Neue Berechnungsmethode verhilft Indiens Wirtschaft zu rasantem Wachstum
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Neu Delhi (BoerseGo.de) - Alles nur Schmu? Eine neue Methode zur Ermittlung des Bruttoinlandprodukts in Indien lässt die Wachstumsraten in die Höhe schießen.. Die drittgrößte Volkswirtschaft Asiens habe im abgelaufenen Quartal von Oktober bis Dezember 2014 um 7,5 Prozent zugelegt, teilte das Ministerium für Statistik am Montag in Neu Delhi mit. Im Quartal davor waren es nur 5,3 Prozent - aber da wurde noch anders gerechnet. Die Statistiker gehen nun davon aus, dass sie im laufenden Jahr ein Wachstum von 7,4 Prozent verbuchen können. Die neuen Zahlen verwirrten ihn, konzedierte der oberste Wirtschaftsberater der indischen Regierung, Arvind Subramanian, gegenüber einer indischen Zeitung.
Abgesehen von der Verwendung eines neuen Basisjahrs (2011/2012 anstelle von 2004/2005) bringt die neue Berechnungsmethode eine breitere Berücksichtigung der informellen Wirtschaft Indiens mit sich, insbesondere der indischen Kleinunternehmen. Außerdem werden die Marktpreise der Güter und Dienstleistungen anstatt der Produktionskosten der Firmen zur Ermittlung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) herangezogen. Darüber hinaus beinhaltet die neue Methodik Produkte geistigen Eigentums und dürfte damit die Produktivität besser erfassen.
Die neuen Daten haben zudem signifikante Aufwärtskorrekturen der BIP-Wachstumsraten in den Vorquartalen bewirkt. So wurde das Wachstum für das erste Quartal 2014/15 auf 6,5 Prozent von zuvor 5,9 Prozent und für das zweite Quartal auf 8,2 Prozent von zuvor 6,0 Prozent nach oben korrigiert. Indiens Wachstumsrate für das vorheriger Haushaltsjahr 2013/2014 wurde von 4,7 auf 6,9 Prozent angehoben.
Angesichts der substanziellen Revisionen der indischen Wachstumsraten gaben die Reserve Bank of India (RBI) und auch die staatlichen Stellen bislang nur vorsichtige Kommentare über die Grundverfassung der Wirtschaft ab. RBI-Gouverneur Raghuram Rajan sagte, dass es voreilig wäre, bereits zu beurteilen, ob die Wirtschaft schon das Schlimmste hinter sich habe. „Wir sollten allen Daten, die suggerieren, wir seien aus dem Gröbsten heraus, jetzt nicht zu viel Gewicht verleihen", so Rajan.
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