Merkel und Sarkozy verlieren die Geduld mit Athen
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Athen/ Paris (BoerseGo.de) – „Die Zeit drängt“: Mit diesen klaren Worten haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Nicolas Sarkozy am Montag bei den deutsch-französischen Regierungskonsultationen die griechische Regierung in Athen aufgefordert, die zugesagten Reformen umzusetzen und Forderungen der "Troika" aus EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) nach weiteren Einsparungen bedingungslos zu erfüllen. Ansonsten blieben zusätzliche Milliarden-Hilfen weiter blockiert, betonten die beiden führenden Politiker in Paris.
Um die Schuldenkrise in den Griff zu kriegen, haben Merkel und Sarkozy zudem ein Sonderkonto zur Tilgung griechischer Schulden vorgeschlagen. „Wir schlagen vor, dass die staatlichen Einnahmen in einen Sonderfonds gehen und blockiert werden, um die Schulden abzubauen", so Sarkozy. "Ich unterstütze die Idee, dass man die notwendigen Zinszahlungen für die Schulden auf ein Extra-Konto legt, womit gesichert ist, dass Griechenland dieses Geld auch beständig bereitstellt", meinte Merkel.
Gegen weitere Sparanstrengungen machen nun die großen Gewerkschaften in Athen mobil. Sie haben zu mehrstündigen Streiks aufgerufen. Ministerien und staatliche Unternehmen sowie die öffentlichen Verkehrsmittel sollen bestreikt werden. Am Dienstagnachmittag soll es auch zu Demonstrationen kommen.
Auf hellenischen Widerstand stößt insbesondere die Forderung der Troika, den Mindestlohn zu senken sowie Urlaubs- und Weihnachtsgeld zu streichen. Auf der Agenda stehen außerdem Lohnkürzungen im Privatsektor. Am Nachmittag will die Regierung unter Ministerpräsident Lucas Papademos entscheiden, ob sie dem harten Sparprogramm zustimmen, damit das Land das neue Hilfspaket in Höhe von 130 Milliarden Euro bekommt. Anderenfalls wäre das Land bis Ende März insolvent. Daneben laufen die Verhandlungen mit den privaten Gläubigern - darunter Banken und Hedge-Fonds - über einen Schuldenschnitt weiter.
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