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12:55 Uhr, 09.12.2013

Nebenwerte bleiben auf der Überholspur

Wieder neigt sich ein sehr erfolgreiches Aktienjahr dem Ende zu. Viele Anleger haben den seit Monaten fahrenden Börsenzug jedoch verpasst und fragen sich, wo der Einstieg in den Aktienmarkt derzeit noch Chancen verspricht. Ein Blick in die 2. und 3. Börsenreihe könnte sich lohnen

Köln (BoerseGo.de) - Nebenwerte entwickeln sich bereits seit mehr als zehn Jahren deutlich besser als Standardwerte. In den Krisenjahren 2008 und 2011 gaben sie zwar etwas stärker nach als die großen Titel, doch machten sie diese Schwäche seitdem mehr als wett. In den letzten zwei Jahren hat beispielsweise der auf Technologiewerte spezialisierte TecDAX um mehr als 82 Prozent zugelegt, die mittelgroßen Unternehmen, die im MDAX gelistet sind, erzielten sogar ein Plus von 108 Prozent. Dagegen weist der deutsche Standardwerteindex DAX im selben Zeitraum einen Wertzuwachs von nur knapp 80 Prozent auf. Diese Entwicklung ist typisch und belegt einmal mehr das Aufholpotenzial des Nebenwertesegments in Erholungsphasen. Schon in den Aufschwüngen der Jahre 2003 bis 2007 sowie 2009 bis 2011 hatten die kleinen Börsenwerte die Nase vorn, wie Yvonne Klein, Portfoliomanagerin bei der in Köln ansässigen Monega KAG, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Die unterschiedlichen Entwicklungen seien vor allem auf die Zusammensetzung der einzelnen Indizes zurückzuführen. Im MDAX sei der Branchenmix um ein Vielfaches größer als im DAX, daher seien mögliche Risiken auch besser gestreut. Darüber hinaus fänden sich unter den kleinen und mittleren Börsenwerten sehr profitable Unternehmen, die zum Teil Weltmarktführer in ihren Nischen seien und mehrheitlich zyklischen Branchen angehörten, also auf konjunkturelle Erholungen sehr viel schneller und stärker reagierten. Zyklische Titel - beispielsweise aus dem Telekommunikations- oder Halbleiterbereich - seien vor allem im TecDAX vertreten. Viele der dort gelisteten Unternehmen besäßen eine hohe Innovationskraft und verfügten über zahlreiche, werthaltige Patente, was sie für zukunftsorientierte Investments besonders attraktiv mache, heißt es.

„Die Bewertungen der Aktien sind durch die gestiegenen Kurse zwar nicht mehr so günstig wie in den Jahren 2009 oder 2011. Sie nähern sich ihren langfristigen Durchschnitten, was Anleger grundsätzlich vorsichtig machen sollte. Im Vergleich zu Anleihen und anderen Zinsanlagen sind Aktien jedoch relativ preiswert. Aufgrund des anziehenden weltweiten Wirtschaftswachstums ist zudem mit Unternehmensgewinnen zu rechnen, was Aktien - insbesondere Nebenwerten – weitere Kursphantasie verleiht“, so Klein.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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