Mehr Zeit bei Reformen für Athen: Asmussen dementiert Medienbericht
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Frankfurt/ Berlin (BoerseGo.de) - Der deutsche Vertreter im Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB), Jörg Asmussen, hat im ARD-“Morgenmagazin“ einen Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ dementiert, demzufolge das schuldengeplagte Griechenland zwei Jahre mehr Zeit für die Umsetzung der geforderten Reformen erhalten solle. „Es gibt bisher keine endgültige Einigung der Troika mit der griechischen Regierung“, sagte Asmussen am Mittwochmorgen. „Wir machen Fortschritte in Athen, aber wir sind nicht da“.
Nach Informationen der SZ soll die griechische Regierung einen Zeitaufschub von zwei Jahren für die Sanierung des maroden Staatshaushalts erhalten. Damit müsste Griechenland die Neuverschuldung statt 2014 erst 2016 wieder unter die EU-Obergrenze von drei Prozent der Wirtschaftsleistung drücken, berichtete die Zeitung am Mittwoch ohne Quellen zu nennen. Der Deutschen Presse-Agentur liegen weitere Erkenntnisse vor, dass es einen entsprechenden Entwurf gebe, jedoch über die Bedingungen der Fristverlängerung noch verhandelt werde.
„Wenn man die Fiskalziele um zwei Jahre strecken würde, würde das bedeuten, dass man mehr zusätzliche Finanzmittel durch die anderen Eurozonenstaaten zur Verfügung stellen muss“, betont nun Asmussen. Wie hoch dieser zusätzliche Betrag ausfalle, könne er im Moment nicht sagen.
EZB-Präsident Mario Draghi steht an diesem Mittwochnachmittag in Berlin den Bundestagsabgeordneten Rede und Antwort. Dabei will Draghi die Strategie der EZB erläutern, Krisenländern durch den Ankauf von Staatsanleihen zu helfen. Der Parlamentarische Staatsekretär im Bundesfinanzministerium, Steffen Kampeter, sagte am Mittwoch im Interview mit dem Deutschlandfunk, er könne die Kritik hierzulande an den EZB-Plänen nur teilweise nachvollziehen. Draghi habe nie Zweifel daran gelassen, dass für ihn die Geldstabilität im Vordergrund stehe. Der EZB-Chef habe ja bereits angekündigt, das Geldmengen-Wachstum, das durch die Anleihen-Ankäufe entstehe, mit anderen Instrumenten zu begrenzen. Auch Kampeter wollte den SZ-Bericht zu Griechenland nicht bestätigen. Die Bundesregierung bleibe bei ihrer Haltung, wonach vor einer Entscheidung erst der Bericht der Troika zu Griechenland abgewartet werden müsse, sagte der Staatssekretär.
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