Kommentar
09:50 Uhr, 09.01.2017

Mehr Lebensqualität mit ETF-Investing

Seit ich mit ETFs investiere, ist der unangenehme Druck im Urlaub völlig verflogen.

Natürlich gucke ich abends in den Nachrichten oder auf dem Tablet was die Märkte gemacht haben, aber das ist kein Vergleich zu früheren Urlauben ohne ETFs. Einige von Ihnen kennen das. Das Telefonat mit dem Berater noch vor der ersten Pistenabfahrt oder dem Gang zum Strand. Die schlechte Internetverbindung am Pool, die gerade so ausreicht um zu gucken, ob der Stopp eines Investments gehalten hat. Ich hatte mal eine Kundin, die mir ein Hohelied auf Smartphones und Tablets sang, weil sie seit Einführung dieser tollen Geräte nun endlich wieder Ausflüge mit ihrem Mann machen konnte (der das Depot nun während des Sightseeings vom Smartphone aus bewachen konnte). Ohne Witz.

Dazu die unangenehmen Zufälle des Lebens, dass die Börse ausgerechnet in der Woche abstürzen muss, an der man nicht am Bildschirm sein kann. Ich hatte einen Kollegen, der es wirklich auf den Rekord gebracht hatte, an drei Jahren in Folge immer dann wegzufahren, wenn die Börse einbrach. Seinen Urlaub musste der arme Kerl mit unangenehmen Kundentelefonaten verbringen.

Ist das die Lebensqualität, die wir uns von Geld und einem großen Vermögen erhoffen?

Ein positiver Nebeneffekt der passiven Anlagephilosophie mit ETFs (die aktiver ist, als die meisten denken) ist, dass man sein Depot nicht permanent bewachen muss. Es reichen ein paar Tage im Jahr, ein paar Stunden im Monat, wenige Minuten nach Handelsschluss. Je nachdem wie komplex Ihre ETF-Strategie ist.

Wenn Sie investieren, arbeitet Ihr Depot (passiv) für Sie, ohne dass Sie sich ständig Gedanken machen oder Pläne schmieden müssen. Sie brauchen auch nicht ständig die Nachrichten verfolgen oder die aktuellsten Analystenkommentare lesen. Und machen dennoch eine Rendite, die weit über der Ihres Nachbarn, Kollegen oder vielleicht sogar (bald ehemaligen) Bankberaters liegt.

Es reicht ein paar Mal im Jahr die Allokation des Depots zu überprüfen und eventuell ein Rebalancing (Zurückführung auf Ausgangsquoten; Aufstocken von Verlusten, Verkaufen von Gewinnen) durchzuführen. Selbst wenn man eine komplexere Form des ETF-Investierens umsetzt, z.B. in dem man Marktfaktoren (Risikoprämien) oder ein Risikomanagement einsetzt, braucht man nicht mehr als ein paar mal im Monat zu handeln.

Einem entspannten Urlaub mit einem freien Kopf steht dann nichts mehr im Wege.

Viele Grüße
Jakob Penndorf

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Über den Experten

Jakob Penndorf
Jakob Penndorf

Jakob Penndorf teilt seit 2015 seine Expertise als Finanz- und Tradingexperte auf GodmodeTrader und Guidants, den Finanzportalen der BörseGo AG. Er startete seine Karriere als Börsenhändler und Analyst bei einer Wertpapierhandelsbank, war Berater und Fondsmanager für Asset Manager in Frankfurt am Main und Gründer eines Finanztechnologie-Unternehmens in Berlin. Jakob Penndorf hat zahlreiche Lehrgänge absolviert, u.a. ist er akkreditierter Berater der namhaften Investmentgesellschaft Dimensional Funds Advisors (DFA) aus den USA, deren Vorstand und Verwaltungsrat führende Finanzforscher wie Kenneth French, Roger Ibbotson oder Eugene Fama angehören. Jakob Penndorf veröffentlichte zahlreiche Fachartikel über Börsenstrategien, Anlegerverhalten und technische Handelssysteme. Er trainiert Unternehmer, Börsenhändler und Investoren im Umgang mit Risiken an den Finanzmärkten.

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