Morgan Stanley warnt Kunden vor Ende der Erholung
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Ist der Bullenmarkt an der Wall Street wirklich schon beendet? Die kräftige Erholung seit Weihnachten hat bei Anlegern zu Zweifeln geführt und den Bullen zuletzt wieder spürbar Auftrieb gegeben. In den wichtigen US-Indizes ging es jeweils um deutlich mehr als 10 Prozent nach oben.
Doch Aktien-Chefanalyst Mike Wilson von der US-Investmentbank Morgan Stanley warnt in einem Schreiben an die Kunden der Bank, dass jetzt der Zeitpunkt zum Ausstieg gekommen sein könnte:
"Vielleicht sind seit Beginn des Bullenlaufs am 24. Dezember noch keine vollen "acht Sekunden" vergangen, aber wir würden trotzdem jetzt absteigen – wir sind nahe genug und Bullen können gefährliche Tiere sein", schrieb Wilson an die Kunden von Morgan Stanley. Mit den "acht Sekunden" spielt Wilson auf den Rodeo-Sport an: Wer mindestens acht Sekunden auf einem Bullen sitzen bleibt, bevor er abgeworfen wird, bekommt Punkte dafür.
Ein Grund für die Skepsis von Mike Wilson: Das Gewinnwachstum der US-Unternehmen dürfte nun drastisch einbrechen, nachdem es im vergangenen Jahr durch die Steuerreform von US-Präsident Donald Trump nach oben getrieben wurde. In den ersten drei Quartalen 2019 dürfte das Gewinnwachstum im Schnitt nur noch zwischen 1,3 Prozent und 3,5 Prozent liegen, schätzt Wilson. Im Schlussquartal 2017 und in den ersten drei Quartalen des Jahres 2018 hatte das Gewinnwachstum im Vergleich zum Vorjahresquartal immer im zweistelligen Bereich gelegen. Im vierten Quartal dürfte sich das Gewinnwachstum bereits auf rund 10 Prozent abgeschwächt haben, bevor die Gewinne in den kommenden Quartalen dann kaum noch zulegen dürften.
Das im vergangenen Jahr kräftige Wachstum der US-Wirtschaft wird sich nun deutlich verlangsamen, vermutet Wilson. Dazu könnte auch der jüngste Regierungsstillstand beigetragen haben. Die inzwischen erfolgte übergangsweise Einigung dürfte hingegen weniger stark ins Gewicht fallen: "Wir bezweifeln, dass eine dreiwöchige Wiedereröffnung der Regierung zu einer vollständigen Erholung der wirtschaftlichen Aktivitäten führen wird", schreibt Wilson.
Nach Einschätzung von Wilson gibt es allerdings einen potenziellen "Game Changer", der doch nur zur Rettung der Bullen führen könnte: Die US-Notenbank Fed, deren nächster Leitzinsentscheid am Mittwoch dieser Woche mit Spannung erwartet wird. Sollte die Fed tatsächlich von ihrem Kurs einer Straffung der Geldpolitik abrücken und den Versuch aufgeben, ihre Bilanzsumme zu reduzieren ("Quantitative Tightening"), könnte das dem Markt einen Push geben. Eine volle Kapitulation der Fed sei aber unwahrscheinlich, schreibt Wilson. Stattdessen könne es höchstens ein graduelles Auslaufen der Bilanznormalisierung geben, meint Wilson. Dies sei aber gleichbedeutend mit einer weiteren Straffung der Geldpolitk. Je länger sich diese Straffung hinziehe und je geringer die Bilanzsumme am Ende sei, desto negativer sei dies für den Markt.
Sie interessieren sich für spannende Anlagethemen? Folgen Sie mir kostenlos auf der Investment- und Analyseplattform Guidants, um keinen Artikel zu verpassen!
World of Trading 2024: Triff die stock3-Experten live vor Ort
Am 22. & 23.11. findet die World of Trading in Frankfurt statt & stock3 ist mit dabei. Wir laden Dich ein, uns & unsere Experten näher kennenzulernen. Mit dabei sind u.a. Bastian Galuschka, Sascha Gebhard u.v.m.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.