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08:05 Uhr, 22.06.2012

Moody's straft Bankenwelt ab

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New York/ London (BoerseGo.de) - Die Rating-Agentur Moody's hat vor dem Hintergrund der europäischen Schuldenkrise die Bankenwelt abgestraft. Am späten Donnerstagabend haben die Bonitätswächter die Kreditwürdigkeit von 15 großen, global aufgestellten Banken herabgestuft, darunter auch die der Deutschen Bank und mehrerer führender US-Institute. Eine schlechtere Kreditwürdigkeit kann die Refinanzierung am Kapitalmarkt verteuern.

In Europa waren neben dem deutschen Branchenprimus auch die Crédit Suisse, UBS, HSBC, Barclays, BNP Paribas und die Société Générale betroffen. Die Finanzhäuser seien an vorderster Front den Risiken und der Volatilität des Kapitalmarkts ausgesetzt, sagte der zuständige Moody's-Analyst Greg Bauer zur Begründung des Rundumschlags. Er betonte aber auch, dass die Häuser auch Geschäfte besäßen, die stabilisierend wirkten. „Diese Aktivitäten können bedeutende 'Schock-Absorber' sein“.

Im Falle der Crédit Suisse ging es gleich drei Bonitätsnoten nach unten, und zwar von der zweitbesten Bewertung "Aa1" auf ein noch gutes "A1". Bei der Deutschen Bank ging das Rating für langfristige Schuldtite um zwei Stufen von einem gutem "Aa3" auf ein befriedigendes "A2" runter. Eine neuerliche Runde von Herabstufungen durch Moody's war bereits erwartet worden. Bereits Mitte des Monats hatte Moody's elf Banken in den Niederlanden, Frankreich, Belgien und Luxemburg schlechter bewertet.

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, forderte angesichts der Schwierigkeiten an den Finanzmärkten direkte Bankenhilfen aus den Euro-Rettungsfonds EFSF und ESM. Das Geld müsse „ohne Umweg über die Staaten“ an die Banken gegeben werden, sagte Lagarde nach einem Treffen der Euro-Gruppe am Donnerstag in Luxemburg. In Berlin stoßen solche Forderungen noch auf taube Ohren.

Vor allem in Spanien stehen Banken unter Druck. Einem Gutachten zufolge benötigen die spanischen Institute für ihre Sanierung bis zu 62 Milliarden Euro. Dies geht aus zwei Untersuchungen der Beratungsunternehmen Oliver Wyman und Roland Berger hervor.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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