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19:01 Uhr, 10.04.2006

Mehrzweckfrachter sind Alleskönner

Die Charterraten für Mehrzweckfrachter sind weniger volatil als bei Containerschiffen. Dies ergab eine Schiffsmarktstudie des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) im Auftrag des Hamburger Emissionshauses OwnerShip. Die Studie, die im Dezember 2005 durchgeführt wurde, untersucht den Markt der Multipurpose-Schiffe in der Größenklasse von 500 bis 1.000 TEU.

Nach Angaben des ISL umfasst der Markt der Multipurpose-Schiffe rund 35 Prozent des Weltseehandels. Zum Vergleich: Der reine Containermarkt beträgt 13 Prozent des Seehandels. "Containerschiffe haben zwar die Schifffahrt revolutioniert, man sollte sich aber nicht ausschließlich auf dieses Segment fokussieren", sagt Thomas Wenzel, geschäftsführender Gesellschafter der Ownership Emissionshaus GmbH. "Die Zahlen belegen, dass gerade die Multipurpose-Schiffe ein weitaus größeres Einsatzspektrum besitzen." Grundsätzlich können Mehrzweckfrachter alle Arten von nicht flüssiger Ladung transportieren, insbesondere schwere und sperrige Einzelstücke. Denn sie haben meist eigene Ladekräne oder andere Hebevorrichtungen an Bord. Damit können sie sowohl im Linienverkehr, im Containerverkehr als auch im Schwerund Massengutverkehr eingesetzt werden.

"Die Flexibilität der Alleskönner, macht sich bei den Charterraten bezahlt", sagt Wenzel. "Denn je nach Marktlage können sie in besser zahlende Märkte ausweichen. Daher werden die Charterraten weniger von Nachfrageschwankungen beeinflusst und sind damit weniger volatil." Die Raten für ein Multipurpose-Schiff mit 1.000 TEU betrugen im November 2005 14.000 US-Dollar pro Tag und lagen damit immer noch 50 Prozent über den Charterraten vom Frühjahr 2004. Die Charterraten von Vollcontainerschiffen mit 1.000 TEU lagen im November 2005 bei 13.000 US-Dollar und entsprachen damit den Raten vom Frühjahr 2004.

„Gerade die kleinen Mehrzweckfrachter haben ein großes Marktpotenzial“, sagt Wenzel. „Denn an jedem Ende einer Langstrecke übernehmen die kleinen Alleskönner die Anlieferung beziehungsweise Verteilung der Waren im Zielgebiet. In der Regel werden für die Ladung eines Ozeanriesens bis zu fünf Feeder benötigt.“

Auch das günstige Verhältnis von Angebot und Nachfrage halte die Charterraten in dem Segment der Multipurpose-Schiffe stabil. Rund 37 Prozent der Flotte seien bereits 20 Jahre und älter. Demnach müsse in den nächsten Jahren ein erheblicher Teil verschrottet werden. Dies werde zu einer Verknappung der angebotenen Tonnage führen, denn die Lücke könne durch die Ablieferung bestehender Neubau-Aufträge nicht geschlossen werden. Zusätzliche Aufträge könnten die Werften größtenteils nicht mehr annehmen, da sie bereits für die nächsten zwei Jahre weitgehend ausgelastet seien.

Antriebskraft der steigenden Nachfrage sei – wie in allen anderen Schifffahrtssegmenten auch – der anhaltende, globale Wirtschaftsaufschwung, der vor allem durch den Boom in China beflügelt wird. Der Internationale Währungsfonds (IWF) schätzt das chinesische Wirtschaftswachstum für 2006 auf 8,3 Prozent – das globale dagegen auf 4,3 Prozent. Im Hinblick auf den Welthandel prognostiziert der IWF für 2006 eine Steigerung um 7,4 Prozent (World Economic Outlook, September 2005). Aufgrund des hohen Transportanteils von Massengütern und Rohstoffen entwickelt sich der Weltseehandel parallel zum weltweiten Wirtschaftswachstum.

Ein Fonds der unter anderem auch in Mehrzweckfrachter investiert, ist der HCI Shipping Select XV. Während der gesamten Laufzeit des Fonds prognostiziert HCI eine Ausschüttung in Höhe von 232 %. Eine Beteiligung ist ab 15.000 Euro zuzüglich 5 % Agio möglich.

Weitere Informationen und den Emissionsprospekt des HCI Shipping Select XV können Sie hier anfordern!

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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