Kommentar
08:39 Uhr, 05.05.2015

Mythos Wirtschaftswachstum: Das Ende naht

Die Welt befindet sich im Umbruch und keiner merkt es. Kann das sein?

Die letzten 50 Jahre haben die meisten Länder verwöhnt. Nie zuvor gab es über eine so lange Zeit hinweg so hohes Wachstum. Es lag weltweit bei durchschnittlich 3,6%. Diese fetten Jahre sind nun vorbei. Die Welt muss sich auf immer weiter abschwächendes Wachstum einstellen. In einigen Regionen muss man sogar von jahrzehntelanger Stagnation ausgehen.

Die Abschwächung des Wachstums kommt nicht von ungefähr. Sie hat sich viele Jahre lang angedeutet. Das Problem ist sogar seit den 70er Jahren gut untersucht und bekannt, nur wahrhaben will es niemand. Jetzt aber wird es allerhöchste Zeit, sich mit der Realität auseinanderzusetzen. Sonst ist es zu spät.

Das Wachstum in den vergangenen 50 Jahren war das beste, welches die Welt je gesehen hat und wird auch für lange Zeit die beste Wachstumsphase der Geschichte bleiben. Bis zum Jahr 1900 wuchs die Wirtschaft weltweit lediglich um 1% pro Jahr. Von 1900 bis 1950 stieg das Wachstum auf 1,3% pro Jahr an. Von 1950 bis jetzt lag es bei 3,6%. In den kommenden Jahrzehnten wird es sich auf deutlich unter 2% abschwächen.

Das einmalig hohe Wachstum der letzten Jahrzehnte kam durch zwei Faktoren zustande: Bevölkerungswachstum und Produktivitätswachstum. Grafik 1 zeigt das Wirtschaftswachstum, welches auf den Anstieg der arbeitenden Bevölkerung zurückzuführen ist. Dieses Wachstum lag einmal bei über 2%. Es wird sich in den kommenden Jahren auf 0% abschwächen. Die Produktivität stieg nicht immer im gleichen Ausmaß. Im Durchschnitt trug sie allerdings 1,8% zum jährlichen Wachstum bei.

Man muss kein Mathematiker sein um sich auszurechnen, dass langsameres Bevölkerungswachstum auch langsameres Wirtschaftswachstum bedeutet. Je schneller die Bevölkerung wächst, desto schneller wächst auch die arbeitsfähige Bevölkerung. Diese verdient Geld und kauft Güter. Wächst die Bevölkerung langsamer, dann ist auch das Konsumwachstum niedriger, weil es einen langsameren „Nachschub“ an Konsumenten gibt.

Während immer weniger neue Konsumenten auf den Markt kommen, werden die Menschen immer älter. Eine stagnierende Anzahl von Menschen im erwerbsfähigen Alter muss immer mehr alte Menschen tragen. Das nimmt Ressourcen von der arbeitsfähigen Bevölkerung weg, was das Konsumwachstum weiter begrenzt.

Die Abschwächung des Wachstums aufgrund der immer langsamer wachsenden Bevölkerung ist einleuchtend. Das weltweite Wachstum wird sich allein dadurch abschwächen. Die einzelnen Länder trifft es unterschiedlich hart. Geht man von einem konstanten Produktivitätswachstum aus, dann lässt sich durch den Trend des Bevölkerungswachstums das zukünftige Wirtschaftswachstum errechnen. Dieses ist in Grafik 2 für ausgewählte Länder dargestellt.

Die Wachstumsmotoren der vergangenen Jahre bleiben uns noch eine Weile erhalten. Chinas Expansion schwächt sich zwar ab, allerdings wird lediglich von einem Rückgang ds Wachstums auf 5% ausgegangen. Dramatischer sieht es in Ländern wie Brasilien aus. Hier dürfte das Wachstum auf 1,6% zurückgehen. Die Industrieländer werden ebenfalls Probleme haben, ihr Wachstum zu halten. Der Rückgang ist nicht ganz so stark ausgeprägt wie in vielen Entwicklungsländern. Der Rückgang kommt jedoch von einem bereits niedrigeren Niveau. Für viele Industrieländer werden die nächsten Jahrzehnte kaum noch Wachstum bringen. Man kann eher von einer Stagnation wie in Japan ausgehen.

Tendenziell sind Entwicklungsländer von der Abschwächung erst später betroffen als Industrieländer. Hier hat sich das Bevölkerungswachstum einfach schon viel früher abgeschwächt. Deutschland und Japan waren ganz vorne mit dabei. Grafik 3 zeigt das „Peak Employment“ für einige ausgewählte Länder. Peak Employment bedeutet, dass ein Land in einem bestimmten Jahr die maximale Beschäftigung hätte erzielen können. In Deutschland war das vor gut 10 Jahren.
Vor einem Jahrzehnt hätte die Beschäftigung in Deutschland am höchsten sein können. Betrachtet man die aktuellen Statistiken, dann muss man allerdings feststellen, dass in Deutschland heute mehr Menschen arbeiten als vor 10 Jahren, obwohl die Bevölkerung schrumpft. Das statistische Bundesamt hat den bisher höchsten Bevölkerungsstand im Jahr 2002 gemessen. Seitdem ist die Bevölkerung um über 1,5 Mio. Menschen kleiner geworden. Trotzdem arbeiten heute mehr Menschen in Deutschland. Wie kann das sein?

Die Erklärungen für diesen widersprüchlichen Trend sind relativ einfach. Zum einen ist die Arbeitslosigkeit geringer, zum anderen hat Deutschland mehr Einwanderer im erwerbsfähigen Alter und die Partizipationsrate steigt. Damit ist Deutschland bis zu einem gewissen Grad eine Ausnahme. In Ländern wie Italien ist die Arbeitslosigkeit deutlich höher als in den Vorjahren. Es arbeiten insgesamt weniger Menschen.
Die Beschäftigung zu erhöhen ist eine Möglichkeit, die Wachstumsabschwächung hinauszuzögern. Das ist allerdings keine Entscheidung, die einfach gefällt und umgesetzt werden kann. Ginge es nach der italienischen Regierung, dann würden sie wohl gerne Vollbeschäftigung verordnen, wenn sie es denn könnte. Sieht man von Wirtschaftskrisen ab, dann kann natürlich schon etwas für steigende Beschäftigung getan werden. Die Partizipationsrate kann gesteigert werden. Das geht vor allem, indem das traditionelle Familienmodell weiterentwickelt wird (sprich höhere Partizipationsrate von Frauen).

Was letztlich auch immer getan wird, es gibt Grenzen. Mehr als Vollbeschäftigung unter maximaler Partizipationsrate lässt sich nicht erreichen. Auch Wachstum über Einwanderung ist begrenzt, vor allem, wenn alle Industrieländer diese Idee haben. Man kann guten Gewissens behaupten: früher oder später wird das Wachstum systematisch zurückgehen. Wieso aber ist das überhaupt ein Problem?

Grundsätzlich könnte man meinen: Die Bevölkerung wächst langsamer, also wächst die Wirtschaft langsamer. Na und? Das langsamere Bevölkerungswachstum wird zum Problem, wenn man es in den größeren Zusammenhang stellt. Heute produziert ein Arbeiter 2,4 Mal so viel wie vor 50 Jahren – dem Produktivitätswachstum sei Dank. Die Produktivität steigt noch immer schneller an als die Bevölkerung. Man kann mit immer weniger Arbeitskräften immer mehr produzieren. Das ist nun aber gar nicht mehr notwendig, weil sich das Konsumwachstum immer weiter abschwächt. Das ist die logische Konsequenz aus dem geringeren Bevölkerungswachstum und der überalternden Gesellschaft.

Können mehr Güter mit weniger Arbeitskraft produziert werden, dann übt das einen Druck auf Löhne aus. Entweder bleiben die Löhne so hoch wie jetzt, dann werden einfach Stellen abgebaut oder die Löhne sinken und die Menschen finden weiterhin Arbeit. Beides führt letztlich zu einem Wohlstandsverlust.

Sinkender Wohlstand ist auch ein Problem für Unternehmen. Ihr Ziel ist es ja zu wachsen. Börsennotierte Unternehmen haben den Auftrag, ihren Gewinn immer weiter zu steigern. Der Anreiz für Unternehmen nach alternativen Wachstumsquellen zu suchen ist hoch. Heute kommt das Gewinnwachstum nicht mehr daraus, dass Unternehmen organisch wachsen, sondern aus Aktienrückkäufen und Übernahmen. Mit begrenzten Möglichkeiten auf organisches Wachstum ist der Anreiz zudem groß immer effizienter zu werden, um die Margen zu steigern. Unternehmen wollen Kosten (Arbeit) sparen, indem sie Arbeit z.B. durch Maschinen ersetzen. Zu dem Thema Entlohnung von Arbeit äußere ich mich an anderer Stelle noch ausführlicher. Ziemlich schockierend, was diesbezüglich in den letzten Jahren passiert ist.

Im Prinzip ist das ein Teufelskreis, der ausgelöst wird, weil die Bevölkerung immer langsamer wächst. Das ist ein grundlegendes Problem unseres Wirtschaftssystems. Es wird von einzelnen Interessensgruppen immer wieder aufgebracht. Sie werden jedoch gerne als destruktive Minderheit abgetan. Die politische Motivation dieser Interessensgruppen mag tatsächlich nicht immer ganz konsensfähig sein, trotzdem haben sie im Kern Recht. Unternehmen und Politik ignorieren das vollkommen. Da es sich um einen schleichenden Prozess handelt wird es auch keinen plötzlichen Umschwung geben bis es dann zu spät ist und das ganze System relativ schnell instabil wird.

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41 Kommentare

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  • Löwe30
    Löwe30

    Zum Buch „Grenzen des Wachstums“: Laut dem Diagramm auf Seite 113 müsste die maximale Nahrungsmenge pro Kopf kurz vor dem Jahr 2010 erreicht worden sein und dann kontinuierlich weniger werden. Auch davon ist nichts zu erkennen.
    Die Studie zu "Die Grenzen des Wachstums" wurden von Donella und Dennis L. Meadows und dessen Mitarbeiter am Jay W. Forresters Institut für Systemdynamik durchgeführt. Sie nutzen dazu eine Systemanalyse und Computersimulationen verschiedener Szenarien. Das erinnert mich irgendwie an die "Studien“, die der IPCC in Auftrag gegeben hat, um die Klimaveränderung vorauszuberechnen.
    Der Club of Rome verbreitet seit seiner Gründung das Märchen von der Endlichkeit der Ressourcen und der Überbevölkerung. Er stellt übrigens die Keimzelle der Umweltbewegung dar. Dahinter steckt die totale Kontrolle der Bevölkerung und der Produktion. Liz Mohn war das erste weibliche Mitglied des Glub of Rome. Zum Bertelsmann Konzern gehören Spiegel, Stern und RTL. Da ist es kein Wunder, dass die Club of Rome Ideologie überall verbreitet wird.

    Theoretisch sind Ressourcen und damit auch Wachstum natürlich endlich, für uns Menschen sind diese Grenzen aber noch sehr lange nicht erreicht. Praktisch gibt es für uns in einem nahezu unendlichen Universum keine endlichen Ressourcen und keine Grenzen Wachstum.

    Bevor Rohstoffe, wie Industriemetalle und Seltene Erden, die für die Elektronikindustrie z.Z. Unentbehrlich sind, zu Ende gehen, werden wir sie anderswo als auf der Erde abbauen. Zu Teuer? Undurchführbar? - Gemach, gemach! Der technische Fortschritt wird uns auch das ermöglichen. Hätte man sich zur Zeit von Christopher Columbus jemals vorstellen können, wie preiswert es heute ist riesige Mengen an Öl, billigen Konsumgütern und Spielzeugen über die Ozeane zu schippern? Eine Reise in den „Nussschalen“ der damaligen Zeit kostete noch ein riesiges Vermögen und die Reisen konnten nur sehr reiche Mäzene oder reiche Königshäuser finanzieren. Die Reisen dauerten viele Monate, manchmal Jahr. Heute kann selbst der Arbeiter einer Automobilfabrik für ein paar Hundert Euro in ein paar Stunden von Frankfurt nach New York fliegen.

    Das US-Start-Up "Planetary Resources" meldete kürzlich seine Geburt und kündigte den Plan an, kleine Raumschiffe auf erdnahen Asteroiden zur Landung zu bringe, deren Rohstoffe (Edelmetalle plus Wasser) auszubeuten und so die Aktionäre reich zu machen. Zu den Investoren zählen übrigens Leute, wie Larry Page und Eric Schmidt von Google, also keinesfalls irgendwelche Versager. Am Ende dieses Jahrzehnts will das Unternehmen übrigens die ersten Landungen schaffen.

    Übrigens:
    1.500 Asteroiden sind mindestens so leicht zu erreichen wie der Mond.
    9.000 Asteroiden kommen der Erde auf ihrer Bahn nahe.
    580.000 Asteroiden sind in unserem Sonnensystem.

    Zur Erkundung sollen Raumsonden eingesetzt werden, die deutlich günstiger sind als heutige Systeme. Die Sonden werden "Huckepack" mit anderen Nutzlasten, wie Satelliten, ins All gebracht um Kosten zu senken.


    Gesundes Wachstum ist allerdings nur möglich, und für uns Menschen praktisch grenzenlos, wenn Kredite auf echten Ersparnissen beruhen. Mit aus dem Nichts geschaffenem Scheingeld (Papiergeld, Fiat Geld), schafft man Scheinblüten, die irgendwann dahin zurück gehen, wo sie hergekommen sind: Ins Nichts!

    15:22 Uhr, 05.05.2015
    1 Antwort anzeigen
  • 3 Antworten anzeigen
  • Löwe30
    Löwe30

    Die Politik hat es geschafft, dass nur noch sehr wenige Menschen in unserer Gesellschaft produktiv tätig sind. Das wird deutlich, wenn man gedanklich die rd. 80 Mio. Menschen, die in Deutschland leben, auf 8 Menschen, die auf einer Insel leben, projizieren. Dann ist es so, dass von den 8 Menschen 4 gar nicht arbeiten. Zudem ist es so, dass von den 4 Menschen die arbeiten, 2 verwalten, dann bleiben noch 2 übrig, die dafür sorgen müssen, dass die anderen genügend zu Essen haben, Kleidung bekommen, Wohnraum haben usw. Die beiden Menschen, die Verwalten, sorgen aber für so viel Reibung, dass die beiden produktiv arbeitenden Menschen nur die Hälfte dessen produktiv erwirtschaften können, was sie ohne diese Reibung erwirtschaften könnten. Das heißt, im Endeffekt ist es so, dass ein Mensch die übrigen 7 am Leben erhalten muss. Kein Wunder, dass es kein Wachstum mehr gibt. Wie kommen wir also wieder zu Wachstum? - Ist doch ganz einfach: Es müssen wieder mehr Leute Arbeiten und das wird nur möglich sein, wenn der Staat verkleinert wird bis er nicht mehr existiert.

    Fazit: Karl Marx hatte Unrecht, denn: Es gibt keinen Antagonismus zwischen Kapital und Arbeit sondern nur einen zwischen Regierten und Regierung.

    14:19 Uhr, 05.05.2015
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Auch die so geliebten Aktien bewegen sich momentan praktisch im Kreisverkehr. Die Reise nach Jerusalem;-))). Den Letzten beissen die Hunde. Oder gibt es gar Indikatoren, die diese preis noch rechtfertigen? Ich denke nicht.

    13:42 Uhr, 05.05.2015
  • Jimi
    Jimi

    Ich hoffe das ich es noch erlebe dass die Gier der Wenigen (Kapitalismus) als groesster Irrtum der menschlichen Geschichte in die Analen eingeht. Schon Spock sagte: Das Wohl vieler ist wichtiger als das Wohl einzelner !

    13:04 Uhr, 05.05.2015
    1 Antwort anzeigen
  • Löwe30
    Löwe30

    Leider haben wir immer weniger Freiheit. Statt dessen haben wir immer mehr staatliche Instanzen, Regulierungen, Besteuerung und Subventionen. Wie soll es da noch zu Wachstum des Wohlstands bei breiten Bevölkerungsschichten kommen?

    13:03 Uhr, 05.05.2015
  • Löwe30
    Löwe30

    "Können mehr Güter mit weniger Arbeitskraft produziert werden, dann übt das einen Druck auf Löhne aus."

    Dem steht entgegen, dass produktivere Arbeit auch höher entlohnt werden kann. Jemand, der mit einem Bagger eine Grube aushebt ist eben um ein Vielfaches produktiver, wie jemand der nur einen Spaten benutzt. Er bringt somit dem Unternehmer mehr Einkommen, welches aufgrund des Wettbewerbs auch immer zu Teilen an den Arbeiter weitergegeben werden muss. Voraussetzung, die durch die Produktivitätssteigerung frei werdende Arbeitskräfte finden eine neue Beschäftigung. Würde der (Sozial-)Staat den Menschen mit mittleren Einkommen nicht in den letzten Jahrzehnten immer mehr über Steuern, Abgaben und die Geldentwertung, (heute sind es bei diesen durchschnittlichen Einkommen in Deutschland bereits rund 70%) ihrer Einkünfte wegnehmen, würden die Einkommen reichen, zusätzlich zu konsumieren. Denn durch die Steigerung der Produktivität werden Güter ja preiswerter und man kann sich mehr Güter leisten, was nichts weiter bedeutet, als das man wohlhabender wird. Diese Art Wachstum wird insbesondere durch die in den letzten Jahrzehnten betriebene "lockere Geldpolitik der Notenbanken (sprich Geldschöpfung in früher unbekannter Größenordnung) zunichte gemacht, daher sinkt das Wachstum, weil man mit Geldschöpfung eben keinen Wohlstand schaffen kann und der Staat so immer ungehemmter auf die Einkünfte der Bürger zugreifen kann, die nicht mal merken, wie der Staat sie zusehend enteignet. Der Staat schafft nun mal keine Güter, sondern "Ungüter": "Das Resultat jeder Umverteilung ist, dass zukünftig weniger Güter produzieren werden und zunehmend mehr Ungüter, weniger Perfektion und mehr Mangel." http://www.misesde.org/?p=4649

    12:44 Uhr, 05.05.2015
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Danke, Herr Hose

    !

    Die Frage stellt sich mir: Wie kann es sein , das dies nicht erkannt wird und entsprechende Massnahmen zur Umverteilung(die ja zu mehr Konsum fuehren wuerde) getroffen werden? Sprich mehr Geld fuer die Masse der Arbeiter aus den Taschen Derer, die bereits konsumsatt sind und im Geld schwimmen, das eben NICHT die Produktionen erreicht und fuer Cash flow sorgt. Das Geld ist doch da, nur bekommen es die , die gerade aus praktisch kostenlosem Geld Geld machen und weder Konsum foerdern, noch Produktion(ausser vielleicht Ferrari und Porsche und Co.)! Eine reine Illusion, die eher zur Verarmung der Massen fuehren wird. Das ist doch Irrsinn!!!! Ja, ich glaube fest, das GIER wahnsinnig macht. Kenn ich von mir von Frueher;-))))

    11:13 Uhr, 05.05.2015
  • Andreas Hoose
    Andreas Hoose

    Wenn man nun noch den Bogen zu unserem Finanzsystem schlägt, dann wird offensichtlich, was das Hauptproblem an dieser ganzen Diskussion ist:

    Ein Geldsystem, das ohne Wachstum zusammenbricht, weil Wachstum zwingend erforderlich ist, um die stetig steigenden Zinsbelastungen zu tragen, das bricht eben auch zusammen, wenn dieses Wachstum ausbleibt.

    Genau das ist der Grund, warum uns "Wirtschaftswachstum" auf allen Kanälen stets als alternativlos verkauft wird. Das ist durchaus richtig, denn in dem bestehenden Geldsystem ist es tatsächlich alternativlos. Eigentlich ganz einfach.

    10:47 Uhr, 05.05.2015
    2 Antworten anzeigen
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Wir luegen uns selbst in die Tasche. Tatsaechlich waechst GAR NICHTS , ausser der Geldmenge, die umgehend in die Akteinmaerkte umgeschichtet wird und die globale Arbeitslosigkeit.. Ein reines Pixelwachstum was sich nur auf Bildschirmen abspielt.

    10:34 Uhr, 05.05.2015

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

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