Modell Zypern: EU-Kommissar will Anleger künftig zur Kasse bitten
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Brüssel (BoerseGo.de) - Die Europäische Union könnte Anleger schon bald in Mithaftung nehmen, wenn Banken saniert bzw. abgewickelt werden müssten. Dies kündigte EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier im Gespräch mit dem „Handelsblatt“ (Donnerstag) an. Barnier verwies auf seinen Entwurf einer Richtlinie zur Bankenabwicklung. Der sehe ausdrücklich vor, dass „vorrangige Gläubiger und nicht abgesicherte Einleger an den Kosten einer geordneten Insolvenz beteiligt werden können“, sagte Barnier. Gesetzlich geschützt seien nur Sparkonten bis zu 100.000 Euro. Die EU-Richtlinie solle noch vor der Sommerpause verabschiedet werden.
Zuvor hatten Äußerungen von Euro-Gruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem für Unruhe gesorgt. Der Niederländer hatte den Fall Zypern als künftiges Vorbild für eine weitere mögliche Krisenbewältigung in der Euro-Zone bezeichnet. Barnier hat nun diese Meinung indirekt bestätigt.
Bei eine etwaigen künftigen Aufspaltung von Großbanken will der französische Kommissar eine ambitioniertere Reform als Deutschland und Frankreich durchsetzen. Die beiden EU-Staaten wollen nur den Eigenhandel im engeren Sinne vom Rest des Bankgeschäfts abtrennen. „Bei der Abtrennung der Risiken will ich weiter gehen“, sagte Barnier dem Handelsblatt.
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