Moody’s senkt Hongkongs Bonität: Alles halb so dramatisch?
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London/Hongkong (Godmode-Trader.de) - Die Ratingagentur Moody’s hat am Montag die Kreditwürdigkeit der asiatischen Finanzmetropole Hongkong herabgestuft. Die Spezialisten senkten die Bonität von "Aa2" um eine Stufe auf "Aa3" herab. Der Ausblick wurde zugleich jedoch von negativ auf stabil geändert. In absehbarer Zeit droht damit keine weitere Herabstufung.
Der Druck auf die Regierung durch die gewalttätigen Proteste der pro-demokratischen Bewegung untergrabe Hongkongs Kreditprofil in direkten Ausmaße, hieß es zur Begründung. „Die Herabstufung spiegelt vor allem Moody's Ansicht wider, dass Hongkongs Institutionen und Regierung schwächer aufgestellt sind als zuvor angenommen“, erklärte die Ratingagentur. Erst im September hatte die Ratingagentur Fitch Hongkong aufgrund der politischen Unruhen von "AA+" auf "AA" herabgestuft.
Die Regierung von Hongkong stimmte der Einschätzung von Moody's naturgemäß nicht zu und war von der Herabstufung „zutiefst enttäuscht“. „Das Rating von Moody's entspricht in keiner Weise den fundierten Kreditgrundlagen Hongkongs", so ein Regierungssprecher in einer Erklärung am Dienstag. „Unser Haushalt ist solide und unsere externen Positionen dienen als starker Puffer, um Schocks standzuhalten.“ Die Banken in Hongkong seien „aufgrund ihrer starken Kapitalbasis, der guten Liquidität und der Qualität ihrer Aktiva gut ausgestattet“. Auch die Anleihenfinanzierung werde trotz der Unruhen fortgesetzt, fügte der Sprecher hinzu.
Auch der Asien-Ökonom bei Oxford Economics, Sian Fenner, beruhigte am Dienstag gegenüber dem US-Sender CNBC, dass die Herabstufung keine große Sache sei. „Wie viel davon wird sich auf die tatsächliche Aktivität auswirken? Wahrscheinlich nicht sehr viel", so Fenner. Iris Pang, Ökonomin bei der ING ergänzte: „Aufgrund der geringen Verschuldung von Hongkong im Verhältnis zum BIP ist die Herabstufung für Unternehmenskreditnehmer wahrscheinlich bedeutender“.
Die Finanzmärkte reagierten gleichwohl labil. Der Hang-Seng-Index gab in der Spitze zwei Prozent ab, auch Chinas Festlandbörsen reagierten mit Abschlägen.
Seit mehr als sieben Monaten dauern die Massenproteste in der chinesischen Sonderverwaltungszone inzwischen an. Das hat auch Folgen für die Wirtschaft, vor allem der Einzelhandel und die Tourismusbranche leiden. 2019 rutschte Hongkong sogar in eine technische Rezession.
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