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07:36 Uhr, 20.08.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Die chinesische Zentralbank hat wichtige Referenzzinsen für Bankkredite unverändert belassen, nachdem sie im Juli unerwartet gesenkt wurden. Wie die People's Bank of China (PBoC) mitteilte, beließ sie den Referenzzinssatz (Loan Prime Rate - LPR) für einjährige Kredite bei 3,35 Prozent und den fünfjährigen LPR bei 3,85 Prozent. Beide Zinssätze waren im Juli um jeweils 10 Basispunkte gesenkt worden. Die chinesische Zentralbank hat vor kurzem eine Reihe von Reformen ihres Zinssystems eingeführt, und unter anderem den Vorläufer der LPR in kürzerfristige, siebentägige Reverse-Repo-Geschäfte umgewandelt. Zuvor waren die Banken aufgefordert worden, ihre LPR mit Bezug auf die Zinssätze der mittelfristigen Kreditfazilität der PBoC zu bepreisen.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:30 DE/SFC Energy AG, Ergebnis 1H

22:30 CH/Alcon Inc, Ergebnis 2Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- DE 
    08:00 Erzeugerpreise Juli 
          PROGNOSE: +0,2% gg Vm/-0,7% gg Vj 
          zuvor:    +0,2% gg Vm/-1,6% gg Vj 
 
- EU 
    11:00 Verbraucherpreise Juli 
          Eurozone 
          PROGNOSE:         0,0%gg Vm/+2,6% gg Vj 
          Vorabschätzung:   0,0%gg Vm/+2,6% gg Vj 
          zuvor:           +0,2%gg Vm/+2,5% gg Vj 
          Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) 
          PROGNOSE:        -0,2%gg Vm/+2,9% gg Vj 
          Vorabschätzung:  -0,2%gg Vm/+2,9% gg Vj 
          zuvor:           +0,4%gg Vm/+2,9% gg Vj 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               18.504,00  -0,0% 
E-Mini-Future S&P-500     5.632,25  +0,0% 
E-Mini-Future Nsdq-100   19.888,25  +0,2% 
Nikkei-225               38.102,92  +1,9% 
Schanghai-Composite       2.861,98  -1,1% 
Hang-Seng-Index          17.504,88  -0,4% 
                        +/-  Ticks 
Bund -Future                134,12     -6 
 
 
Montag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            18.421,69      +0,5% 
DAX-Future     18.506,00      +0,6% 
XDAX           18.441,42      +0,6% 
MDAX           24.955,08      +0,6% 
TecDAX          3.350,66      +0,2% 
EuroStoxx50     4.871,41      +0,6% 
Stoxx50         4.474,68      +0,5% 
Dow-Jones      40.896,53      +0,6% 
S&P-500-Index   5.608,25      +1,0% 
Nasdaq-Comp.   17.876,77      +1,4% 
EUREX            zuletzt    +/- Ticks 
Bund-Future    134,18%        -18 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Weiter mit einem verhaltenen, aber leicht positiven Geschäft rechnen Händler am Dienstag an Europas Börsen. Der DAX dürfte sich weiter über der 18.400er-Marke halten. Die Vorlagen aus den USA und Asien sind gut. Vor allem die Technologie-Werte nahmen wieder Fahrt auf, unter anderem mit über 4 Prozent Plus in Nvidia. Kurstreiber sind weiter die Hoffnungen auf Zinssignale vom Notenbanker-Treffen in Jackson Hole. Dort redet am Freitag Fed-Chef Jerome Powell. Erwartet werden von ihm klare Zeichen für einen Zinsschritt auf der September-Sitzung. Notenbanken stehen daher auch global weiter im Fokus. So hat China am Morgen die Leitzinsen unverändert gelassen. Am Vormittag meldet Schwedens Zentralbank ihre Zinsentscheidung. Als mögliches künftiges belastendes Thema machen Händler die US-Politik aus. Am Vorabend hatte die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris erklärt, die US-Steuern für Unternehmen wieder auf 28 Prozent normalisieren zu wollen. Unter der Ägide von Donald Trump waren sie auf 21 von 35 Prozent gesenkt worden. An der Wall Street hatte dies damals zu einem Kursschub geführt.

Rückblick: Die Stimmung war gut angesichts der aus dem Markt verschwundenen Rezessionsangst und der Aussicht, dass die US-Notenbank bald ihren Zinssenkungszyklus einleiten wird. Rüstungsaktien wurden belastet von Plänen der Bundesregierung, die Ukraine-Hilfe zu kappen, über die die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtet hatte. Rheinmetall verloren 2 Prozent, Hensoldt 4,6 Prozent und Renk Group 3,2 Prozent. In Europa fielen BAE Systems und Leonardo um jeweils 0,8 Prozent.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Etwas fester - Varta brachen um 44,2 Prozent ein, nachdem das Unternehmen die wesentlichen wirtschaftlichen Eckpunkte seines Sanierungskonzepts vorgestellt hatte. Im Mittelpunkt steht zunächst ein Schuldenschnitt. Als weitere Säule sieht das Konzept eine Herabsetzung des Grundkapitals auf null vor. Die Altaktionäre sind damit, wie es sich bereits abgezeichnet hatte, nicht mehr an Bord der neuen Gesellschaft. Verbio gewannen 5,7 Prozent. Nachdem die billigen Importe vor allem aus China das geschäftliche Leben für Verbio schwieriger gemacht haben, kommt nun Hilfe aus Brüssel. So soll zunächst ab Mitte des Monats ein Anti-Dumping-Zoll auf den sogenannten "fortschrittlichen Biodiesel" erhoben werden.

XETRA-NACHBÖRSE

Es habe sich keine Aktie auffällig gezeigt, handelbare Unternehmensnachrichten seien auch keine bekannt gewesen, sagte ein Händler von Lang & Schwarz.

USA - AKTIEN

Freundlich - Die Stimmung wurde angesichts der aus dem Markt gewichenen Rezessionsangst und der Aussicht auf den baldigen Beginn des Zinssenkunszyklus als positiv beschrieben. Am Mittwoch wird die Fed das Protokoll ihrer Juli-Sitzung vorlegen. Marktakteure setzten auf klare Signale, dass die Notenbanker im September erstmals die Zinsen senken werden. Am Donnerstag beginnt in Jackson Hole die jährliche Notenbankerkonferenz, auf der am Freitag Fed-Chef Jerome Powell sprechen wird. Auch von ihm wird erwartet, dass er einer Zinssenkung auf der nächsten Fed-Sitzung den Weg bereiten werde. Der schwächer als gedacht ausgefallene Index der Frühindikatoren stand Zinssenkungen nicht im Wege. Estee Lauder fielen um 2,2 Prozent, nachdem der Kosmetikkonzern enttäuschende Jahresprognosen gegeben hatte. AMD verbesserten sich um 4,5 Prozent. Das Unternehmen kauft für knapp 5 Milliarden Dollar den KI-Ausrüstungshersteller ZT Systems. Nach einer Abstufung durch Morgan Stanley sank der Kurs von HP um 3,6 Prozent. GM dünnt ihre Software- und Dienstleistungssparte offenbar personell aus. Der Kurs legte um 1,0 Prozent zu.

USA - ANLEIHEN

US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,07         +2,1        4,05      -34,8 
5 Jahre                  3,76         +0,3        3,76      -23,9 
7 Jahre                  3,79         -0,1        3,80      -17,6 
10 Jahre                 3,88         -0,6        3,88       -0,5 
30 Jahre                 4,13         -1,3        4,14       15,8 
 

Die Renditen sanken mit den Zinssenkungsspekulationen mehrheitlich, allerdings bewegte sich insgesamt nicht viel: Händler sprachen von Zurückhaltung vor dem Fed-Protokoll und der Powell-Rede in dieser Woche.

+++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Mo, 17:25   % YTD 
EUR/USD           1,1076        -0,1%     1,1083     1,1061   +0,3% 
EUR/JPY           163,06        +0,4%     162,48     162,08   +4,8% 
EUR/CHF           0,9551        -0,2%     0,9566     0,9556   +2,9% 
EUR/GBP           0,8534        -0,0%     0,8534     0,8523   -1,6% 
USD/JPY           147,26        +0,4%     146,60     146,53   +4,5% 
GBP/USD           1,2979        -0,1%     1,2989     1,2979   +2,0% 
USD/CNH           7,1450        +0,1%     7,1343     7,1386   +0,3% 
Bitcoin 
BTC/USD        61.213,60        +3,7%  59.023,70  58.618,50  +40,6% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Zinssenkungsspekulationen drückten den Dollar; der Dollarindex sank um 0,6 Prozent.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          73,75        74,37      -0,8%      -0,62   +3,4% 
Brent/ICE          77,06        77,66      -0,8%      -0,60   +2,3% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise gerieten massiv unter Druck - um bis zu 2,9 Prozent. Händler verwiesen auf die chinesische Konjunkturschwäche, die Nachfragesorgen schürte. Zudem reduzierte sich die Sorge eines knapperen Angebots infolge des Nahostkonflikts. Denn es mehrten sich Hinweise auf Fortschritte bei den Waffenstillstandsverhandlungen im Gaza-Krieg.

METALLE

METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.501,35     2.507,86      -0,3%      -6,51  +21,3% 
Silber (Spot)      29,35        29,50      -0,5%      -0,15  +23,4% 
Platin (Spot)     960,61       958,00      +0,3%      +2,61   -3,2% 
Kupfer-Future       4,17         4,18      -0,2%      -0,01   +5,8% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis (-0,1%) kam nach einem erneuten Allzeithoch anschließend mit Gewinnmitnahmen etwas zurück. Für den aktuellen Aufwärtstrend waren zum Teil Notenbanken verantwortlich, die ihre Positionen immer wieder aufgestockt hatten. Aber auch Privatanleger in China scheinen Gold für sich als Vermögenswert entdeckt zu haben, nachdem Immobilien zur Alterssicherung dort massiv an Beliebtheit verloren haben. Seit Jahresbeginn soll sich dort der Bestand an Produkten, die mit physischem Gold hinterlegt sind, verdoppelt haben. Zudem dürfte die Erwartung an einen im September startenden Zinssenkungszyklus der US-Notenbank das Interesse an dem Edelmetall stärken.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

GELDPOLITIK AUSTRALIEN

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

August 20, 2024 01:36 ET (05:36 GMT)

Die Reserve Bank of Australia (RBA) hat eine kurzfristige Senkung der Zinssätze ausgeschlossen, da sie weiterhin über Aufwärtsrisiken für die Inflation besorgt ist. Die RBA ist der Ansicht, dass es notwendig sein könnte, die offizielle Cash Rate (OCR) von derzeit 4,35 Prozent länger beizubehalten, als am Markt derzeit erwartet wird, wie aus dem Protokoll der geldpolitischen Sitzung der Zentralbank im August hervorgeht.

VARTA

Der amtierende Vorstandschef Michael Ostermann plant Stellenstreichungen außerhalb des gewerblichen Bereichs und Maßnahmen zur Erhöhung der Produktivität. "Wir müssen schneller, schlanker, effizienter und sparsamer werden", sagte der CEO der Börsen-Zeitung. Es sei zu prüfen, ob alle internen Prozesse wirklich notwendig seien und ob sie Mehrwert brächten.

DOCMORRIS

sieht den zuvor in Aussicht gestellten Break-Even auf bereinigter EBITDA-Basis nicht mehr in Reichweite. Die Online-Apotheke erhöht ihre Investitionen in die Neukundengewinnung. Zudem habe der eingeschränkte Marktzugang bis zu Einführung des E-Rezepts in Deutschland zu rückläufigen papierrezeptbasierten Umsätzen und geringeren Deckungsbeiträgen geführt, wie Docmorris mitteilte. Seit April wachse das Geschäft mit rezeptpflichtigen Medikamenten aber kontinuierlich.

MOELLER-MAERSK

Die dänische Reederei hat angekündigt, keine Fracht mehr nach Kanada anzunehmen, die mit der Bahn weitertransportiert werden muss. Das Unternehmen reagiert damit auf einen drohenden Streik bei den beiden größten kanadischen Eisenbahngesellschaften.

BOEING

hat bei ersten Testflügen Risse in der Struktur des 777X-Jetliners festgestellt, der jüngste Rückschlag für das seit langem verspätete Flugzeug. Wie der US-Flugzeughersteller mitteilte, wird die Testflotte mit vier Flugzeugen am Boden belassen, während der Konzern die fehlerhafte Komponente austauscht und die Ursache des Fehlers ermittelt.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/flf/ros

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