Kommentar
00:00 Uhr, 12.11.2007

Multiple die Outperformance spielen

Nachdem sich im Hinblick auf die nahende Abgeltungssteuerreform immer mehr Anbieter von strukturierten Produkten bei ihren Neuemissionen auf Bonus-Zertifikate mit mehreren Underlyings einschießen, hat Sal. Oppenheim das Multi-Prinzip in Verbindung mit dem berühmt berüchtigten „Worst-of“-Mechanismus auch auf Outperformance-Strukturen ausgedehnt. So folgt auf das vor einigen Wochen emittierte Superinvestoren-Zertifikat nun ein Multi-Twin-Win-Papier auf einen breiten Indexbasket.

Das erst im Oktober aufgelegte Vorgängerprodukt, das die Aktien von fünf der bekanntesten Investmentgurus, darunter auch Warren Buffets Berkshire Hathaway, mit einer Upside-Partizipationsrate von auf den ersten Blick unglaublichen 300 Prozent „aufpeppte“, hat sich bislang im Zuge der Abwärtsentwicklung an den Märkten nicht besonders stabil gezeigt und notiert aktuell bereits über zehn Prozent unter seinem Ausgangskurs. Auch der ursprünglich 50-prozentige Puffer ist mittlerweile schon auf unter 40 Prozent zusammengeschmolzen. Eine Entwicklung, die das Hauptproblem dieses Zertifikatstyps ohne eine Chance auf eine Seitwärtsrendite aufzeigt. Im Gegensatz zu einer entsprechenden Bonus-Struktur, darf sich hier kein Titel einen Ausrutscher leisten, sei er auch noch so klein. Denn ansonsten kommt der hohe Hebel gar nicht erst zum Einsatz und lediglich der Puffer verhindert möglicherweise Schlimmeres.

Sal. Oppenheim spendiert dem Nachfolgeprodukt deshalb eine Twin-Win-Struktur, die wie üblich bis in Höhe des Puffers Verluste zusätzlich in Gewinne umwandelt. Das kann angesichts der Tatsache, dass beim Multi-Prinzip immer die Entwicklung des schlechtesten Basiswertes den Ausschlag gibt, nach unten sogar einen zusätzlichen Renditekick bedeuten, solange der Puffer nicht verletzt wird. Allerdings liegt dieser im konkreten Fall von vornherein „nur“ bei ca. 28 Prozent, was sich aber durch die etwas breitere Aufstellung der drei Underlyings Euro STOXX 50, S&P 500 und Nikkei 225 wieder etwas relativiert. Nach oben glänzt das Quanto-Zertifikat dagegen auch hier mit einer Partizipationsrate von stattlichen 200 Prozent und erlaubt dem Anleger dadurch eine Menge an Interpretationsmöglichkeiten hinsichtlich bestimmter Eintrittsszenarien.

Der Börse Go Tipp:

Das Zertifikat bietet dem Investor auf Sicht von gut 1,5 Jahren die Gelegenheit, seine Gewinne an den internationalen Aktienmärkten zu verdoppeln. Allerdings sollte trotz des moderaten Puffers stets jeder einzelne Index wie z.B. der weiterhin relativ instabile Nikkei, im Auge behalten werden, obwohl sich durch die Twin-Win-Struktur gerade auch bei einem Ausreißer nach unten eine ansehnliche Rendite ergeben könnte.

Weltbasket Multi Twin-Win-Zertifikat

Emittent/WKN:

Sal. Oppenheim / SEL0TW

Laufzeit:

26.06.2009

Preis: (in Zeichnung: 02.11.-26.11.07)

Ausgabepreis: 100 € zzgl. 1 € Agio

Autor: Armin Geier, boerse-go.de

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

Mehr Experten