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17:02 Uhr, 09.03.2001

Nasdaq: Abwärtslawine rollt wieder

Nach einer wahren Flut von Gewinnwarnungen in der gestrigen Nachbörse und der heutigen Vorbörse war der Future schon relativ deutlich in den roten Bereich abgetaucht, nicht zuletzt weil auch der Halbleitergigant Intel in der gestrigen Nachbörse eine heftige Umsatz- und Gewinnwarnung ausgegeben hatte.

Als dann kurz vor Handelsbeginn auch noch die Arbeitsmarktzahlen den Pessimismus anheizten, brachen an der Technologiebörse Nasdaq die Dämme.

Vor wenigen Minuten stürzte die Nasdaq auf ein neues 52-Wochen-Tief bei 2071 Punkten.

Die Hoffnungen auf badige weitere Zinssenkungen scheinen ihre positive Wirkung auf die Märkte verloren zu haben,die Investoren sind von den schwachen Zahlen und Aussichten der Untenrehmen verunsichert, meinen Analysten. Insbesondere die stärker als erwartet heringekommenen Arbeitsmarktdaten hätten denen den Wind aus den Segeln genommen, die auf weitere deutliche Zinssenkungen spekulieren würden.

"Technologieaktien sind hart getroffen worden, der Markt hat auf die Intel-Zahlen und -Ausblicke reagiert, im Markt liegt nun eine Art Gefühl in der Luft, das sich nach dem Ende des Kursverfalles sehnt", meinte John Davidson, der 8 Milliarden $ betreut, zum Marktgeschehen.

Peter Cardillo, der Direktor der Research-Abteilung von Westfalia Investments, zeigte sich sehr bearish: "Der Markt leidet nach wie vor an den erschreckenden Zukunftsaussichten und dies wird so lange weitergehen bis wir endlich ein klares Bild darüber erhalten wo unsere Wirtschaft altuell steht und wie weit es noch nach unten gehen kann".

Auch die Arbeitsmarktdaten werden von einigen Marktbeobachtern sehr schlecht aufgenommen: "In nächster Zukunft wird dies die Notwendigkeit für drastische Zinssenkungen reduzieren", erklärte Art Hogan, Chefanalyst bei Jefferies &Co.

Aktuell hat sich der Nasdaq wieder leicht erholt auf 2082 Punkte, ein Minus von 3,99%.

Schwach zeigt sich heute der Chipmarkt um Intel, die über 10% verlieren.

Deutlich heftiger geht es bei den Internetinfrastrukturunternehmen zur Sache. So verlieren Sun Microsystems erneut fast 9% auf ein neues 52-Wochentief, ebenso wie Cisco Systems, die mit einem Minus von über 9% auf einem neuen 52-Wochentief landen.

Das gestern beschriebene Gewitter im B2BSektor scheint auch heute weiterzutoben, Ariba, Commerce One und I2 Technologies befinden sich allesamt mit zweistelligen Prozentzahlen im Minus und notieren auf neuen 52-Wochen-Tiefs. Der beliebte Wert Commerce One verliert so über 14% auf 11,7$.

Relativ gut halten sich heute die Biotechs, die teilweise leicht zulegen können.

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