Mögliche Folgen einer Pleite Spaniens
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers wirft in seinem aktuellen Marktkommentar die Frage auf, welche Folgen eine Pleite Spaniens hätte. „Die Renditen haben nahezu das Niveau erreicht, bei dem Griechenland, Irland und Portugal Unterstützung anforderten. Spaniens Refinanzierungsbedarf beläuft sich in den nächsten drei Jahren auf knapp 120 Milliarden Euro“, betont Iggo. Hinzu komme die Notwendigkeit, ein enormes, wenn auch sinkendes, Defizit zu stopfen.
Sollte Spanien der Zugang zu den Finanzmärkten versperrt sein, bestünde diese Gefahr auch für Italien – zu Lasten der insgesamt durch die Troika bereitgestellten Mittel, befürchtet der Experte von AXA. Und je mehr Länder unter den EU-Rettungsschirm schlüpfen müssten, desto schwerer wäre es für die verbleibenden Gläubigerländer. Dann stünde auch das Kredit-Rating von Deutschland und Frankreich zur Disposition. Das sei nicht gerade die Art von Gegenseitigkeit, die man sich allgemein wünschen könne, meint Iggo. Eine solche Entwicklung würde in den Gläubigerländern natürlicherweise auf wenig Gegenliebe stoßen.
„Private Anleiheinvestoren außerhalb der Euro-Peripherie sehen sich in jedem Fall einem deutlich geschrumpften Anlageuniversum gegenüber. Spanien und Italien machen rund 30 Prozent des Staatsanleihemarktes der Eurozone aus. Sofern diese und andere Peripheriemärkte für Investoren weiterhin tabu sind – wohin soll das Geld dann fließen", fragt Iggo. Bislang hätten Bundesanleihen von dieser Entwicklung profitiert, so dass die Renditen auf deutsche Staatspapiere auf den tiefsten Stand aller Zeiten gerutscht seien. „Sollte die Entwicklung jedoch in Richtung gemeinsame europäische Staatsanleihen gehen, könnten sich Investoren gänzlich aus dem Euro-Raum verabschieden. Die Flucht in sichere Häfen würde die Renditen an den „risikofreien“ Anleihemärkten dann noch stärker drücken“, lautet das Resümee.
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