Deutsche Börse erhöht Prognose erneut - USA geben weitere 15 Mio. Barrel Erdöl aus strategischer Reserve frei
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Hier geht es zum Newsflash vom Vortag
Russland verhängt Kriegszustand in annektierten Gebieten
Hedgefonds Elliott steigt bei Fresenius ein
Procter & Gamble übertrifft Erwartungen
Inflation im Euroraum steigt weiter
Sartorius verfehlt Erwartungen
Fed-Mitglied Kashkari sieht keine Zinspause
Netflix übertrifft die Erwartungen
Markt
Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Mittwoch wenig verändert, wobei der DAX im Handelsverlauf mehrfach das Vorzeichen wechselte und den Xetra-Handel mit einem Minus von 0,19 Prozent bei 12.741,41 Punkten beendete. Im Fokus steht weiter die Berichtssaison. Der Streaminganbieter Netflix konnte im dritten Quartal beim Nutzerwachstum und bei Umsatz und Gewinn die Markterwartungen deutlich übertreffen. Auch der niederländische Halbleiterkonzern ASML hat erfreuliche Zahlen gemeldet. Die Ergebnisse des Laborausrüsters Sartorius lagen hingegen leicht unter den Konsensschätzungen. Heute nach US-Börsenschluss werden die Zahlen des Elektroautobauers Tesla mit Spannung erwartet.
Analysen & Artikel des Tages
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Netflix übertrifft Erwartungen deutlich
Unternehmen
Der Börsenbetreiber Deutsche Börse profitiert weiter vom volatilen Umfeld an den Finanzmärkten und hat nach einem starken dritten Quartal seine Prognose für das Gesamtjahr erneut angehoben. Die Nettoerlöse wuchsen im dritten Quartal um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 1,09 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich um 29 Prozent auf 642,3 Millionen Euro. Der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnende Periodenüberschuss stieg um 24 Prozent auf 373,3 Millionen Euro. Das Ergebnis je Aktie vor Kaufpreisallokationseffekten legte von 1,74 Euro auf 2,15 Euro zu. Aufgrund der Entwicklung an den Finanzmärkten geht die Deutsche Börse im laufenden Geschäftsjahr nun von einem Anstieg der Nettoerlöse auf mehr als 4,1 Milliarden Euro (bisher: deutlich mehr als 3,8 Milliarden Euro) sowie einem Anstieg des EBITDA auf mehr als 2,3 Milliarden Euro (bisher: deutlich mehr als 2,2 Milliarden Euro) aus.
Der Hedgefonds Elliott des aktivistischen US-Investors Paul Singer ist nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg beim Gesundheitskonzern Fresenius eingestiegen. Die meldepflichtige Schwelle von drei Prozent sei dabei noch nicht überschritten worden, heißt es. Die Fresenius-Aktien legten nach der Meldung deutlich zu.
Der US-Konsumgüterkonzern Procter & Gamble hat in seinem ersten Geschäftsquartal 2023 die Erwartungen der Analysten bei Umsatz und Gewinn übertroffen. Der Umsatz erhöhte sich um ein Prozent auf 20,6 Milliarden Dollar, wie Procter & Gamble am Mittwoch mitteilte. Die Analysten hatten mit rund 20,4 Milliarden Dollar gerechnet. Der Gewinn je Aktie sank von 1,61 Dollar auf 1,57 Dollar, womit die Schätzungen von 1,56 Dollar übertroffen wurden. Im Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2023 erwartet das Unternehmen nun einen Umsatzrückgang um ein bis drei Prozent wegen Währungseinflüssen. Der Gewinn je Aktie wird am unteren Ende der Prognose erwartet.
Der Halbleiterkonzern ASML hat im dritten Quartal die Analystenschätzungen deutlich übertroffen. Der Umsatz belief sich auf 5,78 Milliarden Euro, während die Analysten nur mit 5,3 Milliarden gerechnet hatten. Die Bruttomarge lag bei sehr starken 51,8 Prozent. Der Konsens erwartete lediglich 49,4 Prozent. (Ausführlicher Artikel: ASML - Zahlen weit über den Erwartungen)
Der Laborausrüster Sartorius hat hat im dritten Quartal operativ etwas weniger verdient als erwartet. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahresquartal von 898 Millionen Euro auf 1,05 Milliarden Euro, während die Analysten mit 1,06 Milliarden Euro gerechnet hatten. Das bereinigte EBITDA stieg von 311 auf 354 Millionen Euro, was ebenfalls leicht unter den Erwartungen von 357 Millionen Euro lag. Der Nettogewinn stieg von 148 auf 167,3 Millionen Euro. Im Ausblick auf das Geschäftsjahr 2022 erwartet das Unternehmen ein Umsatzplus in der unteren Hälfte der Bandbreite von 15 bis 19 Prozent. Das Ziel für die bereinigte EBITDA-Marge wird mit 34 Prozent bestätigt. (Ausführlicher Artikel: SARTORIUS - Das wird leider nicht ausreichen)
Der Streaminganbieter Netflix ist nach zwei Quartalen mit sinkenden Kundenzahlen im dritten Quartal wieder gewachsen und hat deutlich mehr Abonnenten hinzugewonnen als erwartet. Die weltweite Zahl der zahlenden Streamingkunden erhöhte sich um 2,41 Millionen, während die Analysten im Schnitt nur mit einem Anstieg um eine Million gerechnet hatten. Der Umsatz legte um 5,9 Prozent auf 7,93 Milliarden Dollar zu, was über den Analystenschätzungen von 7,85 Milliarden Dollar lag. Der Gewinn je Aktie ging von 3,19 Dollar im Vorjahresquartal auf 3,10 Dollar zurück. Erwartet wurde ein deutlich stärkerer Rückgang auf 2,17 Dollar.
Konjunktur & Politik
Russland hat in den im Osten und Süden der Ukraine annektierten Gebieten den Kriegszustand ausgerufen. Zuvor hatte eine ukrainische Offensive zur Rückeroberung der Gebiete begonnen. So wurden massenhaft Truppen im Gebiet Cherson zusammengezogen. Durch das jetzt verhängte Kriegsrecht hat die russische Regierung mehr Befugnisse. Präsident Putin begründete den Schritt mit dem fortgesetzten Beschuss durch die ukrainische Seite.
Das US-Energieministerium will weitere 15 Millionen Barrel aus der strategischen Erdöl-Reserve freigeben, um die Preise zu senken. Dies wurde am Mittwoch angekündigt. Damit sei die im Frühjahr angekündigte Freigabe von insgesamt 180 Millionen Barrel vollständig umgesetzt, hieß es.
Die Baubeginne in den USA sind im September um 8,1 Prozent und damit etwas stärker als erwartet gesunken. Analysten hatten im Schnitt nur einen Rückgang um 7,2 Prozent erwartet. Allerdings folgte der Rückgang auf einen starken Anstieg im August, der zudem von 12,2 Prozent auf 13,7 Prozent nach oben revidiert wurde. Die Zahl der Baugenehmigungen stieg unterdessen im September überraschend um 1,4 Prozent, während eigentlich ein Rückgang um 0,8 Prozent erwartet wurde, nach einem Minus von 8,5 Prozent im August.
Die Inflation im Euroraum ist im September deutlich auf 9,9 Prozent gestiegen, nach 9,1 Prozent im August. Dies geht aus einer Mitteilung von Eurostat hervor. Wie die Statistikbehörde weiter ausführte, ist dies der stärkste Anstieg seit Einführung der Gemeinschaftwährung Euro im Jahr 1999. Getrieben wurde die Inflation vor allem von den Energiepreisen, welche im September um 40,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zulegten. Auch für Nahrungsmittel, Tabakwaren und Alkohol mussten die Verbraucher tiefer in die Tasche greifen. Die Preise stiegen hier im Jahresvergleich um 11,8 Prozent. Durch die hohe Inflation steht die Europäische Zentralbank EZB nun unter Zugzwang, was weitere Zinsschritte angeht.
Die Verbraucherpreise in Großbritannien sind im September auf Jahressicht stärker gestiegen als erwartet. Die Inflationsrate betrug 10,1 Prozent, wie am Mittwoch mitgeteilt wurde. Erwartet wurden 10,0 Prozent, nach 9,9 Prozent im August.
Die US-Notenbank Federal Reserve muss den Leitzins im Kampf gegen die hohe Inflation möglicherweise stärker anheben, als dies der Markt derzeit erwartet, wie Aussagen von Minneapolis-Fed-Chef Neel Kashkari nahelegen. "Ich sehe nicht, warum ich dafür plädieren würde, [mit den Zinserhöhungen] bei 4,5 Prozent oder 4,75 Prozent oder so ähnlich aufzuhören. Wir müssen tatsächliche Fortschritte bei der Kerninflation und der Dienstleistungsinflation sehen, und wir sehen sie noch nicht", sagte Kashkari bei einer Diskussionsveranstaltung am Dienstag. "Solange ich keine zwingenden Beweise dafür sehe, dass die Kerninflation zumindest ihren Höhepunkt erreicht hat, bin ich nicht bereit, eine Pause bei den Zinserhöhungen zu verkünden", sagte Kashkari außerdem.
Im Ukraine-Krieg rechnet die russische Armee mit einem massiven ukrainischen Angriff zur Befreiung der besetzten Stadt Cherson. "An diesem Frontabschnitt ist die Lage schwierig", sagte der neue Oberbefehlshaber der russischen Truppen in der Ukraine, Sergej Surowikin.
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