Nach der Wahl: Was können Anleger jetzt von der Börse erwarten?
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Die kurze Antwort: wenig. Das setzt allerdings voraus, dass es nicht zum Worst Case kommt. In diesem Fall würde die Wahl vom obersten Gericht entgegen des eigentlichen Wahlergebnisses zugunsten von Trump entschieden. In diesem Fall wäre die Wahl tatsächlich gestohlen und würde die USA in eine tiefe Krise stürzen, die jahrelang anhält. Auch für die Börse wäre das ein Desaster. Die Wahrscheinlichkeit, dass es soweit kommt, ist gering. Klagen vor Gericht hin oder her, am Ende wird der normale Prozess stattfinden und der gewählte Präsident auch tatsächlich Präsident sein. Das wird Biden sein. Demokraten haben den Ruf für die Börse schlechter zu sein als Republikaner. Das ist nicht der Fall. Es kommt aber auf den Zeithorizont an, den man betrachtet. In den ersten Monaten verlieren Aktien unter einem demokratischen Präsidenten. Über die Amtszeit hinweg baut sich dann ein Plus auf, das bis zum Ende des vierten Amtsjahres immer größer wird. Neben dem Präsidenten entscheidet sich auch, wie der Kongress zusammengesetzt ist. Die Demokraten werden im Repräsentantenhaus die Mehrheit behalten. Um im Kongress insgesamt eine Mehrheit zu haben, braucht es aber auch den Senat. Hier halten bisher die Republikaner die Mehrheit.
Mit geringer Wahrscheinlichkeit können die Demokraten zukünftig die gleiche Anzahl an Senatoren stellen und so den Kongress gewinnen. Wahrscheinlicher ist, dass Republikaner den Senat weiterhin dominieren werden. In diesem Fall haben die USA einen demokratischen Präsidenten, aber einen geteilten Kongress.
In dieser Zusammensetzung sind die Renditen für Anleger am höchsten (schwarzer Balken in Grafik 2). Auch der zweite Fall, ein demokratischer Kongress und Präsident sind für Anleger gut (gestreifter Balken). Generell müssen sich Anleger langfristig keine Sorgen machen.
Ohne eine Mehrheit im Kongress werden Steuererhöhungen nur schwer durchsetzbar sein. Vor allem bei diesem Punkt können Anleger aufatmen. Der Staat ist zwar seit Jahren defizitär und kann ohne Notenpresse nicht überleben – es bräuchte also eine Rückabwicklung der Steuersenkung unter Trump – doch jeder Prozentpunkt an höheren Steuern ist für Unternehmensgewinne schmerzhaft.
Kurzfristig sind niedrigere Steuern für Aktien gut. Langfristig könnten die enormen Haushaltsdefizite zu radikaleren Veränderungen bei den Steuern führen. Vor den nächsten Wahlen muss man sich darüber jedoch keine Gedanken machen.
Anleger sind gut beraten, wenn sie durch etwaige Volatilität in den kommenden Wochen hindurchblicken und sich von der teils dramatischen Berichterstattung nicht beeinflussen lassen. Was für die Börse langfristig zählt, ist das Ergebnis, nicht der Weg dorthin. Zumindest am Montag sehen das Anleger ähnlich. Die Börse freut sich über einen klaren Wahlsieger. Im Idealfall bleibt das vorerst so, sprich, die Kurse steigen weiter.
Clemens Schmale
Tipp: Als Godmode PLUS Kunde sollten Sie auch Guidants PROmax testen. Es gibt dort tägliche Tradinganregungen, direkten Austausch mit unseren Börsen-Experten in einem speziellen Stream, den Aktien-Screener und Godmode PLUS inclusive. Analysen aus Godmode PLUS werden auch als Basis für Trades in den drei Musterdepots genutzt. Jetzt das neue PROmax abonnieren!
Lernen, traden, gewinnen
– bei Deutschlands größtem edukativen Börsenspiel Trading Masters kannst du dein Börsenwissen spielerisch ausbauen, von professionellen Tradern lernen und ganz nebenbei zahlreiche Preise gewinnen. Stelle deine Trading-Fähigkeiten unter Beweis und sichere dir die Chance auf über 400 exklusive Gewinne!
Kleiner Tipp: das Adverb "entgegen" verlangt den Dativ, genauso wie "entsprechend".