Mercedes-Chef fordert von Regierung Nein zu EU-Zöllen auf chinesische E-Autos
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- VerkaufenKaufen
- VerkaufenKaufen
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones) - Mercedes-Chef Ola Källenius hat die Bundesregierung aufgefordert, bei der EU-Abstimmung zu Zöllen auf chinesische Elektroautos am Freitag mit Nein zu stimmen. In einer Diskussionsrunde mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und anderen Wirtschaftsexperten sagte Källenius in Berlin, dass es eine bessere Lösung zu den Streitigkeiten um die aus europäischer Sicht unfairen chinesischen Subventionen für ihre Elektroautos gibt. Habeck wollte sich nicht auf Deutschlands Abstimmungsverhalten festlegen lassen. Er favorisiere eine Verhandlungslösung, sagte er, sehe aber auch eine aggressive chinesische Expansionsstrategie.
"Wenn ich Deutschland wäre, würde ich mit Nein stimmen - nicht um unsere Verhandlungsposition zu schwächen, sondern um ein Signal zu senden, dass wir für eine faire Win-Win-Lösung mit gleichen Wettbewerbsbedingungen verhandeln wollen, die möglich sein sollte", sagte Källenius auf dem Berlin Global Dialogue 2024, der in englischer Sprache gehalten wurde. Er sei überzeugt, dass China kein Interesse an einer Eskalation des Konfliktes habe.
Källenius warnte zudem, dass Mercedes als Unternehmen auch in China produziert und diese nach Europa exportiert. Unter den Zöllen würde damit auch die Marke mit dem Stern leiden und das Geschäftsmodell wäre geschädigt.
Habeck nannte Zölle "in einigen Situation notwendig". Nötig sei aber eine politische Lösung. "Ich bin vollständig gegen Zölle", sagte der Grünen-Politiker. "Aber die Frage ist, wie wir diese Situation beenden können", sagte er mit Blick auf den unfairen Wettbewerb aus China.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) haben sich zu den Zollplänen der EU bereits kritisch geäußert. Laut Regierungssprecher Steffen Hebestreit dauert die Diskussion über das deutsche Abstimmungsverhalten noch an. Am Freitag soll in der Europäischen Union über die Einführung von zusätzlichen Zöllen in Höhe von bis zu 36 Prozent auf chinesische Elektrofahrzeuge für einen Zeitraum von fünf Jahren abgestimmt werden.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/rio
Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|