META setzt auf KI, Infrastruktur und smarte Brillen
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Trotz dieser hohen Ausgaben verspricht Finanzchefin Susan Li nachhaltiges Wachstum beim operativen Gewinn. Auf einer Investorenkonferenz von Goldman Sachs in San Francisco machte sie deutlich, dass Meta die Balance zwischen kurzfristiger Profitabilität und langfristigen Wetten auf die nächste technologische Plattform sucht.
"Wir haben Mark Zuckerbergs Zusage, dass wir operatives Gewinnwachstum liefern“, sagte Li. "Das klingt vielleicht unspektakulär, ist aber entscheidend, um im Vergleich mit anderen börsennotierten Unternehmen attraktiv zu bleiben.“
Werbegeschäft wächst schneller als der Markt
Die wichtigste Einnahmequelle bleibt das Werbegeschäft, das zuletzt stärker zulegte als die Branche insgesamt. Optimierungen im Empfehlungssystem hätten die Verweildauer um 5 Prozent auf Facebook und um 6 Prozent auf Instagram erhöht. Nutzer bekämen Werbung zudem nicht mehr nach starrem Muster angezeigt, sondern situationsabhängig. "Wenn jemand gerade für die Schule einkauft, ist das der richtige Moment für Anzeigen. Wer dagegen nur durch private Inhalte scrollt, soll weniger Werbung sehen.“
Steigende TKPs (Tausender-Kontakt-Preis) bedeuteten dabei nicht zwingend höhere Kosten für Kunden. Weil Anzeigen häufiger zu Käufen führten, sinke für Unternehmen oft der eigentliche Preis pro Akquisition. Ziel sei es, die Rendite für Werbetreibende weiter zu erhöhen.
Künstliche Intelligenz als Hebel für Wachstum und Effizienz
KI spielt dabei eine Doppelrolle. Einerseits sorgt sie für präzisere Werbung und bessere Nutzererlebnisse, andererseits steigert sie die Effizienz innerhalb des Unternehmens. Schon heute würden viele Mitarbeiterbeurteilungen mithilfe von KI erstellt, die systematisch Projektdaten und Arbeitsmetriken auswertet. "Das spart Zeit und führt auch zu umfassenderen Bewertungen“, sagte Li.
In der Produktentwicklung erhöhe KI die Schlagkraft der Teams deutlich. Wenn Entwickler mithilfe von Tools doppelt so produktiv seien, könne Meta entweder schneller neue Produkte bauen oder die gleiche Leistung mit weniger Ressourcen erzielen.
Für Werbekunden werden KI-gestützte Werkzeuge immer zentraler. In Metas Anzeigentool Advantage+ übernimmt die Technologie bereits Zielgruppenwahl, Budgetverteilung und Format-Anpassungen. Beliebt sind die automatische Skalierung von Bildern oder die Übersetzung von Texten. Der nächste Schritt ist die automatische Videoerstellung aus Bildern, besonders wichtig, um Anzeigen nahtlos in Reels einzubetten. "Statische Anzeigen unterbrechen den Fluss, Video ist dort das native Format“, so Li. Langfristig sollen Werbemittel interaktiv werden und sich individuell an jede Person anpassen, ohne dass der Werbetreibende die Unterschiede kennen muss.
Langfristige Vision: Superintelligenz und smarte Brillen
Meta setzt zugleich auf langfristige Wetten. Mit einem kleinen, hoch spezialisierten Team namens TBD Labs arbeitet der Konzern an neuartigen KI-Modellen, die an der Grenze des technisch Machbaren liegen sollen. "Es ist ein enorm spannendes Feld, in dem viel Kapital und Talente gefragt sind, und beides haben wir“, sagte Li.
Besonders großes Potenzial sieht Meta in der Verbindung von KI mit neuer Hardware. "Brillen sind der intuitivste Formfaktor, um KI-Anwendungen in den Alltag zu bringen“, so Li. Erste Modelle mit Kamera und Live-Übersetzungsfunktionen für Englisch, Spanisch, Französisch und Italienisch verkaufen sich bereits so gut, dass Meta die Nachfrage kaum bedienen kann. Neue Versionen mit besserer Akkulaufzeit und Ultra-HD-Video, darunter eine sportorientierte Oakley-Kooperation, sollen zusätzliche Kundengruppen ansprechen.
Die ehrgeizigen Pläne erfordern gewaltige Investitionen in Infrastruktur. Ein erstes Rechenzentrum von über einem Gigawatt Leistung soll 2026 in Betrieb gehen, ein weiterer Komplex mit bis zu fünf Gigawatt ist in Planung. Zuckerbergs Ankündigung, bis 2028 rund 600 Milliarden Dollar in den USA zu investieren, umfasst dabei nicht nur Rechenzentren, sondern auch Personal und Betrieb.
Meta prüft neue Finanzierungswege, um flexibler zu bleiben. Neben eigenen Bauten denkt das Unternehmen über Partnerschaften und Mietmodelle für Cloud-Infrastruktur nach. "Die Ambitionen übersteigen, was wir bisher gebaut haben. Wir müssen breiter denken“, sagte Li.
Das Spannungsfeld zwischen heute und morgen
Die Herausforderung für Meta liegt darin, kurzfristige Profitabilität mit der langfristigen Vision zu verbinden."Wenn ein Investment nur dann aufgeht, wenn sich wirklich jede Annahme bewahrheitet, ist es kein gutes Investment“, so Li. Entscheidend sei ein Portfolio, das auch dann Rendite ermögliche, wenn nicht alle Wetten aufgingen.
Meta setzt daher auf eine Mischung aus nahe liegenden, berechenbaren Projekten und riskanteren Visionen und will zugleich seine Aktionäre nicht aus dem Blick verlieren. Neben Investitionen und Wachstum gehören auch Aktienrückkäufe und eine wachsende Dividende fest zur Strategie.
Fazit: Einerseits verspricht Meta den Investoren verlässliches Gewinnwachstum. Andererseits investiert das Unternehmen unglaubliche Summen in Technologien, die noch Jahre entfernt sein könnten, sich aber als nächste Plattform durchsetzen sollen. CFO Susan Li zeigt sich überzeugt, dass beides gelingen kann: "Wenn wir die richtige Balance finden, schaffen wir auch attraktive finanzielle Ergebnisse über die Zeit.“ Wichtig bleibt für Investoren: Das Narrativ rund um Mark Zuckerberg darf keine Risse bekommen. Solange der Markt an die Visionen glaubt, ist alles gut, tut er das nicht mehr, dann wissen wir was passiert. Als Zuckerberg Milliarden im Metaverse versenkt hatte, ohne sichtbaren Erfolg, zogen Investoren die Reissleine.
Weitere Analysen & News zur Aktie unserer Redaktion findest Du hier.
Jahr | 2024 | 2025e* | 2026e* |
Umsatz in Mrd. USD | 164,50 | 196,14 | 227,97 |
Ergebnis je Aktie in USD | 23,86 | 27,85 | 29,79 |
KGV | 27 | 23 | 21 |
Dividende je Aktie in USD | 2,00 | 2,20 | 2,30 |
Dividendenrendite | 0,32% | 0,35% | 0,36% |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei |

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