MÄRKTE EUROPA/Geopolitische Spannungen bestimmen Risikoappetit
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
FRANKFURT (Dow Jones) - An den europäischen Aktienmärkten geht es am zur Wochenmitte nach unten. Der militärische Schlagabtausch zwischen Israel und dem Iran hat Sorgen vor einer Eskalation in Nahost geweckt. Der Stratege der Deutschen Bank, Jim Reid, sieht Parallelen zwischen dem aktuellen Raketenbeschuss und dem im vergangenen April, der keine größere Eskalation zur Folge hatte. In beiden Fällen seien Warnhinweise über einen unmittelbar bevorstehenden Angriff veröffentlicht worden. Der Ölpreis ist der Seismograph für die geopolitische Entwicklung im Nahen Osten, der Preis für Brent zieht um weitere 3,1 Prozent auf 75,83 Dollar je Barrel an.
Zudem verunsichert der Streik der Hafenarbeiter an der US-Ostküste und der Golfküste - hier ist ein Ende nicht in Sicht. Fünf Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl droht der massive Streik die Wirtschaft zu schwächen. Die Biden-Regierung versucht deshalb, Hafenarbeiter und Arbeitgeber zurück an den Verhandlungstisch zu bringen. Der Streik kostet die US-Wirtschaft geschätzte 3 bis 4 Milliarden Dollar am Tag.
"Mit der Eskalation des Konfliktes im Nahen Osten ist die Unsicherheit an den Börsen zurück", so QC Partners. Die große Frage für die Anleger sei jetzt, wie weit sich die Eskalationsspirale drehen werde und wie groß die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und damit auch auf die Börsen am Ende werden. Der DAX verliert 0,5 Prozent auf 19.112 Punkte, der Euro-Stoxx-50 notiert 0,1 Prozent tiefer bei 4.949 Punkten. Der Ölsektor führt mit Aufschlägen von 2,0 Prozent die Liste der Branchengewinner mit großem Abstand an.
Auf der anderen Seite gehören die Aktien von Fluggesellschaften zu den Verlierern. Steigende Ölpreise wirken sich in der Regel negativ auf die Rentabilität von Fluggesellschaften aus, da Treibstoff einer ihrer größten Kostenfaktoren ist. Lufthansa geben um 4,3 Prozent nach und Easyjet um 3,1 Prozent, der Sektor der Fluglinien und Freizeitwerte verliert 1,5 Prozent.
Adidas und Puma können von Problemen bei Nike profitieren
Adidas und Puma haben angesichts der Underperformance von Nike mehr Zeit, Marktanteile zu gewinnen, schreibt Warburg Research-Analyst Jörg Philipp Frey. Der US-Sportarikelkonzern zog seine Jahresprognose zurück und sagte den geplanten Investorentag ab, da er sich weiterhin im CEO-Übergang befindet. Nike habe in den vergangenen Quartalen im Vergleich zu seinen deutschen Wettbewerbern Adidas und Puma unterdurchschnittlich abgeschnitten, so der Analyst. Nikes Zahlen und Ausblick sollten nicht als Zeichen für eine wesentliche Verschlechterung des Gesamtmarktes angesehen werden, sondern vielmehr als unternehmensspezifisch, fügt er hinzu. Adidas-Aktien steigen um 0,7 Prozent, während Puma-Aktien um 0,9 Prozent fallen.
Als "sehr positiv" für Gea werten Händler die Unternehmensmitteilung, dass die mittelfristigen Finanzziele bereits jetzt erreicht worden seien. "Der Markt war zwar schon optimistisch in den Kapitalmarkttag gegangen, aber das Erreichen von Wachstumszielen schon 2 Jahre früher als geplant dürfte man nicht erwartet haben", sagt ein Händler. Für die Gea-Aktie geht es um 1,0 Prozent nach oben.
Grenke gewinnen 1,4 Prozent. Kurstreiber ist eine überraschend starke Steigerung im Neugeschäft. Gegenüber dem Vorjahr sprang es im dritten Quartal um 24,9 Prozent, der Deckungsbeitrag DB2 sogar um 29,1 Prozent, da hier auch die Marge leicht erhöht werden konnte.
Nach einer Platzierung verlieren Renk 4,6 Prozent auf 21,36 Euro. Der Finanzinvestor Triton hat weitere Renk-Aktien abgegeben. Triton platzierte 18,3 Millionen Renk-Aktien zu 21 Euro das Stück. Der Zeitpunkt sei von der Beteiligungsgesellschaft Triton perfekt genutzt worden, denn der Kurssprung von Rheinmetall am Vortag habe gezeigt, dass Rüstungsaktien mit den Spannungen in Nahost wieder deutlich gesucht seien, heißt es im Handel.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.949,47 -0,1% -4,68 +9,5% Stoxx-50 4.448,03 +0,1% 2,53 +8,7% DAX 19.112,53 -0,5% -100,61 +14,1% MDAX 26.706,32 -0,5% -130,93 -1,6% TecDAX 3.353,59 -0,9% -31,28 +0,5% SDAX 14.053,88 -0,4% -58,10 +0,7% FTSE 8.297,99 +0,3% 21,34 +7,0% CAC 7.574,84 +0,0% 0,77 +0,4% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,12 +0,08 -0,46 US-Zehnjahresrendite 3,81 +0,08 -0,07 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:05 Di, 17:01 % YTD EUR/USD 1,1055 -0,1% 1,1063 1,1076 +0,1% EUR/JPY 161,03 +1,3% 158,96 159,05 +3,5% EUR/CHF 0,9392 +0,2% 0,9358 0,9363 +1,2% EUR/GBP 0,8331 -0,0% 0,8335 0,8336 -4,0% USD/JPY 145,71 +1,5% 143,71 143,65 +3,4% GBP/USD 1,3271 -0,1% 1,3273 1,3290 +4,3% USD/CNH (Offshore) 7,0294 -0,0% 7,0220 7,0333 -1,3% Bitcoin BTC/USD 61.208,55 +0,1% 61.532,75 62.643,40 +40,6% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 72,20 69,83 +3,4% +2,37 +2,2% Brent/ICE 75,83 73,56 +3,1% +2,27 +1,1% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 39,55 39,29 +0,7% +0,27 +6,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.658,83 2.667,04 -0,3% -8,21 +28,9% Silber (Spot) 32,16 31,43 +2,3% +0,73 +35,3% Platin (Spot) 1.013,20 991,00 +2,2% +22,20 +2,1% Kupfer-Future 0,00 4,54 0% 0 +14,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/ros
Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|