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16:20 Uhr, 12.12.2012

Medien: Spanische Großbank Bankia plant massive Entlassungen

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Madrid (BoerseGo.de) – Die seit Mai 2012 verstaatlichte spanische Großbank Bankia plant Medien zufolge deutliche Stellenstreichungen. Die viertgrößte spanische Bank will 5.000 Stellen streichen, wie die Finanzzeitung „Expansión“ am heutigen Mittwoch berichtet. Dies entspricht rund 25 Prozent der Belegschaft von 21.000 Mitarbeitern.

Außerdem sind dem Bericht zufolge drastische Gehaltskürzungen geplant. Die Gehälter sollen um 40 bis 50 Prozent gesenkt werden. Entlassene Mitarbeiter sollen eine Abfindung von 22 Tagesgehältern pro Arbeitsjahr mit einer Deckelung von 14 Monaten erhalten. Die entsprechenden Gewerkschaftsvertreter seien bereits von der Großbank informiert worden. Weiterhin sind Verkäufe von Unternehmensteilen vorgesehen. So soll dem Bericht zufolge die US-Tochter City National Bank of Florida mit Sitz in Miami abgestoßen werden. Die Bankia hatte in den ersten drei Quartalen einen Rekordverlust von sieben Milliarden Euro eingefahren.

„Expansión“ zufolge sind die geplanten Maßnahmen ein Teil des Sanierungsplans, den die Europäische Kommission am 28. November genehmigt hatte. Mit der Genehmigung machte Brüssel den Weg für Finanzhilfen aus der Eurozone frei. Von den Umstrukturierungsplänen sind neben der Bankia die drei verstaatlichten spanischen Banken NCG Banco, Catalunya Banc und Banco de Valencia betroffen.

Gewerkschaftsvertreter bezeichneten das Vorhaben der Bankia als eine „Provokation" und einen „beispiellosen Angriff“. Die Führung der Bank beschwöre damit einen „riesigen Konflikt“ mit der Arbeitnehmerseite herauf, warnten die Gewerkschaftsvertreter laut spanischer Nachrichtenagentur EFE.

Insgesamt hatte der ständige EU-Rettungsfonds ESM 39,5 Milliarden Euro am Vortag an Spanien überwiesen. Die vier verstaatlichten Banken Bankia, Catalunya Banc, NCG Banco und Banco de Valencia sollen davon 37 Milliarden Euro erhalten. Die Bankia alleine wird rund 18 Milliarden Euro benötigen. Die restlichen 2,5 Milliarden Euro werden für die „Bad Bank“ des Landes gebraucht.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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