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07:58 Uhr, 14.02.2012

Moody's: Sechs Abstufungen auf einen Streich

New York/ London (BoerseGo.de) - Die Ratingagentur Moody’s hat in der Nacht zu Dienstag die Kreditwürdigkeit mehrerer EU-Staaten nach unten revidiert. Die Bonitätswächter senkten ihre Einstufung für Italien um einen Rang auf A3 von A2 und die Note Spaniens um zwei Ränge auf A3 von A1. Auch Portugal, Malta, die Slowakei und Slowenien rutschten in der Bewertung um jeweils eine Stufe ab.

Außerdem setzte Moody's für drei EU-Staaten mit Triple-A-Rating die Aussicht für die künftige Bewertung auf negativ. Dies gilt für Frankreich, Großbritannien und Österreich. Dies bedeutet, dass Moody’s eine mindestens 40-prozentige Wahrscheinlichkeit sieht, dass die Kreditwürdigkeit in den kommenden 18 Monaten gesenkt werden könnte.

Als Grund für die jüngsten Abstufungen nannte Moody’s die Schuldenkrise. Es sei unklar, ob und wie die Probleme gelöst werden könnten. Zudem verschlechterten sich auch die wirtschaftlichen Aussichten. Ferner zeigten die Experten mit dem Finger auf London. Großbritannien sei gefährdet, von der Euro-Schuldenkrise in Mitleidenschaft gezogen zu werden, hieß es in New York.

Trotz der Herabstufungen äußerten sich die Rating-Wächter zuversichtlich. Es werde nicht erwartet, dass Regierungen mit den Rettungspaketen Geld verlören. „Wir glauben weiterhin, dass die Eurozone als Ganzes über eine beträchtliche wirtschaftliche und finanzielle Stärke verfügt“, so Moody’s in einer Erklärung.

Das Top-Rating für Deutschland (AAA) bestätigte die Agentur. Ebenso wurden die Bewertungen von Dänemark, Finnland, Luxemburg, den Niederlanden, Schweden (alle mit AAA), Belgien (Aa3), Estland (A1) und Irland (Ba1) beibehalten. Die Überprüfung der Einstufung Zyperns ist im Gange, Griechenland verharrt bei Ca. Der europäische Rettungsfonds EFSF behielt seine Top-Bewertung mit AAA.

Im Januar hatte die führende Ratingagentur Standard & Poor’s Frankreich und Österreich die Bestnote entzogen und die beiden Länder um eine Note herabgestuft. Die Kollegen von Moody’s gaben kurze Zeit später an, ihre Bewertungen planmäßig überprüfen zu wollen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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