Sicherheit, Recht und Technologie setzen. In Abwesenheit einer offensichtlichen Upside für Trump und seine Familie könnte sich das Projekt dennoch vor allem als eine Hypothek für den Präsidentschaftskandidaten erweisen.


#2 Arbitrum vollzieht Stylus-Upgrade

In aller Kürze: Am Dienstag hat das nach TVL führende Layer-2 Netzwerk Arbitrum sein lang erwartetes Stylus-Upgrade abgeschlossen. Entwickler können nun Smart Contracts in den weit verbreiteten Programmiersprachen Rust, C und C++ schreiben und dadurch die Kosten für die Ausführung ihrer Programme um das 10- bis 100-fache reduzieren.

Arbitrum ist die erste Chain mit mehreren gleichberechtigten Virtual Machines

Warum das wichtig ist: Schätzungen zufolge soll es weltweit rund 20.000 Solidity-Entwickler, drei Millionen Rust-Entwickler und zwölf Millionen C-Entwickler geben. Mit der Einführung einer gleichberechtigten Ausführungsumgebung für Smart Contracts in den Programmiersprachen Rust, C und C++ wird es mit einem Schlag für Millionen von Entwicklern einfacher, Blockchain-basierte Programme zu schreiben.

Dank Stylus können zudem nun auch rechenintensive Anwendungen realisiert werden, die zuvor aufgrund hoher Gasgebühren nicht wirtschaftlich umsetzbar waren. Ein Beispiel dafür ist Renegade, die erste dezentrale Börse mit Onchain Dark Pools (s. unten), deren Einsatz von Zero-Knowledge Proofs andernfalls zu teuer gewesen wäre.


  • Samsung investiert in Startale Labs. Laut der Pressemitteilung möchte Samsung das Entwicklungsunternehmen unter anderem beim Aufbau von Soneium, der kürzlich von Sony angekündigten Layer-2 unterstützten.💰️
  • Avalanche kündigt Etna-Upgrade an. Damit sollen Entwickler schon bald eigene Layer-1s auf Avalanche lancieren können, die deutlich performanter und günstiger in der Entwicklung und Wartung sein sollen als die bisherigen Subnets. Dem Team zufolge handelt es sich um das bis dato größte Upgrade des Netzwerks.🔺
  • Matter Labs entlässt 16% der Belegschaft. Der Schritt erfolgt nachdem die Aktivität auf der ZKSync Layer-2 nach ihrem Airdrop um knapp 80% zurückgegangen ist.📉
  • EigenLayer kündigt zweiten Teil des $EIGEN-Airdrops an. Neben Restakern werden diesmal auch Open-Source-Entwickler sowie Nutzer belohnt, die unter anderem Content zu EigenLayer veröffentlicht oder Diskussionen über das Protokoll auf Twitter und Farcaster geführt haben.💸
  • Ripple kündigt Entwicklung einer neuen Sidechain an. Im Gegensatz zur herkömmlichen XPR Ledger sollen auf dem neuen Netzwerk Smart Contracts entwickelt werden können, die zusätzlich mit Ethereum kompatibel sind.🔼
  • Euler geht mit seiner v2 live. Abgesehen von einer erhöhten Kapitaleffizienz erhalten Nutzer des Lending-Protokolls nun die Möglichkeit, Darlehen gegen jegliche ERC-20-Tokens, Real-World Assets und sogar NFTs aufzunehmen. Das Release bildet Eulers Rückkehr in DeFi, nachdem die Lending-Plattform im vergangenen Jahr einem 200 Millionen USD schweren Exploit zum Opfer fiel.🦉
  • CFTC verklagt und erzielt Vergleich mit Uniswap Labs. Am Mittwoch wurde bekannt, dass die US-Regulierungsbehörde eine Klage gegen Uniswap Labs eingereicht hat, da Uniswap den Handel nicht-registrierter Commodities abgewickelt haben soll. Um einen Rechtsstreit zu umgehen, zahlte das Unternehmen eine Zivilstrafe von 175.000 USD.🦄
  • Celestia veröffentlicht Roadmap. Gemäß dem Blogpost sei das übergeordnete Ziel des Data-Availability-Layers von derzeit 8 Megabyte auf 1 Gigabyte große Blöcke zu skalieren. Damit könnte das Netzwerk die Transaktionsdaten gleich mehrerer Netzwerke mit einem Visa-ähnlichem Durchsatz von knapp 24.000 TPS parallel verarbeiten.🗺️

zum Angebot


Polygon startet Token-Migration

Quelle: Dune

Am Mittwoch startete auf dem Polygon-Netzwerk die Migration vom $MATIC- zum $POL-Token. Während die auf dem Netzwerk lebenden sowie gestakten Tokens automatisch geupdatet wurden, müssen die sich auf anderen Chains und zentralisierten Börsen befindlichen Tokens von ihren Besitzern manuell migriert werden.

About: Polygon (ehem. Matic Network) ist eine der ältesten Proof-of-Stake Blockchains und mit einem Total Value Locked (TVL) von 880 Millionen USD das derzeit siebtgrößte Netzwerk. Zudem betreibt das Team mit der Polygon zkEVM einen eigenen ZK-Rollup auf Ethereum.

Neue Tokenomics: Mit dem Upgrade zu $POL wird die bisherige Grenze des Gesamtangebots von zehn Milliarden Token aufgehoben und eine jährliche Inflation über 2% für die nächsten zehn Jahre eingeführt.

  • 50% der neuen Tokens werden an die $POL-Staker zur Absicherung des Netzwerks ausgeschüttet. Die andere Hälfte fließt in die neu geschaffene Community Treasury, aus der heraus das Wachstum des Ökosystems finanziert werden soll.

Zusätzliche Utility: In Zukunft soll $POL für eine Reihe verschiedener Use Cases genutzt werden können, darunter die Validierung weiterer Netzwerke, die auf Polygons Chain Development Kit (CDK) basieren. Von den zusätzlichen Einnahmen sollen insbesondere $POL-Staker profitieren.

Zoom out: Die Token-Migration ist Teil von Polygons übergeordnetem "Polygon 2.0" Plan. Im Zentrum dieser Strategie steht die Einführung des "AggLayers", der die unterschiedlichen Netzwerke innerhalb des Polygon-Ökosystems nahtlos miteinander verbinden soll.


Hypernative | 16 Mio. USD | Series A : Web3-Sicherheitsunternehmen.

Puffpaw | 6 Mio. USD | Seed : Protokoll, dass seine Nutzer mit Tokens dazu incentiviert, mit dem Rauchen aufzuhören.


Hat die Industrie ihren Optimismus verloren?

Was ist passiert: In einem Thread beschreibt Krypto-Investor Travis Kling das Phänomen des „Pervasive Quiet Quitting“. Viele Marktteilnehmer hätten die Industrie in den vergangenen Monaten verlassen. Andere hätten ihr Engagement erheblich heruntergefahren und würden nur der Industrie erhalten bleiben, da sie weiterhin auf hohe Renditen hoffen.

Zoom in:

  • Kling argumentiert, dass zahlreiche Entwicklungen wie DeFi, NFTs, Stablecoins und Axie Infinity viele glauben ließen, dass Krypto massentauglich werde. Bitcoins steigende Akzeptanz, unterstützt von einflussreichen Investoren wie Paul Tudor Jones und Larry Fink, verstärkte diesen Optimismus.
  • Laut Kling ist dieser Optimismus heute vielerorts verschwunden. Points-/Airdrop-Kampagnen und Memecoins seien verfehlte Versuche gewesen, neue Leute in den Space zu locken. Krypto würde von fragwürdigen VC-Modellen und Token-Strukturen dominiert werden, die keine echte Wertschöpfung bieten. Mit Ausnahme des DePIN-Sektors gäbe es schlichtweg nichts Neues, das die Leute begeistern könne.
  • In der Folge seien viele Personen desillusioniert geworden und hätten die Industrie verlassen. Die, die geblieben sind, blieben häufig aus Mangel an Alternativen oder der Hoffnung auf zukünftige Gewinne. Kling nennt dieses Phänomen "Pervasive Quiet Quitting".

Was andere sagen:

  • Klings Beobachtungen erhielten größtenteils Zuspruch. Viele Kommentatoren teilten die Einschätzung des aktuellen Sentiments.
  • X Anon Redphone sieht in dem aktuellen Phänomen eher das Ende von Kryptos “Cypherpunk Phase” und den Beginn der “Corporatization Phase”, bei dem immer mehr Institutionen die Technologie adoptieren und für größere Reichweite aber weniger Begeisterung sorgen.

Unser Take: Das Sentiment befindet sich in an einem Tiefpunkt - wir spüren das auch. Es gibt keine “Crypto Class of ‘23”, geschweige denn ‘24 und viele derjenigen, die 21/22 dazu gekommen sind, haben Anfang letzten Jahres das Gleis gewechselt, um auf den AI-Zug aufzuspringen. Gleichzeitig hat es nie eine bessere Zeit gegeben, um coole Produkte auf Crypto Rails zu entwickeln, weil das Tooling und die Infrastruktur es endlich zulassen. Wir halten es da mit Gartner: Auf das Tal der Enttäuschung folgt der Pfad der Erleuchtung.

Weitere aktuelle Debatten:

  • Birgt die Tatsache, dass Coinbase der Custodian der meisten Krypto-ETFs ist, ein Sicherheitsrisiko? | Thread

Renegade: Der erste Onchain Dark Pool

Nach Jahren der Entwicklung wurde am Mittwoch die erste dezentrale Börse mit Dark Pools gelauncht. Dank moderner Privacy-Technologien wie MPC und Zero-Knowledge können Trader auf Renegade Orders ausführen, ohne dass Außenstehende Einblick in deren Inhalt haben – Frontrunning ade.

Coolness Faktor: 9/10. Rund 40% der US-Aktien-Trades werden laut CFA Institute über Dark Pools abgewickelt, ursprünglich geschaffen von Institutionen wie Goldman Sachs, um große Aktienpositionen anonym zu handeln und dabei den Markt nicht zu beeinflussen. Mit Renegade steht diese Möglichkeit nun allen Tradern offen.

PS: Ziel dieser neuen Rubrik ist es, euch in jeder Ausgabe eine neue coole Sache ganz kurz vorzustellen, über die wir gestolpert sind - sei es ein Produkt oder ein inspirierender Insight. Cool oder uncool? Feedback gerne als Antwort auf diese Mail!


Paul-Adrien Hyppolite ist Co-Founder des französischen RWA Startups Spiko. Spiko erlaubt Anlegern, in tokenisierte US- sowie europäische Staatsanleihen zu investieren. Rund drei Monate nach Launch haben Investoren jeweils 38,5 Millionen USD und 45,5 Millionen EUR in den beiden Produkten hinterlegt, was Spikos Marktanteil unter den tokenisierten Anleihen auf mittlerweile 5% gebracht hat. Vor wenigen Tagen durfte das Unternehmen einen weiteren Meilenstein feiern: Ihre beiden Produkte erreichten ein Zeichnungs- und Rücknahmevolumen von 100 Millionen USD.


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